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Newsletter 02.2022

China News
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Sehr geehrte Damen und Herren,

zum Frühlingsfest ziehen Denkfabriken, Beratungen und Unternehmen Bilanz, und trotz aller Turbulenzen klingt diese gut: Vor einem halben Jahrhundert haben die Bundesrepublik und die Volksrepublik diplomatische Beziehungen aufgenommen. China ist bereits im sechsten Jahr Deutschlands größter Handelspartner. Chinas neue Negativliste macht ausländische Investitionen in vielen Feldern einfacher. Der Blick nach vorn ist allerdings getrübt: Die Wirtschafts-Beziehungen zwischen China und der EU werden wohl stabil bleiben, aber die politischen Spannungen nehmen zu, ist das Ergebnis einer Merics-Umfrage. Die Geschäfte deutscher Unternehmen in China laufen weiterhin gut, doch der Freudentaumel ist einer Katerstimmung gewichen, meldet die AHK. Denn der Wettbewerb wird härter, die Regeln werden neu geschrieben. Die Strategie- und M&A-Beratung InterChina resümiert: Wer sich in diesem Umfeld behaupten will, muss chinesischer werden. Und das tun Multinationale in China vermehrt über Zukäufe.

Ich wünsche Ihnen Kraft und Mut im Jahr des Tigers!

Ihre Astrid Oldekop
ao CR 5Astrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

Fette Boni für Rückkehrer

1 pexels rodnae productionsDas Frühlingsfest und Corona-Lockdowns machen die ohnehin angespannte Personalbeschaffung in China noch schwieriger. Nun versucht der taiwanesische Apple-Handy-Hersteller Foxconn, ehemalige Mitarbeiter mit Geldprämien zur Rückkehr in die weltgrößte iPhone-Fabrik in Zhengzhou zu bewegen, berichtet die South China Morning Post. Denn zurzeit sind Reisen in die zentralchinesische Stadt in Henan wegen eines lokalen Corona-Ausbruchs nahezu unmöglich, es gelten strikte Quarantänebeschränkungen.
Foxconn beschäftigt in Zhengzhou 250.000 Menschen, das Werk spielt eine zentrale Rolle in Apples globaler Lieferkette. Für die Rückkehr in die iPhone-Komponenten-Produktionseinheit bekommen ehemalige Mitarbeiter eine Prämie von 1.350 Euro zusätzlich zum Monatseinkommen von 960 Euro. Ähnliche Boni hatte Foxconn bereits im vergangenen Sommer gezahlt, als die Produktion der iPhones-13 begann, meldet die SCMP. Nun gibt es eine Belohnung von 1.200 Euro für neue Mitarbeiter, die über das interne Empfehlungsprogramm eingestellt werden, sowie 140 Euro für den Empfehlungsgeber. Die Löhne in Zhengzhou haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Zum Frühlingsfest in der ersten Februarwoche fahren Chinas Arbeiter normalerweise in ihre Heimatdörfer zurück. Der South China Morning Post zufolge verlieren die Fabrikjobs trotz hoher Boni bei der jungen Bevölkerung Chinas an Reiz.
Quelle: SCMP, Foto: Pexels/Rodnae Productions

