manche Meldungen drohen im Strudel der China-Berichterstattung unterzugehen. Doch das Jahr des Schweins hat sich auch mit außergewöhnlichen China-News zu Umwelt, Bildung und Technologie verabschiedet: Die Wasserqualität in den Flüssen und Seen hat sich erheblich verbessert. Plastiktüten und Einweggeschirr sind verboten. Bei der Bildung haben Schüler aus Chinas Metropolregionen die Nase vorn und belegen Spitzenplätze im Pisa-Ranking. Und selbst der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologien wird im Land nicht einfach geschluckt, sondern diskutiert: Ein Juraprofessor verklagt einen Wildpark wegen ihres Einsatzes, eine Tsinghua-Professorin zweifelt öffentlich den Nutzen ihrer Verwendung in Pekings U-Bahn an. Zu Beginn des Jahres der Ratte sollten wir anerkennen: Auch in China gibt es kein Schwarz-Weiß. Das pulsierende Land, in dem ein Fünftel der Menschheit zu Hause ist, diskutiert, verändert sich und setzt Trends. Es ist höchste Zeit sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Alles Gute im Jahr der Ratte wünscht
Ihre Astrid Oldekop
Astrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com
China macht Ernst mit dem Kampf gegen die „weiße Verschmutzung“: Ende dieses Jahres sind Strohhalme und Plastiktüten in den großen Metropolen verboten. In allen anderen Städten gelten die Regelungen ab 2022. Das sieht eine Ankündigung der chinesischen Regierung vor, die die Produktion und die Verbreitung von Einwegplastikprodukten drastisch reduzieren will. Plastik ist eines der größten Umweltprobleme des Landes, bisher landen große Mengen davon in Flüssen oder werden vergraben. Märkte, auf denen frische Produkte angeboten werden, dürfen Plastiktüten noch bis 2024 nutzen. Restaurants müssen den Verbrauch von Einweg-Plastik bis 2025 um ein Drittel senken. Einwegprodukte wie Verpackungen für Essen zum Mitnehmen sollen „auslaufen“. In einigen Regionen wird auch die Produktion von Plastik beschränkt.
Quellen: German.cri, Spiegel, Foto: Pixabay
Millionenstädte werden unter Quarantäne gestellt, Großveranstaltungen abgesagt, Kinopremieren verschoben, touristische Attraktionen geschlossen, Schulferien verlängert, Flüge gestrichen. China hat zum Frühlingsfest mit harten Maßnahmen auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus reagiert. „Die Transparenz ist höher als beim SARS-Ausbruch, die Regierung hat schneller reagiert, doch es gibt bereits Anzeichen, dass die Nachrichten wieder stärker kontrolliert werden sollen und es nur noch eine von der Partei genehmigte Transparenz geben wird“, kommentiert der Sinocism-Herausgeber Bill Bishop. „Noch sind die Auswirkungen auf die Wirtschaft schwer zu messen“, heißt es weiter, „aber ich wäre überrascht, wenn sie nicht wesentlich größer als beim SARS-Ausbruch wären. Die Reaktion von Xi und der Partei lässt es so aussehen, als ob sie diesen Ausbruch als noch bedrohlicher einschätzen als SARS.“
Die „mysteriöse Lungenkrankheit“, eine neue Form des Coronavirus, war Ende Dezember erstmals in Wuhan aufgetreten. Forscher gehen davon aus, dass das Virus von wilden Schlangen stammt. Zum chinesischen Neujahr besuchen Chinesen traditionell ihre Familien. Für die 40 Tage rund um das Fest hatten die Behörden 3 Milliarden Reisen innerhalb des Landes erwartet – eine große Gefahr für die Verbreitung der Krankheit.
