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Newsletter 08.2020

China News
Inside mdb
Must Read

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Wirtschaftsmagazin Capital beschreibt „Pekings deutschen China-Club“ als engmaschiges Netz aus Ex-Spitzen- und aktuellen Politikern aller Couleur, Wirtschaftsvertretern und Kulturschaffenden, die Peking für seine Propagandaschlacht nutze, um seinen Einfluss im Westen auszubauen.

Zeitgleich setzt das Reich der Mitte dazu an, zum wichtigsten Exportmarkt Deutschlands zu werden und könnte demnächst die USA ablösen. Seit vier Jahren ist China ohnehin das Land, aus dem die meisten Importe nach Deutschland kommen. Das mögen auch die Verbraucher: Bei der Eröffnung des ersten deutschen Xiaomi-Shops bildeten sich schon im Morgengrauen in der Düsseldorfer Altstadt lange Schlangen. Autoprofessor Ferdinand Dudenhöfer sieht in China die Hoffnung schlechthin für die deutsche Autoindustrie. Ganz klar: Während China noch wichtiger für uns wird, baut es seinen Einfluss aus - strategisch und auf allen Ebenen. Diese Entwicklung gilt es aufmerksam sowie kritisch zu beobachten und vor allem im deutsch-chinesischen Dialog zu begleiten – gerade als Politiker, Kulturschaffender oder Wirtschaftsvertreter.

Eine kurzweilige Lektüre wünscht

Ihre Astrid Oldekop

 

AOAstrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

Chinas Internet Trends 2020

Internettrends 2Rasende Digitalisierung, Massenanwendung von 5G sowie Live Streaming in allen Bereichen – das sind großen Trends des China Internet Reports 2020 der South China Morning Post (SCMP). Wie ein Brandbeschleuniger haben Handelskrieg und Pandemie auf die Internet-Landschaft in China gewirkt: 900 Millionen Internet-Nutzer gehen dort zu 99 Prozent mit ihren Mobilgeräten online – Zahlen, die Potenzial für mehr bieten, so SCMP-Chef Gary Liu, denn noch sind 500 Millionen Chinesen offline.

Trend 1: Covid-19 beschleunigt. Während die Nutzer vor der Pandemie 5,6 Stunden pro Tag online waren, verbringen sie nun 7,2 Stunden im Netz. 308 Millionen Menschen nutzen Apps, die die Produktivität in der Arbeit steigern, 79 Millionen arbeiten mit Schul- und Studien-Apps. Auch Gesundheits-Apps, auch zur Virus-Bekämpfung boomen.

Trend 2: Ende des Jahres sollen alle großen chinesischen Städte 5G-Abdeckung haben und die Zahl der 5G-Abonnenten steigt auf 160 Millionen. Im April waren es noch 36 Millionen. Chinesen sind bereit, mehr für schnelleres Netz zu bezahlen. Pro Woche kommen 10.000 neue 5G-Basistationen hinzu.

Trend 3: Live Streaming zieht in alle Bereiche. Nicht nur Key Opinion Leader, auch Gründer und CEOs verkaufen über Live Events. So verkaufte Gree Electric-CEO Dong Minzhu in einer dreistündigen Veranstaltung Haushaltsgeräte für 43 Millionen Euro.

Quellen: SCMP, CRI; Foto: Pexels/mentatdgt

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Blockchain-Ingenieur und Livestreamer

Neue Berufe 4China hat neun neue Berufe in seine offizielle Berufsliste aufgenommen. Dadurch sollen mehr Menschen für die Internetindustrie gewonnen werden. Die neuen Berufe: Blockchain-Ingenieurstechniker, Blockchain-Anwendungsbetreiber, Grid-Arbeiter für die städtische Verwaltung, Internet-Vermarkter, darunter fallen auch Livestreaming-Verkäufer, Prüfer für Informationssicherheit, Techniker für Online-Lerndienste, Gesundheitshelfer in den Gemeinden, Gutachter für die gesundheitliche Verfassung älterer Menschen und Betreiber von 3D-Druckgeräten. Die Berufe seien zwar nicht neu, doch durch die Aufnahme in die offizielle Berufsliste würden deren Beschäftigungsanforderungen geklärt, heißt es in der China Rundschau.

