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Newsletter 06.2020

China News
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Must Read

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine steile Lernkurve hat Chinas digitales Ökosystem während der Corona-Pandemie durchlaufen. Die Pandemie war Katalysator für Trends, hat ihre Stärken und Schwachstellen gezeigt und neue, kreative Lösungen hervorgebracht. Krisengeschüttelte Unternehmen verliehen ihre Mitarbeiter an Firmen anderer Branchen, um sie nicht zu verlieren. Große Player wie Alibaba vergaben Kredite an Lieferanten, um die Lieferketten stabil zu halten. Der große Trend heißt Omnichannel - die Nutzung von allen digitalen Möglichkeiten zur selben Zeit. So verkaufen Autohersteller ihre Fahrzeuge über Webcasts mit 500.000 Teilnehmern. Livestreamerin Viya erreicht gleichzeitig 37 Millionen Menschen, die über ein und dasselbe Portal zuschauen, sich über die Produkte austauschen, Fragen stellen, Waren bestellen und bezahlen können.
 
Bleiben Sie zuversichtlich und gesund!

Ihre Astrid Oldekop

 

AOAstrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

Hangzhou plant Gesundheits-Tracking

Zu wenig geschlafen, ein Gläschen zu viel getrunken, schon wieder geraucht und keine Bewegung? Wenn es nach dem Willen der Stadt Hangzhou geht, soll eine App künftig dauerhaft den Gesundheitszustand der Einwohner überwachen, meldet CNBC. Das Gesundheits-Tracking beruht auf einem Punktesystem, das verschiedene Faktoren bewertet: Vorgeschichte, Untersuchungen, Lebensstil. Während des Corona-Ausbruchs wurden ähnliche Barcode-Apps auf Mobiltelefonen verwendet. Diese entschieden darüber, ob eine Person ein Gebäude betreten oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen konnte. Einige Apps verwenden ein Ampelsystem: Rot bedeutet, dass eine Person ein Gesundheitsrisiko darstellt, und Grün zeigt an, dass sie beispielsweise den öffentlichen Nahverkehr nutzen kann. Während diese Apps bislang zur Bekämpfung der Pandemie verwendet wurden, denkt die Regierung in Hangzhou, der Heimat des Technologieriesen Alibaba, darüber nach, nun eine dauerhafte Version mit Punktesystem einzuführen. Die Punktezahl des Nutzers sinkt, wenn er Alkohol trinkt oder raucht. Ausreichend Schlaf und Bewegung erhöht sie. Es ist allerdings noch unklar, wie die Regierung die Informationen sammeln will und ob die App tatsächlich eingeführt wird.

Quelle: CNBC, Foto: Pixabay

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Peking will Standardisierung beeinflussen

Die gezielte Einflussnahme auf Standardisierungsverfahren ist Inhalt des Plans „China Standards 2035“ der chinesischen Regierung, schreibt die Zeitung Welt. Was zurzeit noch ein Entwurf ist, könnte großen Einfluss auf die Technologien der Zukunft haben. Der US-Thinktank Horizon Advisory nennt den Plan eine Anleitung dafür, „die Coronavirus-Krise zu nutzen, um die nächste Generation der Informationstechnologie zu definieren, das industrielle Internet der Dinge zu kapern und Chinas autoritäres Informations-Regime und das Social-Credit-System global zu exportieren.“ Gemeinsam sollen Regierung, Wissenschaft und Unternehmen Normungsvorschläge für Hochtechnologiebranchen formulieren und mit ihren Mehrheiten in Gremien chinesische Standards global durchsetzen. Das würde einerseits die Abhängigkeit von US-Technologie mindern, andererseits chinesischen Firmen weltweit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, kommentiert die Welt. „Im Prinzip macht Peking heute nichts anderes als das, was wir in den 70er-Jahren getan haben, als wir unser Normenwerk nach China exportierten“, sagt Christoph Winterhalter, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Instituts für Normung DIN gegenüber der Zeitung. „China hat die Normung als strategisches Instrument erkannt.“