Quellen: Tagesspiegel, CNN, SupChina, Sixth Tone, Foto: Thinkstock
Auch wenn China zurzeit die Subventionen für den Kauf von Elektroautos streicht, bleibt die Elektromobilität eine strategische Schlüsseltechnologie für das Land, prognostiziert der Spiegel. Jahrelang hat China den Kauf von E-Autos mit hohen Zuschüssen und Begünstigungen im Straßenverkehr unterstützt und wurde so zum weltgrößten Markt für E-Mobile. Doch seit Mitte 2019 streicht die Volksrepublik die Subventionen zusammen, Ende 2020 werden sie komplett entfallen. Die Käufer reagieren: Im September kauften Chinesen ein Fünftel weniger E-Autos als im Vorjahresmonat, im November erwarben sie nur noch knapp halb so viele E-Mobile wie noch ein Jahr zuvor. Nun fragen sich die deutschen Automobilhersteller, die nach erstem Zögern kräftig in Chinas Elektromobilität investiert haben, was diese Entwicklung für den chinesischen Markt bedeutet. Branchenexperten verweisen darauf, dass Peking von Anfang auch auf andere Antriebsarten wie Methanol und Wasserstoff gesetzt hat. Trotzdem bleibe die E-Mobilität eine strategische Schlüsseltechnologie. Denn bei den Verbrennungsmotoren sei es Chinas Herstellern nie gelungen, in die Weltspitze vorzustoßen. Umso entschlossener habe Peking darauf gesetzt, bei E-Autos von Anfang an ganz vorne zu sein - bislang mit Erfolg, schreibt der Spiegel. Deshalb sei es unwahrscheinlich, dass sich die Regierung plötzlich von dieser Technologie abwende.
Daimler baut gemeinsam mit der Geely Holding Elektro-Smarts in China, BMW plant ein 650 Millionen Euro teures Werk in der Provinz Jiangsu. VW will zusammen mit chinesischen Partnern im nächsten Jahr über vier Milliarden Euro in China investieren, 40 Prozent davon in die Elektromobilität.
2020 wird ein Jahr der Unsicherheit in China: Wer im chinesischen Markt weiter erfolgreich sein will, muss seine Anstrengungen daher verdoppeln, rät Jan Borgonjon (Foto), Präsident der Strategie- und M&A-Beratung InterChina. Am 20. Februar stellt die Beratungsgesellschaft in München die Ergebnisse einer breit angelegten Studie zu den China-Geschäftsperspektiven 2020 vor. Am 21. Februar präsentiert sie in Wien beim Business Breakfast die Ergebnisse der Studie zum chinesischen Gesundheitsmarkt und zeigt die wichtigsten Trends. Immer mit dabei ist InterChina Senior Advisor Manfred Reichl (Foto rechts).
2020 werde die Wirtschaft langsamer wachsen und die Spannungen zwischen China und den USA werden sich weiter auf Handel, Technologie, Produktion sowie ausländische Direktinvestitionen auswirken, meint Borgonjon. Hinzu kommen die gestiegenen Ansprüche des chinesischen Marktes sowie die wachsende Qualitäts- und Technologiekonkurrenz durch lokale Unternehmen, sagt der InterChina-Gründer und zieht das Fazit: „Diese Herausforderungen können nur durch stärkere Lokalisierung gemeistert werden. Denn das lokale Management schafft Innovationen vor Ort und kann schneller reagieren, das sind die entscheidenden Vorteile chinesischer Wettbewerber“, hat InterChina beobachtet. Angesichts der starken Gegenwinde und des ungewissen Umfeldes haben viele internationale Unternehmen eine Entscheidung mit zwei kontrastierenden Optionen getroffen: „Die erste ist eine Verdoppelung des Gewinns in China um jeden Preis. Die zweite ist der rechtzeitige Verkauf von Unternehmen oder Geschäftseinheiten.“
Informationen und Anmeldung: events.interchina@manfredreichl.com
Foto: mdb
Mitte Januar führte Elon Musk auf einer Shanghaier Bühne einen Freudentanz auf, als die ersten in China hergestellten Teslas vom Band der Shanghai Gigafactory rollten. Erst 2019 hatte Tesla die Genehmigung erhalten, als erster ausländischer Autohersteller eine vollständig in ausländischem Besitz befindliche Produktionsstätte zu errichten und hatte wie einheimische Hersteller Subventionen erhalten.