Quelle: China Rundschau, Foto: Pexels/mentatdgt

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Banner InterChina 2001

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Corona bietet Übernahme-Chancen

2008 Interchina Graphik

Obwohl die Corona-Pandemie im ersten Halbjahr starke Auswirkungen auf das M&A-Geschäft in China gehabt hat, bietet sie auch Chancen für Übernahmen, das ist das Ergebnis einer Studie der M&A- und Strategieberatung InterChina Partners. Sowohl Gesamtwert als auch Gesamtvolumen der Transaktionen gingen im ersten Halbjahr zurück, innerchinesische Übernahmen waren stärker betroffen als Investitionen aus dem Ausland. Dennoch sehen 53 Prozent der Befragten die Pandemie als Chance für Wachstum und Akquisitionen. Über die Hälfte der Interviewten gaben an, dass sie in den kommenden zwei Jahren in China Unternehmen kaufen oder Joint Ventures gründen wollen. Dabei planten vor allem diejenigen Unternehmen Übernahmen in China, die nicht von ihrem Hauptsitz im Ausland dominiert werden. Die Mehrzahl dieser Unternehmen handelt bereits jetzt gemäß der Strategie „In China für China“. Viele potenzielle Unternehmenskäufer erzielen über fünf Prozent ihrer weltweiten Einnahmen im Reich der Mitte. Hauptmotive für Übernahmen in China sind: Ausweitung des Marktanteils, neue Geschäfte für Wachstum und lokalisiertes Angebot. So beschleunige Covid-19 die Lokalisierung ausländischer Unternehmen. Der Studie zugrunde lagen 160 Interviews mit CEOs und Managern sowie Online-Befragungen als auch die Auswertungen von grenzüberschreitenden sowie inländischen Transaktionen.

Quelle: InterChina Partners, Grafik: mdb

Quellen: VW, Handelsblatt, Foto: Volkswagen Group China

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Biontech testet Impfstoff in China

Impfung 2

Das Mainzer Biotechunternehmen BionTech darf seinen potenziellen Coronavirus-Impfstoff in klinischen Studien in China testen, berichtet das Handelsblatt. Die chinesischen Behörden haben eine klinische Studie im frühen Stadium genehmigt, teilte Biontechs chinesischer Partner Shanghai Fosun Pharmaceutical mit. Fosun hat mit Biontech eine Lizenzvereinbarung zur Entwicklung und Vermarktung von Coronavirus-Impfstoffen in China, Hongkong, Macau und Taiwan geschlossen. Laut Handelsblatt plant BionTech eine klinische Wirksamkeitsstudie mit bis zu 30.000 Teilnehmern.

Bei der globalen Suche nach einem Impfstoff stammten acht der am weitesten fortgeschrittenen Kandidaten aus China, konstatiert das Wirtschaftsmagazin Capital. Dabei stecke China viel weniger Geld in seine Biotechforschung wie die USA – und liege dabei gleichauf mit Europa.

Chinesische Wissenschaftler und Forscher haben bereits acht Corona-Impfstoffkandidaten in klinischen Studien am Menschen gebracht. Gegenwärtig laufen nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO klinische Studien mit 23 Corona-Impfstoffprojekten. Über 140 befinden sich im frühen präklinischen Stadium der Entwicklung.