Quelle: Welt

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VW investiert in Chinas E-Mobilität

Volkswagen investiert zwei Milliarden Euro in Elektromobilität in China. Der Autobauer plant, seinen Anteil an JAC Volkswagen, dem Joint-Venture des Unternehmens für E-Mobilität, auf 75 Prozent zu erhöhen und gleichzeitig 50 Prozent der Muttergesellschaft JAG zu erwerben. Dafür will er eine Milliarde Euro investieren. Zugleich steigen die Wolfsburger mit 26 Prozent beim Batteriehersteller Gotion ein und investieren eine weitere Milliarde Euro. Damit wird VW zum größten Anteilseigner des Unternehmens. „Durch unsere strategische Beteiligung an Gotion treiben wir die Entwicklung von Batteriezellen in China aktiv voran“, sagte VW-Chef Herbert Diess. Volkswagen ist nach Unternehmensangaben der erste globale Automobilhersteller, der direkt in einen chinesischen Batterielieferanten investiert.
China ist der größte Absatzmarkt für Volkswagen. Das Unternehmen will dort bis 2025 jährlich 1,5 Millionen umweltfreundliche Fahrzeuge (NEV) verkaufen, dazu zählen in China neben rein batteriegetriebenen Fahrzeugen auch Plug-in-Hybridautos und Wasserstoffautos.

Quellen: VW, Handelsblatt, Foto: Volkswagen Group China

China News

Strategien für China nach Corona

E-Commerce, Healthcare und Infrastruktur-Projekte sind die großen Gewinner in China nach Corona. Keine nennenswerten Veränderungen durch die Pandemie haben dagegen die Branchen Industrie, Chemie und Bau erlebt. Die großen Pandemie-Verlierer sind Tourismus, Restauration sowie Automobil. Dieses Bild der aktuellen Lage in China zeichnete die Strategie- und M&A-Beratung InterChina Partners bei einem Online-Seminar Mitte Mai. Die Experten um Gründer Jan Borgonjon zeigten auf, wie sich China durch die Pandemie verändert hat und wie sich internationale Unternehmen bezüglich China nun aufstellen sollten. Viele China-Verantwortliche internationaler Unternehmen seien überrascht, wie schnell und stark das Geschäft zurückgekehrt ist. Chinesische Unternehmen sehen in der Corona-Krise eine Chance, viele chinesische Firmen stünden zurzeit zum Verkauf, die Konsolidierung habe an Fahrt aufgenommen, chinesische Champions lösten internationale ab. Doch auch für internationale Unternehmen ergäben sich jetzt Chancen, wenn sie nach der Strategie „In China für China“ agierten. Die Gründe für die positiven Geschäftsaussichten in China nach Covid-19 erläutert Eduardo Morcillo, Managing Partner von InterChina, in einem Artikel.

Quellen: InterChina, Dr. Manfred Reichl, Grafik: mdb

 

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Geely in Hessen: Expansion statt Kurzarbeit

Der chinesische Autobauer Geely betreibt im südhessischen Raunheim ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Während viele Unternehmen seit Beginn der Pandemie ihre Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt haben, plant Geely noch in diesem Jahr 50 bis 60 Ingenieure einzustellen, so dass im kommenden Jahr bis zu 300 Mitarbeiter beschäftigt werden. Im Herbst 2021 soll die Zahl nach Fertigstellung eines neuen Bürokomplexes um weitere 50 Arbeitsplätze steigen. Die optimistischen Töne sind erstaunlich: 2019 war der Gewinn der Volvo-Mutter Geely eingebrochen. Die Corona-Krise hat zu Absatzeinbußen geführt, und das Unternehmen fürchtete, 2020 könnte zu „einem der schwierigsten Jahre“ seiner Geschichte werden. Doch nun heißt es bei Geely in Hessen: Der Umsatz im April sei im Vergleich zum Vormonat um 44 Prozent gestiegen.

