Top
Menü

Newsletter 03.2021

China News
Inside mdb
Must Read

Sehr geehrte Damen und Herren,

mehr Binnenkonsum, weniger Abhängigkeit von Exporten, Eigenständigkeit im Hightech-Bereich: Chinas Volkskongress verabschiedet den 14. Fünf-Jahresplans. 3.000 Delegierte sitzen sieben Tage lang in einem Raum. Mit Masken, auf Covid-19 getestet, geimpft – ein starkes Signal an die restliche Welt, wo solche Massenveranstaltungen derzeit undenkbar sind.
Deutschlands wichtigster Handelspartner geht mit einer Demonstration der Stärke in das Jahr, in dem sich die Gründung der KP Chinas zum 100. Mal jährt. Auch deutsche Unternehmen vor Ort zeigen sich optimistisch und wollen sich noch stärker engagieren, obwohl sie auf komplexe regulatorische Herausforderungen treffen und die inländische Konkurrenz wächst, meldet die jährliche AHK-Befragung. Wie diese verstärkte Hinwendung zu China in Zeiten von Corona-bedingten Reisebeschränkungen klappen kann, beschreibt ein Bericht von InterChina, den wir in diesem Newsletter vorstellen.

Eine vergnügliche Lektüre wünscht

Ihre Astrid Oldekop

AOAstrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

#TakeUsBackToChina

1 TUB 1
Mit einer halben Million internationaler Studierender lag China 2019 an dritter Stelle der Länder mit ausländischen Studierenden – hinter den USA und Großbritannien. Doch nun macht die Pandemie den Internationalen einen Strich durch die Rechnung, sie können nicht mehr nach China einreisen. Ende Januar haben sich internationale Studierende von 200 chinesischen Hochschulen zur China International Student Union zusammengeschlossen und die Social Media-Kampagne #TakeUsBackToChina gestartet. Darin heißt es, China ignoriere ihre Bitten, zurückkehren zu dürfen, obwohl sie bereit seien, notwendige Covid-19-Tests zu machen und in Quarantäne zu gehen. In einer Petition schreiben sie, dass sie nicht weiterhin Gebühren für teils mangelhaften Online-Unterricht zahlen können, der viele von ihnen zwinge, mitten in der Nacht aufzustehen. Medizinstudenten weisen darauf hin, dass ein reines Online-Studium ohne Praktika in ihrer Heimat nicht anerkannt werde.
Jeder sechste internationale Studierende in China stammt aus Afrika. Viele von ihnen haben sich #TakeUsBackToChina angeschlossen. Sie schätzen Chinas niedrige Studiengebühren und relativ hohe Standards, schreibt der Economist. Anders als westliche Studierende, die oft nur ein Jahr in China bleiben, verbringen Afrikaner ihr gesamtes Studium im Land. China hatte Afrika – als Teil seiner globalen „Soft Power“-Strategie - mit Stipendien geradezu überhäuft. Vor der Pandemie studierten über 80.000 Afrikaner in China. Zum Vergleich: Spitzendestination für afrikanischen Studierende bleibt Frankreich mit 112.000, gefolgt von den USA (47.000) und Großbritannien (29.000).
Quelle: Economist, Screenshot: mdb / Youtube

