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Newsletter 04.2022

China News
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Must Read

Sehr geehrte Damen und Herren,

China ist zum sechsten Mal Deutschlands wichtigster Handelspartner. 134.000 Chinesinnen und Chinesen leben hier, fast doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Doch die Welt des deutsch-chinesischen Miteinanders ist ins Wanken geraten. Welche Rolle wird China im Ukraine-Krieg spielen? Welche Auswirkungen hat das für die jahrzehntelang gewachsenen deutsch-chinesischen Beziehungen? Weil westliche Flugzeuge den russischen Luftraum meiden, verlängern sich Flugrouten in die Volksrepublik um 1.200 Kilometer. Es scheint, als rücke China wieder weiter in die Ferne.
Eine Stadt in NRW bekommt die Auswirkungen heftig zu spüren: Duisburg. Denn der Krieg in der Ukraine könnte das Aus für die schienengebundene Seidenstraße bedeuten, konstatiert der Duisburger Professor Markus Taube. Duisburgs Seidenstraßen-Aktivitäten sind damit allerdings keineswegs am Ende: Nach wie vor gelangen die Container der maritimen Seidenstraße über Rotterdam nach Duisburg, dem größten Binnenhafen Europas.  

Eine kurzweilige Lektüre wünscht Ihnen

Ihre Astrid Oldekop
ao CR 5Astrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

Kein Zug-Transport durch Russland

1 2203 BRI 1Die Häfen der Welt sind überlastet, pandemiebedingt fehlen gerade in den Häfen die Arbeitskräfte, in den globalen Lieferketten herrscht Chaos. Nun drängen mehr als eine Million weitere Container auf den Seeweg, die eigentlich per Zug durch Russland nach China transportiert werden sollten. Das wird die Lage weiter verschärfen und die Preise in die Höhe treiben. Der große Logistiker Kühne + Nagel International akzeptiert laut Bloomberg überhaupt keine Bahnfracht von China nach Europa mehr. Im März ist laut Medienberichten bereits das Exportvolumen der Züge von Dalian nach Europa stark zurückgegangen.
Obwohl Züge bislang noch fahren, stornieren Unternehmen Buchungen für Schienentransporte, zitiert China Table die Duisburger Hafen AG. Denn Unternehmen befürchteten, dass internationale Versicherer den Versicherungsschutz für Züge durch Russland und Belarus kündigen und europäische Kunden Produkte, die über die russische Schiene transportiert wurden, boykottieren. Gerade für Automobil- und Hightech-Elektronikhersteller werden daher kombinierte See-Luft-Lösungen trotz der gestiegenen Kosten immer attraktiver, um Produktionsunterbrechungen zu vermeiden.
Quellen: Bloomberg, China Table, Foto: mdb

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China News

Fünf Schlüsselfragen für China-Erfolg

Die Mehrzahl der multinationalen Unternehmen in China will in den nächsten fünf Jahren wachsen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Niederlassungen vor Ort chinesischer werden oder sogar vollständig lokalisieren. Das ist das Ergebnis einer Studie der M&A- und Strategieberatung InterChina. Die Beratung hat 287 China CEOs und Asia Pacific Presidents multinationaler Unternehmen befragt und fünf Fragenkomplexe für das Management identifiziert: Welche Rolle spielt das „neue China“ in der globalen Strategie unseres Unternehmens bei den Themen Markt, Wettbewerb und Größe? Was bedeutet es für uns, „chinesisch“ zu sein, ist dafür die Abkopplung des restlichen Geschäftes von China notwendig? Verstehen wir den chinesischen Innovationsboom und die lokalen Technologie-Ökosysteme, müssen wir ein Teil davon werden? Welche Rolle spielt dabei das anorganische Wachstum, müssen wir fusionieren und andere Unternehmen übernehmen? Welche Governance-Modelle ermöglichen es uns, nahe an China zu sein und dennoch die eigene Unternehmens-DNA zu bewahren?
Eine Zusammenfassung der Studie gibt es hier.
Quelle: InterChina