Quellen: Geely, WSJ, Foto: Geely

„Es gibt keinen zweiten Automobilmarkt mit einem solchen Gefühl von Geschwindigkeit.“

Shigeki Terashi, Chief Competitive Officer Toyota
Quelle: Automobil Industrie Vogel

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Erfolgreiches Deutschland-Geschäft

„Steueroptimierung und praktische Tipps für GmbHs in den Zeiten von Corona“ war Thema des Chinesisch-sprachigen Webinars, das Ende Mai von der landeseigenen Wirtschaftsförderung NRW.Invest in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsvereinigung veranstaltet wurde und sich an Chinesen richtete. Auf besonderes Interesse stießen dabei die Steuerhebesätze in Nordrhein-Westfalen. 
Das Seminar im Rahmen der vierteljährlichen Veranstaltungsreihe „Successful Business in Germany“ fand aufgrund der Corona-Pandemie erstmals online statt. „Der Umstieg auf das digitale Format brachte den Vorteil, dass viele Teilnehmer direkt aus China teilgenommen haben. So war es möglich, unsere Zielgruppe direkt vor Ort in China anzusprechen und sie zu ihren Fragestellungen rund um das Steuersystem in Deutschland bestmöglich abzuholen“, heißt es bei NRW.Invest. Weitere Webinare zur „Business-Strategie in Deutschland“ und „Successful Business in Germany“ sind in Planung.

Quelle: NRW.Invest, Foto: Piqsels

36%

der Deutschen finden enge Beziehungen zu China wichtiger als zu den USA. 37 Prozent halten die Beziehung zu den USA für entscheidender.

Quelle: Körber Stiftung

China News

Chinesische Apps für westliche Teenager

Auf dem Höhepunkt der Spannungen zwischen China und den USA versuchen drei chinesische Internetunternehmen, den amerikanischen Markt zu erobern: ByteDance mit TikTok, Kuaishou mit Zynn sowie News Break, die App des Tech-Veteranen Jeff Zheng. Die weltweit angesagte Kurzvideo-App TikTok hat gerade Kevin Mayer von Disney abgeworben und will 150 neue Stellen in Kalifornien schaffen. Damit verfolgt das Unternehmen laut Reuters die Strategie, das TikTok-Management aus China herauszuziehen.
Zeitgleich hat eine zweite von einem chinesischen Konzern entwickelte Kurzvideoplattform einen kometenhaften Aufstieg und Absturz in den USA erlebt: Innerhalb von 20 Tagen stieg Zynn zur Nummer eins im Apple-App-Store auf. Den Nutzern winkten Bargeldprämien und Geschenkkarten für Weiterempfehlungen. Doch nach wenigen Wochen entfernte Google die App aus dem Playstore, da mehrere prominente TikTok-Nutzer angegeben hatten, dass ihre Inhalte ohne Zustimmung bei Zynn hochgeladen worden waren, meldet die Onlineseite The Verge. Einige Konten seien auf Zynn vollständig geklont worden, die Profile wurden mit  Namen, Bild und Monate alten Inhalten angezeigt. In einigen Fällen scheinen diese Videos vor dem offiziellen Start der App in den USA auf Zynn hochgeladen worden zu sein.
Eine dritte App mit chinesischem Mutterkonzern ist der Nachrichten-Service News Break. Seit Anfang 2019 belegte sie mehrmals Nummer eins unter den kostenlosten iPhone-Nachrichten-Diensten im US-App-Store. News Break fasst Nachrichten nach Standorten und Interessen zusammen und erstellt mithilfe künstlicher Intelligenz einen individuellen Newsfeed für jeden Benutzer.