Eine Analyse des chinesischen Journalisten Zhang Jiajia auf WeChat erklärt Teslas rasche Fortschritte auf dem chinesischen Markt. Die englische Version seines lesenswerten Textes „Der stille Kampf um die Macht: Die vier Handschläge hinter Teslas Markteintritt“ ist nun auf der Webseite SupChina zu lesen. Darin heißt es: China sehe Tesla als „Apple der Automobilindustrie“. Die Regierung habe Tesla eine Vorzugsbehandlung gewährt, weil sie eine Gegenleistung erwarte. Damit wolle sie der heimischen Elektrofahrzeugindustrie helfen, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Tesla solle beim Aufbau von chinesischen Lieferketten helfen und nachgelagerte Bereiche entwickeln – so wie Apple die Entwicklung von Unternehmen wie Xiaomi und Huawei unterstützt habe.
Quelle: SupChina, Screenshot: mdb/YouTube
63 chinesische Investitionsprojekte hat die landeseigene Wirtschaftsförderung NRW.Invest im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Damit steigt die Zahl der Unternehmen aus Greater China, die sich in NRW niedergelassen haben, auf 1.100, allein 610 davon sind in Düsseldorf ansässig. In der Landeshauptstadt konnte durch die Arbeit des China-Kompetenzzentrums ein Zuwachs von 50 chinesischen Unternehmen realisiert werden.
„Die Beziehungen zwischen den chinesischen Unternehmen und Düsseldorf entwickeln sich trotz der handelspolitischen Herausforderungen sehr gut, Anzahl wie auch Qualität der Unternehmen weisen nach oben“, berichtete Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel anlässlich des Empfanges zum Neujahrsfest. „Damit die Beziehungen zwischen unseren Ländern weiter vertieft werden, brauchen wir einen Rahmen, der das gegenseitige Vertrauen sichert“, forderte NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart (Foto rechts), der gleichzeitig für den Abschluss eines Investitionsabkommens zwischen der EU und China warb. Chinas Generalkonsul Haiyang Feng (Foto links) lobte die „umfassende strategische Partnerschaft“ zwischen China und Deutschland, die eine offene Weltwirtschaftsordnung mit positiven Impulsen fördere. Mit dabei waren (von links): NRW.Invest-Chefin Petra Wassner, Düsseldorfs Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und die Leiterin International Business Service der Wirtschaftsförderung Düsseldorf Annette Klerks. Zurzeit sind in Düsseldorf vier der sechs Smartphone-Hersteller mit den weltweit größten Marktanteilen ansässig. Der weltgrößte Binnenhafen Duisburg baute 2019 die enge logistische Verbindung zwischen China und NRW mit der Ansiedlung von China Railway Container Transport weiter aus.
Quelle und Foto: NRW.Invest
Wer in Griechenland investiert, bekommt eine Aufenthaltsgenehmigung - und damit Zutritt zum Schengen-Raum. 18.000 Menschen haben dieses Programm bisher in Anspruch genommen. Zwei Drittel von ihnen stammen aus China: 12.300 Visa hat Griechenland zwischen dem Beginn der Schuldenkrise 2013 und November 2019 an chinesische Investoren und ihre Angehörige vergeben. An zweiter Stelle kommen Türken mit 1.307 und Russen mit 1.020 Visa, berichtet die Rheinische Post. Bisher war der Kauf von griechischen Immobilien für mindestens 250.000 Euro Voraussetzung für das Visum. Künftig soll jeder, der mindestens 400.000 Euro in Aktien griechischer Unternehmen oder in griechische Staatsanleihen investiert, Anspruch darauf haben. Das Programm hat bisher Investitionen von mindestens 1,5 Milliarden Euro nach Griechenland gelockt, schätzt die Rheinische Post. Rund 20 EU-Staaten bieten ähnliche Investitionsprogramme, meldet die Zeitung aus Düsseldorf. Zypern, Bulgarien und Malta verkaufen sogar Staatsbürgerschaften. Zypern musste allerdings gerade 26 Staatsbürgerschaften zurückfordern – unter anderem von einem Chinesen, der mit gefälschten Goldbarren gehandelt haben soll. Die Investitions- und Staatsbürgerschafts-Programme sind umstritten, weil die Herkunft der Gelder kaum überprüft wird und sie so Geldwäsche und Steuerhinterziehung begünstigen, heißt es in der RP. Europa-Abgeordnete sehen darin eine Gefahr für die Sicherheit Europas und fordern ihr Verbot.