Quellen: Handelsblatt, Capital, Foto: Biontech

 

China News

Chinas Unis stürmen Rankings

THE neu

Drei Universitäten vom chinesischen Festland und drei Hochschulen aus Hongkong haben es unter die Top 10 des renommierten Times Higher Education Rankings (THE) für asiatische Hochschulen geschafft. Auf Platz eins konnte sich die Pekinger Tsinghua-Universität zum zweiten Mal behaupten, die Peking-Universität kletterte um drei Plätze nach oben auf Rang zwei. Japan ist in der Rangliste mit 110 Universitäten vertreten, darauf folgen China mit 81 Institutionen und Indien mit 56 Hochschulen. „Das chinesische Festland zeigt die wachsende Stärke seines Hochschulsystems“, konstatierte THE-Manager Phil Baty. China sei vielen asiatischen Nationen voraus, wenn es darum gehe, die Wissensökonomie und damit Investitionen in große Universitäten zu priorisieren, was sowohl hohe finanzielle Investitionen als auch Reformen beinhalte. Im globalen THE-Ranking der weltweit besten Universitäten schafften es die Tsinghua und die Peking-Universität auf Platz 23 und 24. Die Rankings bewerten die Hochschulen nach 13 Kriterien – unter anderem Zitate, Forschung, Lehre, Internationalität und Drittmittel. Das Asien-Ranking gibt es seit 2013.

Quellen: THE, German.china.org, Grafik: mdb

 

„China rockt. Die Energie in China ist großartig.“

Tesla-Chef Elon Musk
Quelle: Automotive News

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Taiwans Gesundheitsunternehmen

GrafikTaiwan Gesund

„Biotechnologie und Medizintechnik in Nordrhein-Westfalen und Taiwan“ war Thema des Online-Seminars, das die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.Invest mit der AHK Taipei und der Wirtschaftskanzlei Görg Anfang August veranstaltete. Im Fokus des deutsch-taiwanischen Seminars standen die Möglichkeiten der Zusammenarbeit: rechtliche Fragen zur Unternehmensgründung in Europa, steuerliche Aspekte und Fragen zur Zertifizierung von Medizinprodukten für den europäischen Markt. Bei der Paneldiskussion mit Rechtsexperten und Branchenvertreter tauschten sich Rechtsexperten und Unternehmensvertreter darüber aus, wie taiwanische Gesundheitsunternehmen auf dem europäischen Markt erfolgreich können und welche Potenziale NRW den Unternehmen als Standort für innovative Medizintechnik und Biotechnologie bietet. Auf das Online Seminar folgte ein virtuelles Networking, bei dem sich Experten und Branchenvertreter austauschten. 

Quelle und Grafik: NRW.Invest

61%

der gefälschten Produkte im Maschinenbau werden in China verkauft.

Quelle: VDMA

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Ergo erweitert China-Portfolio

Ergo

Die Übernahme von 24,9 Prozent der Taishan Insurance aus Shandong durch den Düsseldorfer Versicherer Ergo ist von der Europäischen Kommission genehmigt worden. Die 2011 gegründete Taishan ist ein landesweit tätiger Schaden- und Unfallversicherer mit 300 Millionen Euro Prämieneinnahmen, gehört der chinesischen Staatsholding Sasac und wächst laut Ergo um über 15 Prozent pro Jahr. Benannt ist sie nach dem Taishan Gebirge (Foto) in der Provinz Shandong. „In unserem globalen Portfolio spielt China eine zentrale Rolle“, erklärte Ergo-Chef Markus Rieß. Damit sei das Ergo-Versicherungsgeschäft in China komplett, hieß es im Unternehmen. Die Munich Re-Tochter Ergo ist seit knapp 20 Jahren in China aktiv, seit 2013 in der Lebens- und Krankenversicherung. Ende vergangenen Jahres war das Unternehmen eine Kooperation mit Great Wall Motors eingegangen, um Kfz-Versicherungen zu verkaufen.
Quellen: Ergo, Versicherungswirtschaft, onvista, Foto: Pixabay