Quellen: SupChina, The Verge, Foto: Pexels

„China braucht Europa als Markt für seine Produkte, als Investor und Lieferant von Hightech und auch für internationale Anerkennung. Das sind unsere Druckmittel, die müssen wir besser nutzen.“

Josep Borrell, EU-Außenbeauftragter
Quelle: Süddeutsche Zeitung

China News

Super-Autobahn für autonome Fahrzeuge

Neun Milliarden Euro kostet Chinas erste High-Tech-Strecke für autonome Fahrzeuge von Hangzhou nach Ningbo. Die Baugenehmigung ist gerade erteilt worden. Die 160 Kilometer lange Strecke wird die erste Autobahn mit Fahrbahnen für autonome Fahrzeuge. Die Eröffnung ist für 2022 geplant. Damit wollen Chinas Zentralplaner dem Land im weltweiten Rennen um die Mobilität der Zukunft einen der besten Startplätze verschaffen, schreibt die Webseite Automobil Industrie.
Zeitgleich hat der Internetkonzern Baidu gerade mit dem Apollo-Park in Peking nach eigenen Angaben das weltweit größte Testgelände für intelligente Fahrsysteme fertiggestellt. Dort sollen sowohl das autonome Fahren als auch die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur getestet werden.

Quellen: Automobil Industrie Vogel, SCMP, Foto: Pexels

China News

Premier Li löst Armutsdebatte aus

600 Millionen Chinesen verdienen gerade mal 125 Euro im Monat. „Das reicht kaum aus, um die monatliche Miete in einer mittelgroßen chinesischen Stadt zu bezahlen”, verkündete Chinas Premier Li Keqiang auf einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nationalen Volkskongresses. Damit liegt das tägliche Einkommen von 40 Prozent der Chinesen unter fünf Dollar. Die Corona-Pandemie habe viele Menschen zurück in die Armut befördert. Nun soll die Armutsbekämpfung intensiviert werden. Die Äußerungen von Premier Li haben im Land eine öffentliche Diskussion über Armut ausgelöst, denn viele Städter können angesichts ständiger Fortschrittsbeteuerungen nicht glauben, dass die Zahlen tatsächlich so hoch sind, schreibt die Stiftung Asienhaus. Die Zahlen zeigen auch, dass Chinas urbane Lebensrealität nur einen Teil der Lebensverhältnisse des Landes widerspiegelt. Li Keqiangs öffentliches Eingeständnis zur sozio-ökonomischen Entwicklung des Landes, noch dazu für das Ausland sichtbar, ist außergewöhnlich. In China klafft die Schere zwischen Arm und Reich weit auseinander. Der Gini-Koeffizient, ein Maß für Vermögensungleichheiten in einem Land, stieg 2017 abermals an und zeigte starke Einkommensungleichheit. Seitdem hat das Land den Koeffizienten nicht mehr veröffentlicht. 

Quellen: Stiftung Asienhaus, SCMP, ThinkChina, Foto: Pixabay

China News

Big Data: Chinas langsame Öffnung

Wie sich die Situation für Ausländer in China verändert, zeigt eine Online-Dokumentation des staatlichen chinesischen Fernsehnetzwerks CGNT, die auf der Big-Data-Auswertung von knapp zwei Millionen Volkszeitungs-Artikeln basiert und von acht chinesischen Ministerien und Behörden unterstützt wurde. Themen der gut illustrierten Dokumentation sind Besucherzahlen, Tourismus, Wirtschaft, Kultur und Studium.
Die Gesamtzahl der Ausländer, die China besuchen, hat sich in den letzten 20 Jahren verfünffacht, und ist 2018 auf 48 Millionen gestiegen. Animierte Karten zeigen, welche Landesteile sich im Laufe der Zeit geöffnet haben. Auch permanente Aufenthaltsgenehmigungen sind ein Thema – selbst wenn die Zahlen erschreckend gering sind: 2004 führte das Land diese Aufenthaltsgenehmigungen ein. 2016 wurde 1.576 Ausländern ein ständiger Wohnsitz gewährt.
1978 besuchten nur 100.000 ausländische Touristen das Land, 2017 waren es 139 Millionen. Doch es gab auch einen entgegengesetzten Trend: 2017 reisten erstmals mehr chinesische Touristen ins Ausland als Ausländer nach China.
Heute arbeiten sechs Mal mehr Ausländer in China als zu Anfang des Jahrhunderts. 2019 zählt die Dokumentation 950.000 ausländische Unternehmen im Land. Die Zahl der ausländischen Studierenden kletterte von 18.000 im Jahr 2001 auf 164.000 im Jahr 2018.