Anzeige

Banner NRWGlobalBusiness ChinaBusinessForum medium

China News

China-Management trotz Reisebeschränkungen

2 remote Work Pexels Tima MiroshnichenkoDer chinesische Markt wächst mit großer Dynamik. Gleichzeitig ist die Volksrepublik der Ort, zu dem internationale Manager aufgrund von restriktiven Reisebeschränkungen kaum Zugang haben, und das wird voraussichtlich noch mindestens bis Jahresende anhalten. Deshalb werden Dienstleister vor Ort immer wichtiger, meldet die Strategie- und M&A-Beratung InterChina. Seit 2020 nutzen internationale Unternehmen zunehmend lokale Berater, um einen Konsens über den künftigen Weg mit ihrem China-Team zu erzielen. Die Dienstleister vertreten Headquarter-Interessen, stimmen das Vorgehen zwischen Headquarter und Niederlassung ab und überwachen die Umsetzung. So versuchen internationale Unternehmen, sich vor einer drohenden Entkopplung zwischen Zentrale und China-Team zu schützen und unterstützen dort, wo diese Entkopplung bereits eingetreten ist.
InterChina hat analysiert, wo die Knackpunkte der Zusammenarbeit liegen: Gerade Unternehmen mit mittelgroßen Niederlassungen in China oder mit chinesischen Tochtergesellschaften seien oft wie gelähmt und verschöben wichtige Entscheidungen. Denn einerseits warteten die Zentralen darauf, dass ihre China-Teams mutige Maßnahmen ergriffen, während die China-Teams auf Weisungen aus der Zentrale warteten. Multinationale Konzerne mit großen eigenständigen Niederlassungen haben laut InterChina dagegen weniger Schwierigkeiten.
Quelle: InterChina, Foto: Foto: Tima Miroshnichenko / Pexels

Anzeige

Banner InterChina 2001

„Früher war Datenschutz kein großes Thema in China. Innerhalb von wenigen Jahren wurde eine umfassende Gesetzgebung entwickelt. Diese Schnelligkeit hat aber auch Nachteile.“

Mareike Seeßelberg, Chinabrand IP Consulting
Quelle: China Impulse

China News

Angriff der E-Autos aus China

3 EMobilGünstig, vielfältig, aber noch weitgehend unbekannt: Elektroautos aus China drängen auf den europäischen Markt. Fachleute raten den deutschen Autobauern, die neue Konkurrenz mit Namen wie MG, Polestar oder Aiways sehr ernst zu nehmen. Von Januar bis November 2020 wurden zwar gerade mal 18.000 chinesische E-Autos zugelassen, doch ihre Zahl wächst rasant, berichtet der Spiegel. Zum Vergleich: Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 194.000 E-Autos zugelassen, in Europa 1,42 Millionen.
China ist für die deutschen Autobauer extrem wichtig: Vier von zehn deutschen Neuwagen wurden 2020 nach China verkauft. Nun öffnet sich diese Einbahnstraße, und chinesische Hersteller greifen die westliche Konkurrenz auf deren Heimatmärkten an. Sie werben mit aufwendigen Multimedia-Entertainment- und Assistenz-Systemen. Das könnte laut Spiegel auch Arbeitsplätze in Europa gefährden.
Bisher sind vor allem zwei chinesische Konzerne in Europa unterwegs: Geely mit seiner schwedischen Marke Polestar und SAIC mit der ehemals britischen MG. Die wirklichen Gegner kommen laut Spiegel erst noch: „Wirklich spannend wird es, wenn die Start-ups Nio, Li Auto und Xpeng in größerem Maßstab nach Europa kommen. Denn diese können alle mit Tesla mithalten“, prophezeite der Berater Jochen Siebert von JSC Automotive dem Spiegel.
Quellen: Spiegel, Automobilwoche, Foto: MG

China News

Blackbox China

4 GrafikDeutschlands Führungskräfte aus Zukunftsbranchen wissen zu wenig über China. Das ist das Ergebnis des Huangpu Future Economy Survey. Nur 23 Prozent der Befragten fühlen sich gut über die Volksrepublik informiert. China wird zwar nicht mehr vorrangig als Lieferant von Waren und Rohstoffen angesehen, sondern als Treiber technologischer Entwicklungen und als der Markt, aus dem heimischen Anbietern von Zukunftstechnologien die größte Konkurrenz erwachsen wird. Doch drei von vier Zukunftsmanagern waren noch nie in China. „Das erklärt, warum die Dynamik der Entwicklungen in China und ihre nachhaltige Bedeutung so wenig wahrgenommen werden“, sagte Schirmherrin Doris Fischer von der Universität Würzburg. Dennoch nehmen die Befragten das Land als zukünftigen Konkurrenten wahr. Sie rechnen damit, dass chinesische Firmen in folgenden Branchen zu Wettbewerbern werden: Biomedizin, Neue Materialien, Neue Mobilität, KI, IKT und Neue Energien.
Die Vertreter der südchinesischen Region Huangpu in Deutschland befragten 1.200 deutsche Führungskräfte aus den Branchen KI, IKT, Biomedizin, Neue Materialien, Neue Energie, Neue Mobilität und Grüne Technologien. Gleichzeitig verbinden sie die Ergebnisse der Studie mit Standortmarketing für die aufstrebende chinesische Region um Guangzhou. Die Befragung soll vierteljährlich durchgeführt werden.
Quelle: HFES, Grafik: mdb