China News

Chinesen übernehmen Poggenpohl

Poggenpohl web

Der älteste deutsche Luxusküchenhersteller Poggenpohl, der im Zuge der Corona-Pandemie einen Insolvenzantrag gestellt hatte, wird nach China verkauft. Neuer Eigentümer ist der Badspezialist Jomoo aus Xiamen. Die Ankündigung kam unerwartet, denn noch im Juni planten ein britischer Küchenanbieter gemeinsam mit Privatinvestoren die Übernahme, schreibt das Online-Portal Juve. Nun soll die Verbindung von deutschem Premium-Küchenspezialisten und asiatischem Bad-Experten neue Geschäftsfelder bringen. „Interessante Synergien zwischen den Segmenten Küche und Bad werden möglich, weil wir Projektentwicklern künftig die Gestaltung beider Räume aus einer Hand anbieten können. Poggenpohl stößt damit über die Küche hinaus in den erweiterten Wohnraum vor“, erklärte Geschäftsführer Gernot Mang. Gleichzeitig will das Unternehmen die Stückzahlen der in Herford produzierten Luxusküchen erhöhen. Jomoo werde einen Großteil der zurzeit 270 Mitarbeiter übernehmen, hieß es. Poggenpohl wurde 1892 im ostwestfälischen Herford gegründet und ist weltweit eine der ältesten Küchenmarken.
Quellen: Poggenpohl, Juve, Foto: Poggenpohl

China News

Gratis-Fahrten mit Robotaxis

Didi web

Das Fahrdienst-Vermittlungsunternehmen Didi Chuxing testet seit Ende Juni Robotetaxis in Shanghais Vorort Jiading auf festgelegten Straßen mit einer Länge von 53,6 Kilometern. Registrierte Kunden können in einem bestimmten Gebiet kostenlose Fahrten mit autonomen Fahrzeugen nutzen. Die Fahrzeuge haben zurzeit noch Sicherheitsfahrer, die bei Notfällen eingreifen. Zusätzlich betreibt Didi ein Sicherheitszentrum, das den Zustand der Fahrzeuge überwacht und bei Bedarf Fernunterstützung leistet. Die 5G-Pilotzone für intelligente Fahrzeuge in Jiading gibt es seit 2016. Bis 2030 will Didi Chuxing eine Million selbstfahrende Robotaxis in seine Flotte aufnehmen.
Quellen: Xinhuanet, Reuters, Foto: Didi

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Virtuelle Reise durch Wuppertal

Wuppertal web

Neue Formen des Standortmarketings geht die Stadt Wuppertal in China: 10.000 Reiselustige aus China nahmen an einer digitalen Stadtführung durch Wuppertal teil. Bei sommerlichen Temperaturen führte Hanno Rademacher vom China Competence Center (C3) als virtueller Reiseleiter zwei Stunden per Live-Stream quer durch die Stadt. Nach einem Besuch bei den Elefanten im Grünen Zoo ging es mit der Schwebebahn in den großen Konzertsaal der Historischen Stadthalle. Dabei gab es Gewinnspiele. Ausgestrahlt wurde die Tour über den Videokanal der Deutschen Zentrale für Tourismus auf dem chinesischen Reiseportal Mafengwo. Bereits Ende Juni hatten ein deutscher und ein chinesischer Moderator chinesische Zuschauer anlässlich des 200. Geburtstags von Friedrich Engels online durch den Wuppertaler Stadtteil Barmen geführt. Die Tour führte zum Geburtshaus des Revolutionärs und Gesellschaftstheoretikers, mit der Schwebebahn ging es zur Engels-Sonderausstellung. Die Fahrt im Paternoster des Barmer Rathauses sowie ein Besuch im Brauhaus komplettierten das Programm. Seit 2017 ist das Wuppertaler China Competence Center regelmäßig auf den Plattformen WeChat und Weibo präsent.

Quelle und Foto: C3

China News

Rasend schnelles Roboter-Restaurant

Roboter Restaurant web

Chinesische Delikatessen, Nudelgerichte, Hot Pot sowie Fastfood - 200 Gerichte ziert das Menü eines Restaurants in Shunde in der Provinz Guangdong. Dort schwingen 20 Roboter den Kochlöffel und servieren dem wartenden Gast nach eigenen Angaben innerhalb von unglaublichen 20 Sekunden seine Bestellung. Die Qianxi Robot Catering Group, ein Tochterunternehmen von Country Garden hat das 2.000 Quadratmeter große Restaurant eröffnet. Die 20 selbst entwickelten Roboter stehen für verschiedene kulinarische Stile bereit und übernehmen unterschiedliche Rollen bei der Zubereitung und dem Kochen. Der in Pink gehaltene Restaurant-Bereich, der gleichzeitig einen Hauch von Metall und Technik vermittelt, bietet Raum für nahezu 600 Gäste. Ein Youtube-Video zeigt die Roboterköche bei der Arbeit.