Quelle: CGNT, Grafik: mdb

China News

5G-Station im Himalaya

Huawei und China Mobile haben auf der Nordseite des Mount Everests drei 5G-Basisstationen für schnellen Mobilfunk errichtet, die sogar Livestreams zulassen, schreibt Zeit Online. Die Stationen wurden auf 5.300, 5.800 und 6.500 Metern Höhe platziert. Wissenschaftler, Landvermesser und Bergsteiger können nun die Dienste nutzen, ohne teure und schwere Satellitentelefone tragen zu müssen. Die neuen technischen Möglichkeiten sind allerdings zeitlich begrenzt: Mit der 5G-Technologie soll vor allem der 8.846 Meter hohe Mount Everest neu vermessen werden. Die Basisstationen werden nach Abschluss der Arbeiten noch in diesem Jahr wieder abgebaut. 150 Mitarbeiter von China Mobile sind an den Basisstationen im Einsatz.

Quelle: Zeit, Foto: Pixabay

„China hat jetzt die Kraft und Erfahrung, zur führenden Kraft einer globalen Erholung zu werden, aber dies bringt erhebliche Verantwortung mit sich.“

Charlotte Roule, Vizepräsidentin der Europäischen Handelskammer in China
Quelle: European Chamber

Inside mdb

Verstärkung für die Online-Redaktion

Seit 2016 gibt das Medienbüro Düsseldorf | Beijing den China Business Forum Newsletter acht Mal im Jahr heraus und präsentiert den China Business Kalender. Nun sucht das Team um die Wirtschaftsjournalistin Astrid Oldekop Verstärkung für die Online-Redaktion, stundenweise oder in Teilzeit. Wir wünschen uns Kolleginnen oder Kollegen mit gutem Sprachgefühl, China-Affinität und Online-Wissen zur technischen Umsetzung des Newsletters und redaktionellen Betreuung der Online-Aktivitäten. Interesse? Wir freuen uns über Bewerbungen unter hr@mdb-consult.com
Foto: mdb

Inside mdb

Webinare erschließen neue Möglichkeiten

Bis Mitte April herrschte Flaute bei den Veranstaltungen für die deutschsprachige China-Business-Community. Dann entdeckten die Veranstalter die Online-Seminare und erschlossen mit ihnen große, globale Zielgruppen und neue Möglichkeiten. Plötzlich diskutieren China-Korrespondenten mit Gründern aus Shenzhen, Vertretern der Außenhandelskammer und deutschen Professoren – wie beim „Innovation Talk - China“ der Business Metropole Ruhr (Foto). Auch die Partner des China Business Forum Newsletters – NRW.Invest und InterChina – machten gute Erfahrungen mit den neuen Formaten. Einen Überblick über diese und weitere spannende Veranstaltungen sowie alle wichtigen Termine für Ihr China-Geschäft bietet der China Business Kalender.
Ist Ihr Termin noch nicht aufgenommen? Dann schreiben Sie uns an kalender@mdb-consult.com

Screenshot: mdb

800.000

Passagiere fliegen wieder innerhalb von China pro Tag  – die Mehrzahl sind Geschäftsreisende. Mitte Februar war die Zahl auf unter 200.000 gefallen.