China News

Boysen expandiert in Shenyang

5 BoysenTrotz Pandemie konnte der Automobilzulieferer Boysen aus dem baden-württembergischen Altensteig seinen Umsatz im vergangenen Jahr um zwölf Prozent steigern und 400 neue Jobs schaffen. Dazu beigetragen hat die große Nachfrage, vor allem nach Premiumfahrzeugen, in China, wo Boysen an zwei Standorten mit 580 Mitarbeitern präsent ist. Nun expandiert der Abgasspezialist und eröffnet ein weiteres Produktionswerk in Shenyang, das ab September Teile für BMW bauen soll.
Während der Pandemie waren die Werke in Shenyang und Langfang bei Peking ab Ende Januar 2020 für drei Wochen geschlossen – der Lockdown fiel in die Zeit des Frühlingsfestes. „In den Folgemonaten erlebte der Absatz von Premiumfahrzeugen in China einen regelrechten Höhenflug, womit wir die Umsatzausfälle in den anderen Ländern zum größten Teil ausgleichen konnten“, berichtet Geschäftsführer Rolf Geisel. Boysen hat weltweit 5.000 Mitarbeiter an 23 Standorten. Für das vergangene Jahr veröffentlichte das Unternehmen nur die Umsatzzahlen, zum Ergebnis machte es keine Angaben.
Quelle und Foto: Boysen Gruppe

China News

WuXi Biologics will 200 Jobs in NRW schaffen

6 WuxiDas chinesische Pharmaunternehmen WuXi Biologics wächst weltweit. In Nordrhein-Westfalen hat es zwei Anlagen von Bayer übernommen: In Leverkusen und Wuppertal sollen Wirkstoffe für Covid-19-Impfstoffe produziert werden. Dafür will WuXi Biologics 200 Mitarbeiter einstellen. In Leverkusen hat das Unternehmen bereits 25 Millionen Euro investiert. Die Anlage in Wuppertal soll Ende Dezember betriebsbereit sein.
Im Ranking der Financial Times belegt WuXi Biologics Platz 14 von 100 Unternehmen, die im vergangenen Jahr weltweit gewachsen sind. In Deutschland hat der Konzern mit AstraZeneca eine Liefervereinbarung zur Herstellung eines Covid-19-Impfstoffs abgeschlossen, der in Leverkusen abgefüllt und veredelt werden soll. „Der deutsche Biopharmazie-Sektor ist in den vergangenen zehn Jahren beträchtlich gewachsen. Wir glauben, dass es weiterhin eine solide Grundlage für dieses Wachstum gibt. Er ist einer der Eckpfeiler unserer Global Dual Sourcing Strategie in Europa“, heißt es aus dem Unternehmen.
Quelle: NRW.Global Business, Foto: WuXi Biologics

15%

Um diesen Prozentsatz sank Chinas Geburtenrate 2020 im Vergleich zum Vorjahr– auf zehn Millionen Geburten. Jeder fünfte Chinese ist 60 Jahre oder älter.