Quellen: Country Garden, Youtube, Foto: Country Garden

„Im Westen gibt es einen größeren Schutz der eigenen Daten und Privatsphäre. Chinesen wollen dagegen neue Technologien ausprobieren, wenn sie ihr Leben bequemer und sicherer machen.“

Huang Yongzhen, Gründer des Gangerkennung-Unternehmens Watrix
Quelle: Dlf

Inside mdb

Zaghafte Konferenzen, viel online

Kalender web

War es in den Sommermonaten etwas flau um Events für die deutschsprachige China Business Community bestellt, so nehmen die Veranstaltungen nun wieder an Fahrt auf. Ganz klar bleibt die Hinwendung zu Online-Veranstaltungen. Ein Trend: Durch die globale Reichweite der Zoom-Konferenzen haben auch Nutzer hierzulande die Gelegenheit, ohne aufwändige Anreise an Seminaren mit weltweit renommierten China-Experten teilzunehmen. Nun wagen erste Anbieter auch wieder echte Konferenzen. Bleibt abzuwarten, ob diese Ausnahmeerscheinungen sind. Der China Business Kalender berichtet regelmäßig und übersichtlich über alle relevanten Veranstaltungen für die DACH-China-Business-Community.
Ist Ihr Termin noch nicht aufgenommen? Dann schreiben Sie uns an kalender@mdb-consult.com
Foto: Pexels/ICSA

140.000

Unternehmen für Künstliche Intelligenz wurden im ersten Halbjahr 2020 in China gegründet. 

Quelle: China Daily

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Salon der verlorenen Kleidung

Waschsalon web

Über 600.000 Follower auf Instagram hat ein achtzigjähriges taiwanisches Paar, das mit Kleidungsstücken, die in ihrem Waschsalon vergessen wurden, für Fotos posiert. Chang Wan-ji und Hsu Sho-er betreiben den Wansho-Waschsalon in Taichung. Während der Corona-Pandemie schlug ihr Enkel ihnen als Mittel gegen die Langeweile vor, ein Instagram-Account zu eröffnen und die vergessenen Kleidungsstücke vorzuführen – mit unerwartetem Erfolg. Nun berichtete sogar die New York Times über die taiwanischen Models. „Mein Enkel ist sehr kreativ“, freute sich die 84-jährige Hsu Sho-er. „Seine Kreativität hat uns und andere Menschen glücklich gemacht.“

Chang Wan-ji und Hsu Sho-er: Wantshowwasyoung. Instagram-Account.

Screenshot: mdb

Must Read

Wuhan-Labor startet PR-Offensive

Wuhan

Das Institut für Virologie in Wuhan stand im Mittelpunkt der Diskussionen um den Ursprung von Covid-19. Der chinesische Staat und mit ihm das Staatsfernsehen CGTN versuchen, die Spekulationen zu entkräften. Der Sender hat nun einen Beitrag aus chinesischer Perspektive über das Nationale Biosicherheitslabor Wuhan in der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gedreht. Einige Theorien besagen, das Coronavirus stamme aus seinem Labor und seine Forscher hätten heimlich getestete Tiere auf dem Straßenmarkt verkauft, heißt es darin. CGTN-Reporterin Hu Chao hat das Labor mit dem höchsten Biosicherheitslevel des Instituts besucht und mit einem leitenden Verantwortlichen gesprochen, der die Spekulationen zurückwies.

CGNT: Blick in das hochkarätige Biosicherheits-Labor in Wuhan. Online-Video.