Quelle: Rheinische Post, Foto: Pixabay
Sie ist eine Mischung aus Omnibus, Eisenbahn und Stadtbahn und ähnelt einer Straßenbahn. Im Dezember ist im südwestchinesischen Yibin eine schienenlose, autonom fahrende Straßenbahn auf einer 18 Kilometer langen Strecke in Betrieb genommen worden. Der Autonomous Rail Rapid Transit folgt einer eigenen Spur auf der Straße und fährt auf Gummirädern, meldet die Tagesschau. Die Bahn ist elektrisch betrieben, leicht aufladbar und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Damit sie im Ausnahmefall abseits ihrer Spurführung fahren kann, ist sie mit Lenkrädern ausgestattet und als Kraftfahrzeug zugelassen. Die seit zwei Jahren erprobte Bahn kann sowohl mit als auch ohne Zugführer über ein autonomes Fahrsystem betrieben werden. Gesteuert werden die drei Waggons für 300 Passagiere über optische und andere Sensoren sowie ein globales Navigationssystem. Da keine Schienen gelegt werden müssen, seien die Investitionskosten niedriger als bei herkömmlichen Stadtbahnen. Weitere Strecken gibt es bereits in Hunan und Jiangxi. Hersteller ist die CRRC Zhuzhou Locomotive Company aus der mittelchinesischen Provinz Hunan.
Quellen: Tagesschau, WZ, Wikipedia, Foto: Wikimedia/N509FZ
In China steht die Ratte am Anfang des Zyklus der Tierkreiszeichen. Das Jahr der Ratte gilt als Zeit des Neuanfangs und der großen Chancen. Im Westen haben die Nager keinen guten Ruf. Im Reich der Mitte gelten Ratten dagegen als schlau, arbeitsam und flexibel. WDR5-Politikum-Reporter Stefan Beuting hat den Beginn des Jahres der Ratte zum Anlass genommen, um bei Astrid Oldekop einen Crashkurs China-Verstehen zu machen und sie zu interkulturellen Fettnäpfchen zu befragen. „China löst bei vielen Menschen einen Mix aus Emotionen aus: Bewunderung, Interesse, Angst. Darauf gibt es zwei mögliche Reaktionen: verdrängen oder zuwenden“, konstatierte der preisgekrönte freie Journalist aus Bonn und fragte die China-Expertin: „Wäre es schlau, wenn wir uns mehr auf China einlassen würden? Wenn ja: wie?“ Ihre Antworten sind in der WDR-Mediathek nachzuhören.
Grafik: mdb
Eine Diskussion mit dem Management sowie ein Besuch im neuen Test- und Demonstrationszentrum des chinesischen Hartmetallwerkzeug-Herstellers ZCC Cutting Tools Europe in Düsseldorf hatte der Arbeitskreis Wirtschaft der GDCF Düsseldorf Mitte Dezember organisiert. Durch die Veranstaltung führte Astrid Oldekop, die Leiterin des Veranstaltung führte Astrid Oldekop, die Leiterin des Arbeitskreises. ZCC Cutting Tools Europe-Geschäftsführer Zhao Quanliang und Marketingverantwortlicher Martin Sprung präsentierten den Gästen das seit 2003 in Düsseldorf ansässige Unternehmen, seine Geschichte, die Geschäftslage sowie das Testzentrum. Das Unternehmen wurde 1953 in Zhuzhou, Hunan gegründet, seit 2010 gehört es zur Minmetals Corporation und kann deshalb die gesamte Wertschöpfungskette der Hartmetallwerkzeug-Produktion vollständig selber abdecken: von der Gewinnung der Rohstoffe bis zum beschichteten Endprodukt. Zusammen mit der Schwesterfirma ZCC Europe beschäftigt das Unternehmen mehr als 100 Mitarbeiter in Europa und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 60 Millionen Euro. 2015 erhielt ZCC Cutting Tools Europe für seine herausragenden Investitionen den NRW.Invest-Award der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Im Mai 2019 eröffnete ZCC Cutting Tools das Test- und Demonstrationszentrum in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens.