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Die Spielregeln ändern sich

2 2201 Grafik klMultinationale Unternehmen in China müssen den Einfluss der Regierungspolitik auf das Geschäftsumfeld immer stärker berücksichtigen und völlig neue Wege beschreiten: Das ist das Fazit des „China Business Forecast 2022“ der Strategie- und M&A-Beratung InterChina Partners. Kommunikation und Abstimmung zwischen dem China-Führungsteam und dem weltweiten Headquarter werden zu einer immer größeren Herausforderung. „Multinationale Unternehmen müssen das sich rasant verändernde Geschäftsumfeld im Auge behalten, wenn sie sich weiter in China engagieren“, sagt InterChina-Gründer Jan Borgonjon. Dabei können sie ihre Wachstumsziele nur dann erreichen, wenn sie chinesischer werden und ihr gesamtes Geschäft lokalisieren. In dieser Situation werden Unternehmenskäufe zum wichtigen Mittel, um wirklich chinesisch zu werden und am technologischen Ökosystem des Landes teilzuhaben.
Für den Ausblick auf das aktuelle Jahr hat InterChina 287 China CEOs und Asia Pacific Presidents multinationaler Unternehmen befragt. Zwei von drei Befragten gehen davon aus, dass die Entkopplung der geschäftlichen Entwicklung in China und den USA konstruktiv und pragmatisch verlaufen wird. 70 Prozent der Befragten meinen, dass multinationale Investoren weiterhin in China relevant sein werden und ihre Technologien und Knowhow im Land gefragt bleiben. Nur jeder Fünfte rechnet mit einer harten Entkopplung, die große Unsicherheiten bringen könnte, da multinationale Unternehmen zu politischen Zielscheiben werden könnten. Der überwiegende Teil der Befragten hält es für unwahrscheinlich, dass die Entkopplung zu einem Konflikt mit umfassendem Boykott führen könnte.
Eine Zusammenfassung der Studie gibt es hier.
Quelle: InterChina, Grafik: mdb

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Knotenpunkt im Herzen Europas

3 Duisburg 2Auf vielen chinesischen Europa-Karten ist Duisburg eine der wenigen eingezeichneten deutschen Städte. Die nordrhein-westfälische Metropole mit dem weltgrößten Binnenhafen ist Knotenpunkt der neuen Seidenstraße. Die Entwicklungen im Duisburger Hafen sind wichtiger Bestandteil der aktuellen China-Initiative der Stadt. So hat sich die Anzahl der Züge und Ladeeinheiten zwischen China und Duisburg in den Jahren 2019 und 2021 verdoppelt. „2017 verkehrte für drei Züge aus China ein Zug nach China zurück, heute ist das in Richtung China völlig paarig“, sagt duisport-CEO Markus Bangen in einem lesenswerten Interview von ChinaContact. Aus Duisburg fahren mittlerweile Züge zu 20 chinesischen Zielen und erreichen jedes Terminal im Land über Drehkreuze wie Chongqing, Chengdu, Xi’an oder Wuhan. Nun hat die duisport AG einen Asian Desk mit fünf Mitarbeitern gegründet, der den Hafen in China zielgerichtet vermarktet. Auch das Netzwerk aus Repräsentanzen vor Ort soll ausgebaut werden, dabei spielt Chongqing eine große Rolle, das nach politischem Willen zur landesgrößten Logistikplattform mit Flussterminals werden soll, schreibt ChinaContact. Aber auch Chengdu, Xi’an, Wuhan und der Großraum Shanghai sind wichtig für duisport. In Wuxi und Qindao ist das Unternehmen bereits mit der Tochter duisport Industrial Packing Service (Wuxi) mit 70 Mitarbeitern vertreten.
Quelle: OWC, Foto: Duisburg

504 Millionen

Chinesen lebten 2021 nicht dort, wo sie gemeldet waren. 385 Millionen von ihnen zählen zur „Floating Population“.
Quelle: National Bureau of Statistics

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BMW verlegt Bestseller-Produktion nach China

4 BMWFast 40 Prozent aller BMWs wurden 2021 in China verkauft, das Land ist der wichtigste Markt des bayerischen Automobilherstellers. Da ist es nur konsequent, dass die Münchner dem allgemeinen China-Lokalisierungstrend folgen und die Produktion des SUV-Bestsellers X5 nach China verlegen. Der Gewinnbringer des Konzerns ist in der Volksrepublik sehr beliebt. Bisher wurde er im US-Werk Spartanburg gebaut und nach China exportiert. Nun wird die Produktion nach China verlegt, schreibt das Handelsblatt. Auch der elektrische 3er soll künftig im Reich der Mitte gebaut werden. Die Produktion des X5 folge der Nachfrage, sagte der BMW-Sprecher gegenüber dem Manager Magazin. Lokalisiert das Unternehmen eine Fahrzeugversion in China, könne es das Modell im Land genauer an die chinesischen Käuferbedürfnisse anpassen – und spare sich so auch etwaige Zollschranken zwischen den USA und China. Zusätzlich wird BMW als erster ausländischer Autohersteller die Mehrheit an einem Produktions-Joint-Venture übernehmen, dem Gemeinschaftsunternehmen mit Brilliance.
Auch für Konkurrent Volkswagen ist China der wichtigste Markt. Doch der Absatz von VW sank im vergangenen Jahr um 14 Prozent, Grund dafür waren der Chipmangel und Probleme in den Lieferketten, hieß es im Unternehmen.
Quellen: Manager Magazin, Handelsblatt, BMWBlog, Spiegel, Foto: BMW