Screenshot: mdb

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Transatlantische Herausforderung

Bertelsmann web

Wie Europe mit dem eskalierenden Konflikt zwischen Washington und Peking umgehen soll, ist Thema des Reports „Dealing with the Dragon: China as a Transatlantic Challenge“, ein gemeinsames Projekt von Bertelsmann Stiftung, Asia Society und Elliott School of International Affairs. 43 Chinaspezialisten aus den USA und Europa trafen sich in Berlin zu einer Bestandsaufnahme der jüngsten chinapolitischen Debatten und erkundeten die Möglichkeiten für eine verstärkte Zusammenarbeit. Dabei identifizierten sie folgende Trends: Trotz wachsender transatlantischer Spannungen stimmen die Ansichten der USA und Europas zu China weitgehend überein. Chinas Parteistaat ist ein ganz anderer als der, mit dem der Westen in den vergangenen vier Jahrzehnten partnerschaftlich zusammenarbeitete. Obwohl sich die Interessen und Perspektiven gegenüber China weiterhin erheblich überschneiden, hat das Verhalten der Trump-Administration das transatlantische Vertrauen erheblich untergraben. Die gemeinsame Besorgnis über China könnte ein Katalysator für die Wiederherstellung der transatlantischen Beziehungen sein. Die Amerikaner bezeichnen China als „strategischen Konkurrenten“, und die EU hat China offiziell als Partner, Konkurrent und „systemischen Rivalen“ bezeichnet. Sowohl für die amerikanische als auch für europäische Entscheidungsträger hat sich das Gleichgewicht zwischen Kooperation und Wettbewerb stark zugunsten des letzteren verschoben.

Bertelsmann Stiftung, The Asia Society Center, George Washington University: Dealing with the Dragon. China as a Transatlantic Challenge. Online-Report.  

Foto: Flickr

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Fotos vom Kampf gegen Corona

Fotoausstellung web

Fotos vom Kampf gegen und vom Leben mit der Pandemie aus China, Südkorea, Ägypten, Frankreich, Italien, Russland, Spanien, Mexiko und den USA präsentiert die bemerkenswerte Online-Fotoausstellung „Zooming in on Covid-19“. Über 50 Fotografen haben Bilder der vergangenen Monate zusammengetragen. Die Fotos sind in fünf Themenbereiche aufgeteilt: „unvorhergesehener globaler Covid-19-Ausbruch“, „das Leben zählt, die Liebe siegt“, „zusammen durch Dick und Dünn“, „weltweiter Lockdown, Rückgang der Wirtschaft“ sowie „der Erholung vertrauen, mutig voranschreiten“. Das Projekt wurde von der Pekinger China International Publishing Group ins Leben gerufen.

Zooming in on COVID-19. Unforgettable Moments in the Global Fight Against the Pandemic. Online-Ausstellung.

Screenshot: mdb

„Chinas datengesteuertes Corona-Management bietet wertvolle Lehren für Europa. Die wichtigste: digitale Technologien können nur dann der Gesellschaft und dem sozialen Wohlergehen dienen, wenn sie transparent sind und personenbezogene Daten ernsthaft schützen.“

Kristin Shi-Kupfer, Merics
Quelle: Merics

Must Read

Asiens Sicht auf Corona

Im Vergleich zu Ländern wie Italien, Spanien, Frankreich und vor allem den USA hat Deutschland mit weniger als 10.000 Corona-bedingten Todesfällen und einem relativ milden Lockdown ziemlich gut abgeschnitten. Doch der Vergleich mit Südkorea, Japan, Taiwan oder Vietnam sieht viel ungünstiger aus, erinnern die Autoren des englischen Newsletters Chinabriefs um den Gründer und Rechtsanwalt Mirko Wormuth. „Viele Länder in Asien haben schneller und angemessener gehandelt, was zu weniger Todesfällen und geringeren wirtschaftlichen Schäden geführt hat - eine Tatsache, die vielen im Westen noch immer nicht bewusst ist.“ Eine animierte Grafik der Oxford-Universität zeigt die Anzahl der Todesfälle im Vergleich zur Bevölkerung in einem Land auf einer Zeitachse seit Dezember. Während China dort als heller Bereich auf der Karte erscheint, ist der Großteil des amerikanischen Kontinents dunkel gefärbt.  