China News

VW China wird unabhängiger

2 2203 VW 2Eine Million Elektrofahrzeuge pro Jahr will Volkswagen bis 2023 in China bauen, das ist ein Fünftel der gesamten VW-Produktionskapazität im Land. In der Volksrepublik werde man eine schnellere, unabhängigere und lokale Entwicklung vorantreiben, sagte Markenchef Ralf Brandstätter gegenüber der japanischen Webseite Nikkei Asia. Allein im neuen Gemeinschaftsunternehmen in Anhui sollen ab 2023 jährlich 300.000 E-Mobile produziert werden.
Der deutsche Automobilhersteller will chinesische Autofahrer stärker ansprechen. „Wir nutzen diese Technologietrends auch für den Rest der Welt und unsere anderen Unternehmen“, sagte Brandstätter gegenüber Nikkei. Dazu gehören mit dem Internet verbundene Fahrzeuge und selbstfahrende E-Modelle. Früher habe man in Deutschland entwickelt und in China lokalisiert. „Dieser Ansatz wird sich deutlich ändern, indem wir mehr lokale Ressourcen für Forschung und Entwicklung aufbauen, insbesondere für Software, um schneller und unabhängiger in China zu sein.“
2021 hat Volkswagen seine E-Auto-Ziele in China verfehlt. Laut Experten lag die fehlende nicht nur am Chipmangel, sondern auch an den speziellen Wünschen der chinesischen Kunden, die Volkswagen bisher nur schlecht bedient. China ist der größte Einzelmarkt für Volkswagen und macht gut 40 Prozent der Verkäufe des Unternehmens aus.
Quelle: Nikkei, Foto: VW

50.000

Güterzüge sind seit 2011 zwischen China und Europa gefahren. Über 78 Strecken haben sie 180 Städte in 23 europäischen Ländern erreicht.
Quelle: Chinesische Botschaft

China News

Pflege in einer alternden Gesellschaft

3 2203 PflegeFast 270 Millionen Menschen in China sind über 60 Jahre alt - das ist knapp ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Chinas Gesellschaft altert rapide, viele Ältere sind chronisch krank. Doch die Gesundheitsleistungen für ältere Menschen sind noch immer unzureichend, schreibt die South China Morning Post. Es gibt zu wenig Plätze in Pflegeheimen, die Wartezeiten für ein Bett seien sehr lang. Zudem seien häusliche Pflegedienste rar. Nun mahnt der 14. Fünfjahresplan für die Altenpflege der Nationalen Kommission für Gesundheit und Medizin, dass die Pflege sowohl in den Städten als auch auf dem Land dringend ausgebaut werden muss. Dafür sollen mehr Pflegeheime geschaffen und Personal eingestellt werden. Auch Reha-Dienstleistungen, die auf der traditionellen chinesischen Medizin beruhen, sollen gestärkt werden.
Quelle: SCMP, Foto: imtmphoto / Bigstock

China News

Zurückhaltende Investoren

4 Grafik EYDie Kauflust chinesischer Unternehmen in Europa hat vor Corona nachgelassen. Nun treten chinesische Investoren wieder häufiger in Erscheinung, spielen allerdings nur eine untergeordnete Rolle. China belegt den neunten Platz der Rangliste ausländischer Firmenkäufer in Deutschland, meldet eine Studie der Beratungsgesellschaft EY. „Chinesische Unternehmen bleiben bei ihren Investitionen in Europa zurückhaltend“, beobachtet Yi Sun von EY. Dazu trage die Pandemie mit Lockdowns und Reisebeschränkungen bei. „Die meisten chinesischen Unternehmen haben sich eher damit beschäftigt, die Restrukturierung in Europa voranzutreiben als weiter zu expandieren – besonders in den Sektoren Automobilzulieferer und Maschinenbau.“
Nach wie vor entfallen die meisten Deals auf klassische Industrieunternehmen – gerade in Deutschland: zwölf der 35 Transaktionen in Deutschland und 30 der 155 Transaktionen in Europa fanden im Industrie-Sektor statt.
Chinesische Private Equity Fonds und Risikokapitalgeber werden immer aktiver. „Gerade in Deutschland gab es im vergangenen Jahr einige sehr große Investitionen in Startups, an denen chinesische Investoren maßgeblich beteiligt waren. Neben deutscher Ingenieurskunst ist zunehmend E-Commerce-Kompetenz gefragt“, sagt Yi Sun. Daneben sei das Interesse an Hightech oder Software-Unternehmen wie Spieleentwicklern und Softwareprogrammierern gestiegen. Chinesische Unternehmen investieren vermehrt in den Gesundheitssektor – Pharma, Biotech oder Medizintechnik.
Quelle: EY, Grafik: mdb