Quelle: Reuters

China News

Xiaomi stellt in Deutschland groß ein

7 xiaomiEin Jahr nach dem Deutschland-Start ist Xiaomi zur drittwichtigsten Smartphone-Marke hierzulande nach Samsung und Apple aufgestiegen, meldet das Handelsblatt. Im vierten Quartal kam das Unternehmen auf einen Marktanteil von zehn Prozent. Im Juli eröffnete es in Düsseldorf den ersten deutschen Flagshipstore. „Wir werden unsere Europazentrale in Düsseldorf errichten und mit mehreren Hundert Mitarbeitern vor Ort sein“, kündigte Deutschlandchef Alan Chen Li gegenüber dem Handelsblatt an. Ein genauer Zeitplan für den Aufbau der Europazentrale sei allerdings aufgrund der Corona-Pandemie nur schwer abzusehen. Bereiche wie Logistik, Finanzen, Service und Marketing sollen künftig von Düsseldorf aus gesteuert werden. Für den Standort spreche die zentrale Lage in Europa.
In anderen EU-Staaten wie Spanien, Polen oder Kroatien ist Xiaomi bereits die meistverkaufte Smartphone-Marke.
Drohnen, Reiskocher, Personenwaagen, Saugroboter, Handstaubsauger, Luftfilter, kabellose Kopfhörer, Fitnessbänder, E-Scooter: Xiaomi bietet ein großes Sortiment an vernetzten Geräten, und das Smartphone soll als Einstiegsgerät dienen – auch in Deutschland. Hier verkauft das Unternehmen über einen Onlineshop und hält Partnerschaften mit Elektronikketten und Discountern wie Aldi.
In der Vergangenheit war der Konzern aus Peking mehrfach beim Thema Datenschutz in Kritik geraten, berichtet das Handelsblatt weiter. Dem will der Konzern mit lokaler Datenspeicherung in der EU begegnen.
Quellen: Handelsblatt, Xiaomi, Foto: Raysonho

China News

Beeindruckt vom strategisch langfristigen Planen

8 wassner klVon 2001 bis 2021 lenkte Petra Wassner die Wirtschaftsförderung Nordrhein-Westfalens. In dieser Zeit haben NRW und China enge Beziehungen geknüpft. Heute sind 1.100 chinesische Unternehmen in NRW zu Hause, Duisburg ist Knotenpunkt der neuen Seidenstraße, China ist zweitwichtigster Handelspartner des Bundeslandes. 2016 wurde Petra Wassner mit dem National Friendship Awards in Beijing ausgezeichnet (Foto). Im Interview blickt sie auf die Zeit zurück. „Am meisten beeindruckt hat mich das strategisch langfristige Planen“, resümiert die Politik- und Sozialwissenschaftlerin. „Die Lehren des Konfuzius und die daraus entwickelten Strategeme können heute im modernen Management hilfreiche Instrumente sein. Das haben Chinas Tech-Konzerne durch ihre erfolgreiche Positionierung im Weltmarkt bewiesen.“ Das ganze Interview lesen Sie hier.
Foto: NRW.Global Business

„Ausländische Unternehmen haben ziemlich gute Chancen. Aber sie müssen sich bewusst sein, dass der ultimative Plan ist, dass alle fortschrittlichen Technologien aus China kommen.“

James McGregor, Chairman for Greater China Apco Worldwide
Quelle: Bloomberg Businessweek

China News

Deutsche Krebs-Therapien in Jiangsu

9 Krebs Jiangsu2Der Berliner Spezialist für radioaktive medizinische Anwendungen Eckert & Ziegler investiert 50 Millionen Euro in eine Produktionsstätte in der Jiangsu Jintan Economic Development Zone, 200 Kilometer nordwestlich von Shanghai. In einer hundertprozentigen Tochter sollen radioaktive pharmazeutische und industrielle Produkte hergestellt werden, auch Dritte werden die Infrastruktur nutzen können. Baubeginn ist für dieses Jahr geplant. „Chinas Gesundheitssystem hat sich enorm entwickelt. Innovative Therapien zur Behandlung von Krebs stehen nun auch chinesischen Patienten zunehmend zur Verfügung“, sagte Gründer- und Unternehmenschef Andreas Eckert. „Als global agierender Zulieferer für onkologische Spezialfirmen ist es uns wichtig, in China mit einem lizensierten Produktionsstandort und einer starken lokalen Mannschaft vertreten zu sein. Die Investitionsvereinbarung mit Jintan bringt uns diesem strategischen Ziel ein Stück näher.“ Das Berliner Unternehmen hat weltweit 800 Mitarbeiter.
Kürzlich warnte eine Studie des Wiener Forschungsinstitut FAS im Auftrag des Pharmaunternehmen Pfizer, China und die USA könnten Europa bei der Krebsforschung abhängen.
Quellen: Eckert & Ziegler, Pharma Fakten, Foto: EZAG