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Katerstimmung in Peking

5 2201 Grafik 2Für deutsche Unternehmen bleibt China einer der wichtigsten Märkte, doch der frühere Optimismus ist einer Ernüchterung gewichen. Dabei haben 60 Prozent der deutschen Unternehmen vor Ort 2021 sogar bessere China-Geschäfte als im Vorjahr gemacht, 71 Prozent wollen ihre Investitionen steigern, jedes zweite Unternehmen erwartet eine Verbesserung der Entwicklung, trotz steigender Rohstoff- und Energiepreise. Nur vier Prozent denken darüber nach, das Land zu verlassen.
Doch deutsche Unternehmen fühlen sich zunehmend gegenüber ihren chinesischen Wettbewerbern benachteiligt. Das ist das Ergebnis der jährlich Geschäftsklima-Umfrage der Deutschen Kammer in China in Kooperation mit KPMG. Die Vorzugsbehandlung heimischer Wettbewerber vor dem Hintergrund einer politischen Fokussierung der chinesischen Wirtschaft auf sich selbst ist zur größten Herausforderung geworden. Jedes dritte deutsche Unternehmen vor Ort gibt an, gegenüber chinesischen Mitbewerbern benachteiligt worden zu sein, vor allem in Hinblick auf Marktzugang, regulatorisches Umfeld sowie öffentliches Beschaffungswesen. 33 Prozent der Firmen lokalisieren zunehmend technisches und betriebliches Know-how in China als Reaktion auf die Anforderung des Marktes, den sich zuspitzenden Konflikt zwischen den USA und China und damit einhergehende Entkopplung sowie anhaltende Reiserestriktionen. „China bleibt ein Wachstumsmotor für viele deutsche Unternehmen, doch die Früchte hängen höher“, sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.
Quellen: AHK, DIHK, Grafik: mdb

„Hoffentlich wird das Vor-Corona-Niveau nie wieder erreicht.“

In der Corona-Zeit haben sich die Anzahl der Züge und der Ladeeinheiten vom Duisburger Hafen Richtung China verdoppelt, sagt Duisport-Chef Markus Bangen.
Quelle: OWC

 

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Aufgeschoben, nicht aufgehoben

6 bigstock expatsEin überraschendes Steuergeschenk hat China seinen Expats am 31. Dezember gemacht: Das Auslaufen der für Ende 2021 angekündigten Steuererleichterungen für Ausländer ist um zwei Jahre verschoben worden. Die Verlängerung der Steuerbegünstigungen bis Ende 2023 ist das Ergebnis erfolgreicher Lobbyarbeit ausländischer Handelskammern. Ausländische Fachkräfte, die steuerlich in China ansässig sind, können weiterhin Zuschüsse und Zuwendungen für folgende Ausgaben steuerfrei absetzen: Wohnen, Ausbildung, Sprachkurse, Heimatflüge, Verpflegung und Wäscherei sowie Umzugskosten. Viele multinationale Unternehmen haben ihre Vergütungspolitik bereits umgestellt und müssen diese Änderungen nun wieder rückgängig machen. „Die Attraktivität für Ausländer nach China zu kommen, bleibt bestehen, zumindest was den Einkommensteuer-Part betrifft“, kommentiert der deutsche in Peking ansässige Rechtsanwalt Daniel Albrecht. Wären die Steuererleichterungen nicht verlängert worden, hätte die erhöhte finanzielle Belastung von Unternehmen und Einzelpersonen zu einem weiteren Rückgang internationaler Entsendungen nach China geführt, meint die Europäische Handelskammer in China.
Quellen: EUHK, Starke, OWC, Foto: bigstock/Wavebreak Media Ltd

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Gemeinsam gegen seltene Krankheiten