Quelle: Airliners

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Die Show der Shopping Queen

Ein lesenswertes Feature über Livestream-E-Commerce in China bietet Bloomberg. Chinas Shopping Queen Huang Wei, alias Viya, hat mit ihrer allabendlichen Online-Show ein Millionen-Imperium aufgebaut. Sie verkauft alles – von Kosmetik über Fertignahrung bis hin zu Autos. Unternehmen bewerben sich mit ihren Produkten bei ihr. Die 34-Jährige hat zeitweise über 37 Millionen Zuschauern. Am Singles Day, Chinas wichtigstem Einkaufstag, erzielte sie einen Umsatz von 3 Milliarden Yuan. Die Corona-Pandemie verdoppelte ihre Zuschauerzahlen. „In einer Welt, in der wir fast ausschließlich auf unseren Sofas einkaufen, stellt Viya die Vision unserer gemeinsamen Zukunft dar“, schreiben die Bloomberg-Autoren. Beim Livestream-Shopping in China kommen aktuelle Technologietrends zusammen: Streaming, Influencer, Social Media, E-Commerce. Ob sich diese Art des Einkaufens auch außerhalb von China durchsetze, hänge von der Fähigkeit von Unternehmen wie Amazon und Facebook ab, Unterhaltungsangebote mit Shopping- und Bezahlfunktionen zusammenzuführen.

Bloomberg Businessweek: World’s Livestream Queen Can Sell Anything. Online-Text.

Quelle: Bloomberg, Screenshot: mdb/YouTube

Must Read

Gefährlicher Rivale statt unverzichtbarer Partner

Chinas Aufstieg zur Weltmacht ist unaufhaltsam. Lange erwartete der Westen, dass sich das Land mit zunehmendem Wohlstand demokratisieren würde. Doch das Gegenteil ist der Fall.  Im Stillen weitet China seinen Einfluss aus, mit dem Ziel, eine neue Weltordnung zu etablieren. Die deutsche China-Expertin Mareike Ohlberg und der australische Ethik-Professor Clive Hamilton haben in ihrem Buch „Die lautlose Eroberung“ in vielen Beispielen zusammengetragen, wie vielfältig der chinesische Einfluss im Westen bereits ist. Sie kommen zu dem Schluss: China ist kein unverzichtbarer Partner, sondern ein gefährlicher Rivale. Mit dem Buch wollen sie einen Anstoß zu einer Debatte darüber geben, wie Deutschland und Europa mit der neuen Weltmacht China umgehen sollten.

Clive Hamilton, Mareike Ohlberg: Die lautlose Eroberung. Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet. DVA. 26 Euro.

Foto: mdb

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Hierarchie, lange Arbeitszeiten, Unklarheiten

Mit welchen Schwierigkeiten internationale Manager in chinesischen Unternehmen konfrontiert sind, beschreibt der Manager Paul Ross, der selbst in China gearbeitet hat, in seinem detaillierten Buch „Barriers to Entry: Overcoming Challenges and Achieving Breakthroughs in a Chinese Workplace“. Das Buch stützt sich auf die Erfahrungen westlicher Manager, die für chinesische Unternehmen innerhalb und außerhalb Chinas arbeiten und wendet sich folgenden Aspekten zu: interkulturelle Beziehungen, chinesische Managementphilosophie und -praxis, Personalmanagement, Linguistik und Ästhetik. So gäbe es in chinesischen Unternehmen viel Raum für Missverständnisse. Häufig verstünden ausländischer Mitarbeiter nicht, was von ihnen erwartet werde. Sie vermissten klare Anweisungen ebenso wie positives Feedback. Arbeitsbeziehungen seien hierarchischer. Es gäbe keine ausgeglichene Work-Life-Balance, denn lange Arbeitszeiten würden als Ausdruck von Solidarität verstanden. Indem der Autor die Beispiele in den großen Kontext einordnet, hilft er internationalen Managern, die chinesische Unternehmenskultur zu verstehen und Barrieren zu überwinden. Als Telekommunikationsmanager lebt Paul Ross seit über einem Jahrzehnt in Shanghai und sammelte Erfahrung im Umfeld staatlicher chinesischer  Unternehmen.