China News

Fudan Uni plant Budapest-Campus

10 BudapestDie Fudan Universität aus Shanghai will 2024 einen Campus in Budapest eröffnen. Es wird der erste chinesische Universitätscampus in der EU und der erste internationale Campus der Fudan Universität sein. Ungarn subventioniert die Pläne mit 2,3 Millionen Euro für die Nutzung einer Immobilie in Budapest.
Die Hochschule startet mit fünf Fakultäten: Wirtschaft, Internationale Beziehungen, Medizin, Technische Wissenschaften. Anfangs sollen 5.000 Master-Studierende eingeschrieben sein. Die Professoren der Universität sollen an anderen ungarischen Unis Bachelorstudenten unterrichten, damit diese sich ein Bild der neuen Hochschule machen können. Ungarn will mit diesem Schritt sowohl renommierte Wissenschaftler als auch chinesische und internationale Unternehmen mit ihren Forschungsaktivitäten anziehen. So wolle nach Aussage der Webseite Index.hu die China Construction Bank mit der Fudan Uni ein Fintechlab einrichten. Auch BYD und Huawei seien offen für Kooperationen.
Bis zum Start bietet die Fudan-Universität Doppelabschlüsse mit verschiedenen ungarischen Hochschulen an. Ziel ist es nicht nur, eine Eliteuniversität zu schaffen, sondern auch den Standard der gesamten ungarischen Hochschulbildung durch Partnerschaft zu verbessern, schreibt die ungarische Webseite.
Kurz nachdem 2017 die Verhandlungen mit der Fudan Universität begonnen hatten, hatte Ungarn - unter Verletzung von EU-Recht - die von George Soros finanzierte Central European University aus Budapest vertrieben.
Quellen: index.hu, BBC, Foto: Dennis Jarvis/Flickr

6%

Um diesen Prozentsatz wird Chinas Kohleverbrauch bis 2025 steigen.
Quelle: Caixin

Inside mdb

Alle Webinare auf einen Blick

Viele Seminaranbieter und China-Experten haben die Zeit des Lockdowns genutzt und sich einen modernen, digitalen Look verpasst. Es gibt viele neue Online-Formate. Der China Business Kalender vom Medienbüro Düsseldorf Beijing, das auch diesen Newsletter herausgibt, listet die relevanten Angebote der unterschiedlichen Anbieter übersichtlich in journalistischer Manier auf. Auch wenn es wohl noch eine Weile dauert, bis sich die gut vernetzte China-Community wieder persönlich treffen kann, bietet dieser Trend doch auch Vorteile. Seminar in München? Tagung in Frankfurt? Hybride Konferenz in Shanghai? Kein Problem – die China-Veranstaltungen sind nur noch einen Mausklick entfernt.
Ist Ihr Termin noch nicht aufgenommen? Dann schreiben Sie uns.