„Chinas anhaltende Investitionen in die universitäre Forschung haben sich ausgezahlt: Sein Bildungssystem wird immer wettbewerbsfähiger gegenüber dem der USA.“

Die Wissenschaftler Ryan Fedasiuk, Alan Omar Loera Martinez und Anna Puglisi über Chinas Hochschulen.
Quelle: CSET

China News

Tsunami der Arbeitslosen befürchtet

5 2203 TsunamiJahrelang waren die Technologie- und E-Commerce-Branche der Jobmotor Chinas. Das harte Durchgreifen der Regierung im vergangenen Jahr hat jedoch Auswirkungen auf die Arbeitswelt: Chinas lokale Medien berichten von Einstellungsstopps und Entlassungsplänen. Die South China Morning Post befürchtet einen „Tsunami der Arbeitslosen“. Allein bei Alibaba und Tencent sollen laut SCMP mehrere tausend Mitarbeiter entlassen werden. Betroffen sind bei Tencent vor allem das Cloud- und Content-Geschäft, bei Alibaba und JD.com die Food-Delivery-Dienste. Auch die edTech-Branche mit dem riesigen Nachhilfe-Sektor leidet, hier sind nach der harten Regulierung viele Unternehmen bereits geschlossen worden.
Zum einen ist laut heise der generelle Konjunktureinbruch ein Grund für die Entlassungen, denn die von der Coronakrise gebeutelten Verbraucher sparen. Doch gerade im Tech-Bereich gibt es deutlich mehr Entlassungen als bei normalen konjunkturellen Schwankungen eines überhitzten Marktes, zitiert heise eine Merics-Expertin. Die Entwicklungen zeige sich in vielen Sektoren: von Onlinespielen über das Anzeigengeschäft bis hin zu E-Commerce-Plattformen. Der gesamte Tech-Sektor strukturiert um, Geschäftsbereiche werden aufgegeben, Unternehmen schließen. Bereits 140.000 Firmen für Videospiele mussten nach Angaben der Merics-Expertin schließen, weil sie ihre Lizenzen nicht verlängern konnten.
Quellen: SCMP, heise; Foto: imtmphoto / Bigstock

90.000 Euro

kostet die Erziehung eines Kindes von der Geburt bis zum 18. Geburtstag durchschnittlich im städtischen China. Das ist mehr als in Japan und den USA.
Quelle: SupChina

China News

Edelmetalle aus Katalysatoren

6 2203 BASF 2BASF und Heraeus werden gemeinsam in China aus verbrauchten Fahrzeugkatalysatoren Edelmetalle zurückgewinnen. Dazu gründen sie das Gemeinschaftsunternehmen BASF Heraeus (China) Metal Resource in Pinghu, Zhejiang. Dieses soll im nächsten Jahr den Betrieb aufnehmen und 100 Arbeitsplätze vor Ort schaffen.
China verfügt über begrenzte natürliche Ressourcen an Platinmetallen und ist stark auf Importe angewiesen. Das Recycling von Altmaterial, wie verbrauchte Autokatalysatoren, zur Rückgewinnung von Platinmetallen ermöglicht eine Kreislaufwirtschaft. Die Edelmetalle werden zur Herstellung neuer Produkte für die Automobil-, Chemie-, Elektronik- und grüne Wasserstoffindustrie verwendet. Recycelte Edelmetalle haben einen um bis zu 90 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als Primärmetalle aus einer Mine. „Durch die Partnerschaft mit Heraeus werden wir die beste Pyrometallurgie-Technologie für die Rückgewinnung von Edelmetallen aus verbrauchten Autoabgaskatalysatoren in China einführen. Wir tragen so dazu bei, die Ressourcennutzung für Hightech- und andere Unternehmen, die Edelmetalle verwenden, zu verbessern“, sagte Tim Ingle von BASF.
Quelle: Heraeus, Foto: BASF