Paul Ross: Barriers to Entry: Overcoming Challenges and Achieving Breakthroughs in a Chinese Workplace. Palgrave Macmillan. E-Book. 67,40 Euro

Foto: Thinkstock

Must Read

Es war einmal ein Virus...

Terracotta-Krieger, die mit tiefer Stimme die Welt gewissenhaft vor dem Coronavirus warnen, eine Freiheitsstaue, die mit quiekender Stimme alle Argumente in den Wind schlägt – was wie ein Amateur-Video eines gelangweilten YouTubers wirkt, wurde Ende April von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlicht, von chinesischen Diplomaten empfohlen und über zwei Millionen mal angeklickt. Das kurze Video ist Teil der chinesischen Propaganda-Strategie, mit der das Land versucht, eine andere Weltsicht und eine alternative Corona-Narrative zu etablieren. „Trump hat ein Leadership-Vakuum geschaffen. China will es füllen“, kommentiert die Online-Seite der Zeitschrift The Atlantic.

New China TV: Once upon a virus. Youtube-Video.

Quelle: Youtube, The Atlantic, Screenshot: mdb/YouTube

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Digitale Plattformökonomie

China investiert massiv, um eine führende Rolle in der Vierten Industriellen Revolution zu spielen. Zum 100. Geburtstag der Volksrepublik im Jahr 2049 will das Land zu den weltweiten Vorreitern in Wissenschaft und Innovation gehören. Die Digitalisierung der Industrieproduktion ist für dieses Ziel von zentraler Bedeutung. Marktbeobachter schätzen, dass auf China bis 2025 ein Drittel - 4,1 Milliarden - der weltweiten industriellen Verbindungen des Internets der Dinge entfallen wird. Nun hat Merics eine Bestandsaufnahme zu Chinas digitaler Plattformökonomie veröffentlicht.
Manche chinesischen Lösungen für digitale Industrieplattformen seien bereits international konkurrenzfähig, heißt es darin. Doch noch seien chinesische Anbieter bei der Entwicklung von digitalen Plattformen stark von Komponenten aus Europa und den USA abhängig. Westliche Akteure könnten dies nutzen, um Forderungen nach besserem Marktzugang und mehr Transparenz Nachdruck zu verleihen, ist das Fazit der Autoren. In Bereichen wie Standardisierung, Rechenkapazitäten und 5G sei China gut aufgestellt. Die Zusammenarbeit mit China bei der Digitalisierung bleibe deshalb bedeutsam unter der Maßgabe, dass europäische Akteure ihre Interessen klar im Blick behalten und vertreten.

Merics-Studie: Chinas Digitale Plattformökonomie: Eine Bestandsaufnahme im Kontext von Industrie 4.0. Online-Publikation

Grafik: mdb

9 Millionen

Menschen testete die Stadt Wuhan innerhalb von zehn Tagen auf Covid-19.

Quelle: Wallstreet Journal

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Die Waffen der Reichen

Welchen Einfluss Privatunternehmer auf die Politik in China haben, zeigen Thomas Heberer und Gunter Schubert in ihrem Buch „Weapons of the Rich“, das auf langjähriger vergleichender empirischer Feldforschung beruht. Die Beziehungen zwischen Staat und Wirtschaft sollten nicht als bloßer Klientelismus verstanden werden, sondern als dynamische Symbiose, in der Privatunternehmer wesentlich zur Politik und zum institutionellen Wandel beitragen. Privatunternehmer bildeten eine strategische Gruppe, die formelle und informelle Kanäle nutzt, um ihre Interessen zu wahren und zu erweitern, auch wenn sie das derzeitige Regime bisher nicht in Frage gestellt hat, argumentieren die Autoren.

Thomas Heberer, Gunter Schubert: Weapons of the Rich. Strategic Action of Private Entrepreneurs in Contemporary China. World Scientific Publishing Company. E-Book ca. 50 Euro.

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