Inside mdb

Büffel, Ochse oder Kuh

12 BueffelAuch wenn das Jahr des Büffels bereits ein wenig ins Land gegangen ist, möchten wir auf einen Beitrag von Astrid Oldekop hinweisen, in dem sie die unterschiedlichen Übersetzungen des gehörnten Tieres und anderer Tiere aus dem chinesischen Horoskop untersucht. Schließlich wird uns das Tier noch viele Monate begleiten. Darin schreibt sie: Der Blick in die Übersetzungen zeigt die Vieldeutigkeit und Flexibilität der chinesischen Sprache. Denn Pleco übersetzt牛mit Ochse, Rind, Kuh und Bulle. Für 金 liefert die Plattform die Übersetzungen „Gold“ und „glänzendes, biegsames Metall“.
Letztendlich gehört auch im Deutschen alles zusammen: Denn das Rind ist die domestizierte Form des eurasischen Auerochsen. Als Büffel bezeichnet man afrikanische und asiatische Rinder, dazu gehört der Wasserbüffel. Nach dem ersten Kalben werden weibliche Rinder zur Kuh. Ausgewachsene männliche Exemplare nennt man Stier oder Bulle, deren kastrierter Bruder wiederrum der Ochse ist. Hier geht es zum Beitrag von Astrid Oldekop.
Foto: mdb

50%

betragen der erwachsenen Chinesen sind übergewichtig. Elf Prozent leiden an Diabetes, 300 Millionen an Herzkreislauf-Erkrankungen.

Quellen: ZDF, ChinaHirn

Must Read

Die große Bildungsrevolution

13 BildungChinas Erwerbsbevölkerung ist die größte der Welt. Das Land steckt mitten in der Modernisierung und Digitalisierung und benötigt dafür einen neuen Typ von Arbeitnehmer. Dazu müssen Menschen umgeschult werden und lebenslang lernen. Wie dieser Wandel vor sich gehen kann, untersucht eine Publikation des McKinsey Global Institutes. Die Ergebnisse: Die Talentrevolution wird den Lebensstandard in China weiter verbessern. Jeder dritte Berufs- und Qualifikationsübergang weltweit könnte in China stattfinden. Dafür muss China sein Bildungssystem umgestalten. Umgesetzt werden könnte diese Bildungsrevolution von einer nationalen Führungsgruppe, lokalen Einheiten und staatlichen sowie privaten Arbeitgebern.
Foto: Pexels/Chevanon

McKinsey Global Institute: Reskilling China: Transforming the world’s largest workforce into lifelong learners. Online-Report.  

Must Read

Soziale Bonität 2021

14 SocialCreditChinas Soziales Bonitätssystem ist Teil der chinesischen Vision einer datengesteuerten Regierung, auch wenn es momentan noch sehr fragmentiert ist. 2020 endete die Aufbauphase des Systems, nun sind Rahmen und wichtige Mechanismen festgesteckt, melden die Autoren eines Merics China Monitors. Als flexibles Instrument könne das System schnell auf neue politische Ziele angewendet werden, Beispiel Pandemie-Bekämpfung. Diese Flexibilität bringe allerdings eine Fragmentierung mit sich. Denn das System werde durch Abertausende von Dokumenten geregelt, es fehle eine klare Definition von Bonität, regional werde es unterschiedlich umgesetzt, was Risiken für Privatpersonen und Unternehmen bringt. So drohe die Bonität zu einem willkürlichen Begriff zu werden, der mit unverhältnismäßigen Strafen belegt werden könne, warnen die Autoren. Die chinesische Regierung sei sich dieser Problematik bewusst und habe Schritte eingeleitet, um Sozialkredit klarer zu definieren, verbindliche Praktiken zu etablieren und Maßnahmen zur Kreditreparatur zu verbessern, schreiben die Autoren. Die Arbeit an einem Sozialkreditgesetz habe zwar begonnen, doch könne es noch Jahre dauern, bis die Kernmechanismen landesweit standardisiert seien. Die Publikation ist Teil eines vom britischen Außenministerium unterstützten Forschungsprojekts.
Foto: flickr/BoldContent.Video

Katja Drinhausen, Vincent Brussee: Chinas Sozialkreditsystem im Jahr 2021: Von Fragmentierung zu Integration. Merics China Monitor. Online-Bericht.