China News

Die Datenwelt spaltet sich

7 2203 WechatÜber eine Milliarde Menschen nutzen den Messenger-Dienst WeChat. Nun ist er in eine chinesische und eine englische Version aufgeteilt worden: Weixin und WeChat. Die Welt spaltet sich in zwei Datenwelten, kommentiert China Table. Damit reagiert der Mutterkonzern Tencent auf unterschiedliche Datenschutzverordnungen in den USA und China. Denn Daten aus China dürfen das Land nicht mehr verlassen, und in den USA droht ein Verbot chinesischer Anbieter. WeChat ist die internationale Version mit Datenzentren außerhalb Chinas, Weixin die lokale chinesische Version für Nutzer mit chinesischer Telefonnummer.
Zudem verbietet die chinesische Regierung seit kurzem englische Begriffe im öffentlichen Raum und benennt beispielsweise U-Bahn-Stationen um, fügt die Webseite Smart Shanghai hinzu. Da passe der Name WeChat nicht ins Bild.
Die beiden Systeme sind kompatibel, allerdings können WeChat-Nutzer einige Funktionen wie Spiele, Videodienste, Live-Streaming oder Gesundheitscodes nicht nutzen.
Quellen: Smart Shanghai, China Table, Foto: GaudiLab / Bigstock

„Bei der Entwicklung radikal neuer Technologien weist Deutschland im internationalen Vergleich Rückstände auf. Insbesondere China arbeitet aktiv daran, zum weltweit führenden Innovationsstandort aufzusteigen.“

Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands der Expertenkommission Forschung und Innovation.
Quelle: EFI

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China Business Kalender

8 2203 KalenderDer China Business Kalender der kommenden Wochen ist prall gefüllt: Die Angebote reichen von geopolitischen über volkswirtschaftliche Themen bis hin zu China-Trainings und Austausch-Planung. Auf dem Programm stehen: Chinas Kryptographie-Gesetz, Chinas Sicherheitspolitik, globale IT-Infrastrukturen und geopolitische Risiken, Akademischer Austausch nach zwei Jahren Ausnahmezustand, deutsch-chinesische Städtepartnerschaften, Green Manufacturing, App-Compliance in China, 100 Tage nach der Bundestagswahl, Konflikte und Vertragsgestaltung.
Der China Business Kalender ist ein Angebot des Medienbüros Düsseldorf | Beijing, das auch diesen China Business Forum Newsletter herausgibt. Ist Ihr Termin noch nicht aufgenommen? Dann schreiben Sie uns.

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Seidenstraße an der Emscher

9 2203 StukeAuf den Spuren der neuen Seidenstraße sind die Fotografen Katja Stuke und Oliver Sieber durch das Ruhrgebiet gezogen, haben Landschaftsaufnahmen gemacht und Künstlerinnen, Chinesisch-Lehrerinnen, China-Gastwirte, Studierende, Investoren, Geschäftsleute, Berater fotografiert, darunter auch Astrid Oldekop, die Gründerin des Medienbüros Düsseldorf | Beijing. Die Fotografen haben deutsch-chinesische Kooperationen recherchiert, Städtepartnerschaften zwischen dem Ruhrgebiet und China dokumentiert. „Erste Straßen und Plätze werden nach diesen Städten benannt“, berichten sie. „Chinesische Namen und Begriffe werden sichtbarer, Teil des Alltags. Und immer mehr Schulen unterrichten die chinesische Sprache ab der fünften Klasse.“ Parallel zu den Schienen und Autobahnen im Ruhrgebiet verläuft die Emscher, deren Renaturierung ein Vorbild auch für Delegationen aus China sei. „Immer wieder wird bewusst, wie weltweite Ereignisse mit jedem einzelnen von uns zu tun haben. Diese persönliche Ebene, die Bedeutung globalen Handelns, die weltweiten Zusammenhänge sind nicht zu trennen von zwischenmenschlichen Beziehungen“, erklären die Fotografen ihre Arbeit. Die Ausstellung Emscherbilder ist ab 9. Mai im Ruhr Museum in Essen zu sehen.  
Screenshot: mdb

Katja Stuke, Oliver Sieber u.a.: Emscherbilder. Ausstellung. Ruhr Museum, Mischanlage der Kokerei Zollverein, Essen.