Foto: mdb
Eine Frau aus Chengdu in der südwestlichen chinesischen Provinz Sichuan komponierte ein Lied, um ihren 33-jährigen Sohn namens Tao Ye zu helfen, eine Freundin am Frühlingsfest zu finden und schnell zu heiraten. Das Lied, das von Vater, Mutter und Schwester gesungen und getanzt wird, eroberte das chinesische Internet im Sturm und amüsierte Millionen von Menschen. „Obwohl du nicht allzu gut aussiehst, bist du gar nicht so schlecht“, singen die Eltern, die kurz darauf mit zwei Puppen auf dem Sofa sitzen, um zu zeigen, dass sie sich Enkelkinder wünschen. Auch Tao Yes 30-jährige Schwester tritt in dem Video auf, sie selbst ist ebenfalls Single. „Unsere Familie ist glücklich und harmonisch,“ kommentiert Tao Ye. „Meine Eltern wollen mich nicht unter Druck setzen, sondern mir zeigen, dass sie sich Enkel wünschen.“ Nachdem das Video veröffentlicht wurde, meldeten sich zwölf Frauen bei Tao Ye. Seine Mutter schrieb vor Freude ein weiteres Lied.
Quelle: SCMP, Screenshot: mdb/SCMP
Die Europäer spielen zurzeit nur eine Nebenrolle bei Chinas Belt and Road Initiative, stellt eine Studie der EU-Handelskammer in China fest. Die Seidenstraßen-Initiative habe wettbewerbsverzerrende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Für die Studie wurden Mitglieder der EU-Handelskammer in China befragt und zusätzlich ausführliche Interviews geführt. „Chinas kolossale nationale Champions sichern sich im Vergleich zu multilateralen Entwicklungsprogrammen einen ungewöhnlich hohen Anteil an Verträgen. Dabei werden sie von staatlicher Hilfe und billigen Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt“, sagte EU-Kammer-Präsident Jörg Wuttke. Nun müsse Europa entscheiden, wie es auf diesen Export des chinesischen Modells reagieren solle, um sich vor Marktverzerrungen zu schützen und auf den Märkten von Drittländern wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der westliche Diskurs über Chinas veränderte Rolle in der Welt ist hierzulande bekannt. Doch wer wissen will, was chinesische Intellektuelle selbst über den neu gewonnenen Einfluss und die zunehmende Macht ihres Landes sagen, der kommt an dem Buch „Voices from the Chinese Century“ nicht vorbei. Führende chinesische Denker vermitteln in Essays einen Eindruck von der aktuellen innerchinesischen Debatte. Zu Wort kommen Liberale, Neue Linke und Neokonfuzianer. In unterschiedlichsten Genres - von wissenschaftlichen Analysen bis hin zu Social-Media-Beiträgen - bieten die Autoren ein breites Spektrum an Perspektiven. Sie untersuchen, wie man die Geschichte Chinas und seinen Platz in der Welt des 21. Jahrhunderts verstehen kann. Sie fragen nach dem Verhältnis von politischen und wirtschaftlichen Reformen und danach, was man aus der chinesischen Geschichte entnehmen kann und was vom Westen gelernt werden sollte.
Foto: mdb/Columbia University Press
Must Read
Leitfaden zum Social Credit-System für Unternehmen
Die chinesische Entwicklungs- und Reformkommission hat angekündigt, ein umfassendes „Corporate Social Credit System“ einzuführen. Nun beantwortet eine Publikation der Außenhandelskammer in China die wichtigsten Fragen dazu: Welche Auswirkungen für Unternehmen sind zu erwarten? Welche Daten werden erhoben? Wie sollten sich die Unternehmen vorbereiten? Der „Practical Guide to China’s Corporate Social Credit System“ hilft Unternehmen dabei, eine Selbsteinschätzung ihres aktuellen Ratings durchzuführen und unterstützt sie bei den ersten Schritten des Datenmonitorings.
AHK China: Practical Guide to China’s Corporate Social Credit System. Online-Studie.