7 SyntegonDer Waiblinger Prozess- und Verpackungsspezialist Syntegon und das in Hongkong und Shanghai börsennotierte Pharmaunternehmen Shanghai Pharmaceuticals wollen gemeinsam ein Labor für kontinuierliche Fertigungstechnologie in China aufbauen. Die Kooperation soll den Entwicklungszyklus neuer Medikamente verkürzen, deren Kosten senken sowie die Entwicklung von Medikamenten für seltene Krankheiten erleichtern. „Syntegon und Shanghai Pharmaceuticals streben im Bereich Continuous Manufacturing die technologische Spitzenposition im chinesischen Markt an“, sagte Jerome Freissmuth von Syntegon. Bis 2019 war Syntegon ein Geschäftsbereich der Robert Bosch GmbH und investiert seit 20 Jahren in China. „China misst der Anwendung und Förderung von Continuous Manufacturing große Bedeutung bei. Jetzt errichten Syntegon und Shanghai Pharmaceuticals das erste Labor in China, das der Förderung und Anwendung der neuen Technologie im Bereich innovativer Arzneimittel gewidmet ist. Es bietet neue Ansätze und zugängliche Versuchsplattformen für die Entwicklung von Arzneimitteln für seltene Krankheiten“, sagte Syntegon China-Chef Hu Shengli (Foto rechts).
Quelle und Foto: Syntegon

7,52

Babys wurden 2021 pro 1.000 Einwohner in China geboren. Das ist die niedrigste Geburtenrate seit 1978.
Quellen: National Bureau of Statistics, SupChina

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Healthcare-Wachstum durch Übernahme

8 DatwylerDer Schweizer Industriekonzern Dätwyler Holding übernimmt das chinesische Familienunternehmen Yantai Xinhui Packing und will sich so einen direkten Zugang zum rasant wachsenden Healthcare Markt in China sichern. „Yantai Xinhui Packing verfügt in der Produktion über einen hohen technologischen Standard. Durch das Einbringen unser zusätzlichen Kernkompetenzen in Lösungsdesign und Material-Know-how werden wir eine optimale Plattform für ein beschleunigtes Wachstum im chinesischen Markt schaffen“, freute sich Dätwyler-CEO Dirk Lambrecht. „Mit der langjährigen Erfahrung und den Kompetenzen von Dätwyler können wir noch stärker am Wachstum des chinesischen Healthcare-Markts partizipieren“, sagt Yantai Xinhui Packing-Chef Liu Xin.
Das 2003 gegründete Familienunternehmen Yantai Xinhui Packing hat 170 Mitarbeiter. 2017 investierte es in ein Produktionswerk in Shandong. Es verfügt über automatisierte Anlagen zur Produktion von Elastomerkomponenten für den Healthcare-Markt, eine Entwicklungsabteilung sowie ein Mischwerk. Nach der Übernahme soll das bestehende Management erhalten bleiben. Dätwyler betreibt seit Jahren Werke für die Automobil- und Industriemärkte in China mit rund 1.500 Mitarbeitern.
Quelle und Foto: Dätwyler

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Rückkehr des Kaffee-Lieblings

9 Luckin FlickrVor zwei Jahren musste der chinesische Starbucks-Konkurrent Luckin Coffee wegen gefälschter Umsatzzahlen die Nasdaq verlassen. Trotzdem expandierte das Unternehmen rasant in China weiter. Dies zeigt eine besondere Facette des chinesischen Marktes, kommentiert SupChina: So kümmerten sich Chinesen kaum um das Fehlverhalten von Unternehmen in den USA. Im Gegensatz dazu werde jedes Problem, das die Verbraucher in China betrifft, viral verbreitet und ende oft mit einer demütigenden Entschuldigung des Unternehmens oder großen wirtschaftlichen Verlusten. Nun denkt die Kaffeekette über einen erneuten Börsengang in den USA nach, meldet die Financial Times.
Quellen: SupChina, Financial Times, Foto: 沐沐/Flickr

„Viele Firmen haben die beiden Coronajahre genutzt, um ihre Produktionskapazitäten in China auszubauen und in die Zukunft zu investieren.“

Claudia Barkowsky, VDMA-Geschäftsführerin China.
Quelle: Der Maschinenbau

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Durchsetzungskraft und große Energie