1.000.000

vergütete Praktikumsplätze für Hochschulabsolventen unterstützt der chinesische Staat mit bis zur Hälfte der Lohnkosten. Pro Jahr machen neun Millionen Menschen in China ihren Hochschulabschluss.
Quellen: Chinapolitan, Xinhua

Must Read

Shanghai Lockdown Rap

10 2203 RapDen weitreichenden Lockdown in Shanghai mit Panikkäufen auf Märkten, Supermärkten und langen Schlangen an Teststationen besingen drei Shanghaier Rapper in ihrem Song „Mai Cai – Lebensmittel Einkauf“. So wollen sie etwas gute Laune in eine stressige Situation bringen, schreibt die Webseite Sixth Tone. Der Rap im lokalem Slang wird in Shanghainesisch vorgetragen. Er enthält Witze über Panikkäufe, das Anstehen für Covid-Tests und die sanfte Aufforderung, die Regeln zu befolgen. Der von CATI2, P.J. und Keyso komponierte und gesungene Song wurde auf der Musikstreaming-Plattform Netease Cloud Music veröffentlicht, kurz nachdem Shanghai einen zweistufigen Abriegelungsplan angekündigt hatte. Die Gebiete östlich des Huangpu-Flusses wurden Ende März komplett abgesperrt, der Rest der Stadt folgt Anfang April. „Dieser Song zeigt das Leben in Shanghai, alle spielen ihn in Dauerschleife“, kommentiert ein Nutzer auf der Plattform Weibo.
Screenshot: mdb / Sixth Tone
CATI2, P.J., Keyso: Grocery Shopping. Rap. Video.

Must Read

China auf Augenhöhe

11 2203 StefanovAlltag in der digitalen Convenience Gesellschaft, Backpacking in der Volksrepublik, eine Chinesin auf dem Mount Everest, Vertriebskanäle und Mülltrennung in China – die Themen des neuen Magazins „China im Blickpunkt“ sind bunt und vielfältig. Auf 164 Seiten lassen die Macher Alexandra Stefanov und Tobias Loitsch (Foto) ein facettenreiches China-Bild entstehen. Als Autorinnen konnten sie namhafte China-Wissenschaftler und wohlbekannte Experten der China-Business-Community gewinnen. Großformatige Fotos ergänzen das Heft, das eine Crowdfunding-Kampagne möglich gemacht hat. „In der deutschsprachigen Medienlandschaft wird in Bezug auf China zu viel über Politik und Krisen berichtet und zu wenig über den Alltag“, analysierten Stefanov und Loitsch. „Wir wollen Menschen in den Blickpunkt rücken, Verständnis schaffen und persönliche Erfahrungen teilen. Denn nur Offenheit und Respekt können dazu dienen, China auf Augenhöhe zu begegnen, um unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten.“ Die zweite Ausgabe soll im nächsten Jahr erscheinen.
Foto: Betti Klee GmbH
China im Blickpunkt. SA.LT Projects + Publishing. Magazin. 8,90 Euro

Must Read

Science Fiction aus China

12 2203 LiuCixinEine französische Graphik Novel illustriert den Roman „Die Zuküfte“ des chinesischen Science-Fiction-Autors Liu Cixin. Der erste Teil „Die wandernde Erde“ ist gerade erschienen, sechs weitere Bände werden folgen. Hugo-Preisträger Liu Cixin ist Chinas bekanntester Science-Fiction-Autor, der mit den „Drei Sonnen“ auch im Westen Bekanntheit erlangt hat. In „Die Zukünfte“ arbeitet die Menschheit an einem beispiellosen Projekt: Weil der Tod der Sonne erwartet wird, muss die Menschheit die Erde in das Sternbild Centaurus steuern, um dort die notwendige Wärme zu finden. Eine Reise, die 2500 Erdenjahre dauert.
Illustration: Delcourt
Christophe Bec, Stefano Raffaele, Marcelo Maiolo: Les Futurs de Liu Cixin. Band 1: La Terre vagabonde. Delcourt. 21,90 Euro

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Chinas Griff nach dem Westen