Our World in Data: Cumulative confirmed COVID-19 deaths per million people. Online-Animation.

Quellen: Chinabriefs, Our World in Data

Must Read

Chinas Militär in Afrika

Armee web

Noch ist der Diskurs über die chinesisch-afrikanischen Beziehungen von Pekings wirtschaftlichen Aktivitäten in Afrika geprägt. Doch China arbeitet seit über einem Jahrzehnt daran, sich als ernstzunehmender sicherheitspolitischer Akteur in Afrika zu etablieren und hat bedeutende Fortschritte erzielt, schreibt der Autor der Studie „China’s growing security role in Africa“, einem gemeinsamen Projekt von Konrad-Adenauer-Stiftung und Merics. China verfolge einen systematischen Ansatz für ganz Afrika, der Waffenlieferungen und Militärdiplomatie ebenso einschließe wie den Einsatz in Friedensmissionen und die Beteiligung an militärischer Ausbildung, heißt es weiter. Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschung skizziert die Studie Chinas wachsende Sicherheitsaktivitäten in Afrika, deren Hintergrund und Ziele, die Wahrnehmung westafrikanischer Akteure sowie die Implikationen für Europa.

Tom Bayes: China’s growing security role in Africa. Konrad-Adenauer-Stiftung und Merics. Online-Studie.

Foto: Unmeer/Flickr

5.122

Güterzüge fuhren im ersten Halbjahr 2020 zwischen China und Europa, das ist ein Anstieg um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Quelle: German.China.org

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Der Müll der Seidenstraße

Muell webDie globale Müllentsorgung muss zum Thema der chinesischen Seidenstraßen-Initiative werden, fordern Andreea Leonte und He Linghui in einer Veröffentlichung, die im Rahmen des EU-China NGO Twinning Programms der Stiftung Asienhaus entstand. Als zweitgrößte Wirtschaft und zweitgrößter Müllproduzent der Welt könnte China eine Führungsrolle beim Wandel der Abfallwirtschaft hin zu einer Kreiswirtschaft übernehmen. Ziel müsse ein „Zero Waste Planet“ sein. Die Globalisierung habe dazu geführt, dass Güter tausende von Kilometern von ihrem Produktionsort entfernt zu Müll werden. Nun könne der Umgang mit Müll nicht länger als lokale Verantwortlichkeit begriffen werden, sondern erfordere ein multilaterales Engagement. Der Report vergleicht die Rahmenbedingungen der Müllentsorgung in China, Deutschland und Rumänien und zeigt Möglichkeiten auf, die Seidenstraße als Plattform für einen multilateralen Umgang mit Abfällen zu nutzen.

Andreea Leonte: China, the Belt & Road Initiative and waste management. Stiftung Asienhaus. Online-Report. 

Foto: Tom Fisk/Pexels

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Showdown der Supermächte

TerracottaDen Handelskrieg aus der Perspektive zweier Wall Street Journal-Reporter in Washington und Peking beschreibt das Buch „Superpower Showdown: How the Battle Between Trump and Xi Threatens a New Cold War”. Das Buch bietet neben Fragen zum Ursprung des Konfliktes Anekdoten und Insiderwissen aus zahlreichen Gesprächen mit Politikern und Entscheidern der beiden Länder. Der Handelskonflikt habe nicht erst mit Trump begonnen und werde auch nicht mit ihm enden, schreiben die Autoren. Beide Länder blickten auf eine bewegte politische und wirtschaftliche Geschichte zurück, die in den vergangenen drei Jahren noch konfliktreicher geworden sei. Diese Eskalation wirke sich negativ auf die Wirtschaft beider Länder und der ganzen Welt aus und habe das Potenzial für weitere Konflikte.

Bob Davis, Lingling Wei: Superpower Showdown: How the Battle Between Trump and Xi Threatens a New Cold War. HarperCollins. Juni 2020. 32,50 USD.

Foto: christels/Pixnio

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Astrid Oldekop

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