10 Chunjie mdb Furchtlosigkeit, große Energie und starke Durchsetzungskraft sind nur einige der Eigenschaften, die dem Tiger zugeschrieben werden und die aus chinesischer Sicht das neue Jahr prägen könnten. Das Medienbüro Düsseldorf | Beijing, das diesen Newsletter herausgibt, wünscht allen Lesern ein starkes Tiger-Jahr! Am 31. Januar endet das Jahr des Metall-Büffels und das Jahr des Wasser-Tigers beginnt. 16 Tage lang geht dann in China erst mal gar nichts mehr, bis zum Laternenfest am 15. Februar. Traditionell fahren die Menschen im Reich der Mitte in dieser Zeit in ihre Heimat zurück. Doch schon zum dritten Mal drückt Corona dem Frühlingsfest seinen Stempel auf. Die Pandemie prägte den Jahreswechsel vom Schwein zur Ratte und von der Ratte zum Büffel. Bleibt abzuwarten, was uns der Wechsel zum Jahr des Tigers bringt.
Grafik: mdb

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Frühlingsfest, Olympia und Webinare

11 kalenderIn den ersten beiden Februarwochen kommen in China alle Aktivitäten zum Erliegen: Die Menschen feiern das Frühlingsfest, und zeitgleich wird die Winterolympiade in Peking vom 4. bis 20. Februar ausgetragen. Hierzulande geht das rege Leben der China-Business-Community mit Webinaren, Präsenz-Vorträgen und Neujahrsfeiern allerdings weiter. Der China Business Kalender listet sie alle auf: Vorträge zu Olympia, Sozialkreditsystem, Weinkultur, Logistik, Social Media und der ASEAN-Region, Seminare zu Markteintritt oder interkulturelle Trainings zur deutsch-chinesischen Kommunikation.
Ist Ihr Termin noch nicht aufgenommen? Dann schreiben Sie uns.
Foto: Pixabay/ELG21

261 Millio

Chinesen nutzen Chinas digitale Währung, das e-CNY Wallet.
Quelle: SCMP

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Afu Thomas erklärt Marketing

12 DerksenChinas bekanntester deutscher Influencer Thomas Derksen und Damian Maib, Gründer der Marketing-Agentur Genuine German, haben im Oktober einen hörenswerten Podcast gestartet. In bisher 15 Episoden sprechen die beiden in Shanghai lebenden Rheinländer über Chinas gläserne Kunden, über die die Verkaufsplattformen nun wirklich alles zu wissen scheinen, über das durch die Pandemie geänderte, auf Nachhaltigkeit und Gesundheit ausgerichtete Kaufverhalten chinesischer Kunden, über Tischtennis-Legende und Werbeträger Timo Boll sowie das Leben als Influencer in China. Damian Maib begleitet deutsche und internationale Marken beim Markteinstieg in China. Thomas Derksen, in China bekannt als afu Thomas, hat Millionen Follower in chinesischen Social Media und ist Autor lesenswerter Bücher wie „Kartoffelbrei mit Stäbchen“ sowie „Und täglich grüßt der Tigervater“.
Foto: Derksen, Maib
Thomas Derksen, Damian Maib: Marketing made in China. Podcast.

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Alle Router führen nach Peking

13 digitaleSilkroadChinas Infrastrukturprojekte erstrecken sich vom Meeresboden bis ins Weltall, von Afrikas Megastädten bis ins ländliche Amerika. China verdrahtet die Welt und gestaltet die globale Ordnung neu - mit Datenzentren, Unterseekabeln und Kommunikationssatelliten, schreibt Jonathan Hillmann in seinem Buch „The Digital Silkroad“. Der Kampf um die Zukunft der digitalen Infrastruktur werde von Amerika und seinen Verbündeten verlangen, gewagte Risiken auf unsicherem politischem Terrain einzugehen. Ansonsten werde China die globalen Datenströme nach seinen Interessen umgestalten, schreibt Hillmann. Der Autor beschreibt detailreich, wie Chinas globaler digitaler Fußabdruck aussieht und erkundet die Gefahren einer Welt, in der alle Router nach Peking führen. Trotz aller Details bleibt der Begriff der digitalen Seidenstraße auf den 350 Seiten vage. Hillmann leitet das Reconnecting Asia Project der US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies.
Foto: Pixabay/geralt
Jonathan E. Hillman: The Digital Silk Road – China's Quest to Wire the World and Win the Future. Profile Books