13 2203 GriffPirelli, Volvo, Club Méditerranée, Syngenta oder Spotify: Mit Milliardenbeträgen kaufen sich chinesische Investoren in europäische Unternehmen ein. Besonders beliebt sind deutsche Marken, darunter Daimler, Biontech oder Steigenberger (Foto). Bis 2049 wolle die Volksrepublik die Industrieländer entthronen und in allen Zukunftsbranchen Weltmarktführer werden - eine Gefahr, auf die Deutschland und Europa konzentriert reagieren müssen, schreibt FAZ-Autor Christian Geinitz in seinem Buch „Chinas Griff nach Westen“. Geinitz rät dazu, einen kühlen Kopf zu bewahren. Europa sollte sich weder einkapseln noch Chinas zweifelhaftes Geschäftsgebaren übernehmen. Trete die EU geeinigt auf und erkenne, dass Peking mehr denn je auf sie angewiesen ist, dann könne Europa die Bedingungen mitgestalten und gemeinsam mit China wachsen, ist das Fazit des Autors. FAZ-Wirtschaftsredakteur Geinitz lebte von 2009 bis 2014 in Peking.
Foto: Deutsche Hospitality
Christian Geinitz: Chinas Griff nach dem Westen. Wie sich Peking in unsere Wirtschaft einkauft. C.H.Beck. 18 Euro.

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Deutschland-Tagebuch

14 2203 DAADChinesische Studierende in Deutschland führen ein regelmäßiges Tagebuch für den DAAD-WeChat Account über ihren Aufenthalt und ihr Studium. Ein Jahr lang schrieb Zhang Yiming über ihr Leben in Bielefeld. Im Bericht stellt sich die Studentin den Hürden des deutschen Gesundheitssystems und kommt zu dem Schluss: „Die Deutschen sind gar nicht so kalt wie behauptet wird.“ Elektronik-Student Shi Zhiheng schreibt eine Hommage an deutsche Supermärkte und stellt deutsche Eier vor. Zhang Kexin erzählt, wie bei der Anmeldung für ihr Prüfungs-Wahlfach alles schiefging. Zhang Lingxiu, die an der Technischen Universität München Nachhaltiges Ressourcenmanagement studiert, schreibt über deutsche Hofflohmärkte.
Screenshot: mdb / DAAD
DAAD: Mein Deutschlandtagebuch. Website.

„Ausländische Akteure müssen die Realität eines expandierenden Sozialkreditsystems in China akzeptieren – und Strategien entwickeln, um mit dieser Realität umzugehen.“

Vincent Brussee und Katja Drinhausen
Quelle: Merics

Must Read

Empörung über brutalen Brauthandel

15 2203 TraffickingEin verstörendes zweiminütiges Video auf Douyin, auf dem eine zahnlose Frau mittleren Alters zu sehen ist, die mit einer Metallkette um den Hals an die Wand gekettet ist, hat eine Welle der Empörung und hitzige Diskussionen über Menschenhandel und häusliche Gewalt in China entfacht. Die furchtbaren Lebensbedingungen der Frau und die Gleichgültigkeit ihrer acht Kinder lösten eine Welle der Angst und Empörung unter Chinesinnen aus. In China hat der Männerüberschuss gerade auf dem Land zu einem brutalen Brauthandel geführt. Frauenrechte und Gleichberechtigungsfragen seien inzwischen zwar Teil des öffentlichen Diskurses, doch der Staat pendele zwischen Entgegenkommen und Repression, um dem wachsenden Unmut junger Frauen zu begegnen, schreibt die Webseite SupChina. Mit einem überarbeiteten Gesetz von 1992 wolle Peking gegen sexuelle Belästigung vorgehen. Einer von „ausländischen Kräften“ gesteuerten, „radikal feministischen“ Bewegung wie MeToo werde der Staat sich jedoch niemals beugen, meinen die Autoren.
Foto: Lola Russian / Pexels
SupChina: Disturbing video. Online-Text.

Must Read

China-Vorbereitung für KMU

Das chinesische Geschäftsumfeld für kleine und mittlere Unternehmen ist Thema des Podcasts der Europäischen Handelskammer in China (EUHK). EUHK-Generalsekretär Adam Dunnett und seine Gesprächspartner geben Empfehlungen für diejenigen, die in China investieren möchten, als auch für diejenigen, die bereits in China tätig sind. Der EUHK-Podcast bietet Einblicke in die Praxis europäischer Manager und Experten und liefert Diskussionen über China, aktuelle Ereignisse, politische Updates und die Erfahrungen vor Ort.
EUHK: China Dispatches. Episode 14: MU auf China vorbereiten. Podcast

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