Must Read

Tägliche China-News

Seit Februar berichtet der kostenpflichtige deutschsprachige Newsletter China.Table täglich über China. Das Spektrum reicht von Wirtschaft, Finanzen, Handel, internationale Beziehungen, Gesellschaft und Menschenrechte bis hin zu Technologie und Wissenschaft. Die neun festen Autoren haben langjährige China-Erfahrung und berichten aus Berlin, Brüssel und Beijing. Das Briefing sieht sich als Ort der Diskussion der deutschen und europäischen China-Strategien. Der Wehrmutstropfen: Das Briefing kostet 200 Euro im Monat. Bleibt abzuwarten, ob das ehrgeizige Projekt ausreichend Abonnenten findet.
Table.Media finanziert sich aus Abos und Veröffentlichungsentgelten von Dritten, Werbeeinnahmen spielen eine untergeordnete Rolle, man will sich auf Stellen- und Veranstaltungsanzeigen konzentrieren. Table.Media ist Teil der Trafo.Gruppe, die von Sebastian Turner gegründet wurde, dem langjährigen Herausgeber des Tagesspiegels und Aufsichtsrat der Dieter von Holtzbrinck Medien.


Table.Media: China-Table. Newsletter der Trafo.Gruppe.

Must Read

„Mister China“ der IG Metall

16 MisterCHinaDigitale Diktatur, Staatskapitalismus oder sozialistische Marktwirtschaft? Wie können wir mit dem „systemischen Konkurrenten“ umgehen? Diese Fragen stellt Wolfgang Müller in seinem Buch „Die Rätsel Chinas – Wiederaufstieg einer Weltmacht“. Der Sozialwissenschaftler arbeitete kurz nach dem Ende der Kulturrevolution beim deutschsprachigen Sender Radio Peking. Zurück in Deutschland zog es ihn als Software-Ingenieur in die Computerbranche, ab 1999 war er für die IG Metall Bayern tätig. Als Gewerkschaftsvertreter saß er unter anderem in den Aufsichtsräten von Siemens und Schaeffler und war auf vielen China-Reisen der Unternehmen, als „Mister China“ der IG Metall. Zugleich baute er ein Netzwerk für Betriebsräte aus deutschen Unternehmen mit chinesischer Beteiligung auf. Seit seiner Pensionierung 2013 arbeitet Müller als Berater mit Sitz in München. In seinem Buch analysiert er die Erfolgsgeschichte der Volksrepublik, die Entfesselung der Marktkräfte im Inneren bei gleichzeitiger staatlicher Teilsteuerung der Wirtschaft. Er analysiert den Wirtschaftskrieg zwischen China und den USA und widmet ein Kapitel dem Technologiekonzern Huawei, der laut Müller exemplarisch für Chinas Erfolge und für die Versäumnisse des Westens steht.
Foto: Cui Jiawei /Pexels

Wolfgang Müller: Die Rätsel Chinas – Wiederaufstieg einer Weltmacht. VSA-Verlag. 14,80 Euro.

Must Read

Chinakompetenz in der politischen Bildung

„China kennt uns. Aber wir kennen China nicht“, fasst die Sinologin Marina Rudyak den Stand der China-Kompetenz in Deutschland zusammen. Deshalb widmet die Bundeszentrale für politische Bildung nun eine Publikation der Reihe „Aus Politik und Zeitgeschehen“ dem China-Wissen hierzulande. In sieben Texten geht es darum, welche Fähigkeiten notwendig sind, um zu einem realistischen und differenzierten Bild des gegenwärtigen Chinas, Beijings Interessen und der chinesischen Gesellschaft zu kommen. Außerdem beleuchten die Autoren die China-Beziehungen britischer Hochschulen sowie die Geschichte Taiwans. Untersucht werden Chinakompetenz in politischer Bildung, Sinologie und strategischer Chinapolitik. Auch wollen die Autoren aufräumen mit klischeehaften Chinabildern.

Bundeszentrale für politische Bildung: China(kompetenz). Aus Politik und Zeitgeschehen. Zeitschrift.

 

 

Newsletter Archiv

Kontakt

Medienbüro
Düsseldorf | Beijing
Astrid Oldekop

China Business
Kalender

14.05. New York: Serica Women's Gala
15.05. Online: Market-oriented Reforms