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China ungeschminkt

14 chinapolitan
Seit knapp zwei Jahren ist der Sinologe Klaus Mühlhahn Präsident der privaten Zeppelin-Universität in Friedrichshafen, die bisher nur wenig China-Fokussierung hat. Nun schreibt er das Intro für Chinapolitan, den wöchentlichen Newsletter des privaten, neu gegründeten China-Institut für die deutsche Wirtschaft, der Chinas politische und wirtschaftliche Entwicklungen beobachtet. Ein großer Pluspunkt: Der Newsletter listet Stellenanzeigen für Menschen aus dem China-Umfeld auf. Das Institut mit großem Namen wurde von Julia Haes und Anja Blanke gegründet und versteht sich als Plattform für China-Kompetenz, Dialog und Vernetzung. Ein monatlicher Podcast komplettiert den gelungenen Start, auch hier ist Klaus Mühlhahn aktiv: „China ungeschminkt“.
Foto: mdb
Anja Blanke, Julia Haes, Klaus Mühlhahn: Chinapolitain. Newsletter. China ungeschminkt. Podcast.


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Jetzt mal schön langsam

15 schnecke pixabaySeit einem Jahr bietet der Slow Chinese Newsletter von Andrew Methven Chinesisch-Lernenden Redewendungen, Trendwörter, Umgangssprache und den aktuellen China-Slang. Methven ist UK-Chef der China-Strategieberatung Hampton Group Holdings. In seiner Freizeit schreibt er den Newsletter für Chinesisch-Sprechende. Nun führt die Webseite eine bezahlte Premium-Mitgliedschaft ein, die neben Audio-Angeboten auch Zugang zum Archiv bietet mit 1.300 nach Themen durchsuchbaren Einträgen. Der wöchentliche Newsletter für alle, die ihr Chinesisch up-to-date halten wollen, ist weiterhin kostenlos. Eine Liste der wichtigsten Einträge des vergangenen Jahres gibt es hier.
Foto: Pixabay/azaret33
Andrew Methven: Slow Chinese 每周漫闻. Newsletter.

785.000

Hektar Rebfläche bewirtschaften Chinas Winzer. Damit liegt der Reben-Anbau in China weltweit an dritter Stelle, nach Spanien mit 961.000 Hektar und Frankreich mit 797.000 Hektar.
Quelle: OWC

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Die Welt in fünf Jahren

16 Damo AcademyAlibabas Denkfabrik, die Damo-Akademie, stellte zu Jahresbeginn erneut eine Liste der zehn wichtigsten Technologietrends der nahen Zukunft vor. Die Ergebnisse: In den nächsten drei Jahren zieht die Künstliche Intelligenz ein in die angewandten Wissenschaften, macht die Medizin zur Hochpräzisionsmedizin und hilft bei der Einbindung erneuerbarer Energiequellen in das bestehende Stromnetz. Photonische Siliziumchips machen Datenübertragung rasant schnell. Datenschutz wird großgeschrieben und bringt Datentreuhänder ins Spiel. Die Menschen werden eine neue Generation von XR-Brillen nutzen, die wie gewöhnliche Brillen aussehen. Bis 2027 werden laut Damo wahrnehmende Soft-Roboter die herkömmlichen Roboter in der Fertigungsindustrie ersetzen und den Weg für Service-Roboter in unserem Alltag ebnen. Satelliten und terrestrische Systeme werden als Rechenknoten fungieren, die allgegenwärtige Konnektivität bieten. Die Künstliche Intelligenz wird nicht länger nur den Wettbewerb um die Skalierbarkeit von Basismodellen bestimmen, sondern gleichzeitig große und kleine Modelle über Clouds und Geräte entwickeln.
Foto: Pexels/Michelangelo Buenarroti
Alibaba Damo Academy: Top 10 Leading Tech Trends. Studie.

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