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Newsletter 11.2021

China News
Inside mdb
Must Read

Sehr geehrte Damen und Herren,

China bleibt für die meisten von uns verschlossen. Auch die olympischen Winterspiele werden ohne ausländische Zuschauer stattfinden. Die Spiele im Jahr 2022 haben nichts gemein mit dem optimistischen Olympia-Aufbruch in Peking 2008. Einer jedoch sieht weiter: Huawei-Gründer Ren Zhengfei will mehr Fachkräfte aus dem Ausland anwerben, um in vielen Bereichen die Standards von morgen zu setzen. Der War for Talents wird weltweit ausgefochten. Was in China passiert, hat Auswirkungen auf uns in Europa, ganz gleich ob physische Treffen möglich sind oder nicht. So hat der Stromengpass im Reich der Mitte Folgen für die internationalen Lieferketten und damit auch für das Weihnachtsgeschäft. Wenn in China der Strom wegbleibt, fehlen bei uns Geschenke unter dem Baum. Denn unsere Wirtschaft ist schon lange so verwoben, dass uns das, was tausende Kilometer von uns entfernt passiert, nicht gleich sein darf.

Eine kurzweilige Lektüre wünscht Ihnen

Ihre Astrid Oldekop

AOAstrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

Prada im Gemüsemarkt

Die italienische Modemarke Prada hat einen Markt in Shanghai zum Schauplatz der Herbst/Winter-Kampagne „Feels like Prada“ erkoren: Eine Woche vor der Kampagne wurde die dunkelgrüne Fassade des Marktes pink gestrichen und ein riesiges Prada-Logo angebracht. „Die grellen Farben standen in krassem Gegensatz zur Umgebung, zu den gewöhnlichen Farben und Gerüchen von gedämpften Brötchen, Sojamilch und frittierten Teigstangen“, schreibt Chang Che von SupChina. „Massen an Influencern strömten an den Ort des Geschehens und verwandelte meinen routinemäßigen Lebensmitteleinkauf in einen langwierigen Hindernislauf.“ Unzählige schlanke junge Frauen posierten neben reifen Tomaten und Auberginen, die Lebensmittel waren schwarz-rosa verpackt. Die Marke will authentische Erlebnisse schaffen und hat bereits Konditoreien, Bäckereien und Kaffeehäuser gekauft. „Wenn alles nach Plan läuft, wird es in großen Städten wie Tokio, London, Rom und Paris bald Gebäck, Kaffee und vielleicht sogar Gemüse der Marke Prada geben“, mutmaßt der Autor und folgert weiter: „Die junge Generation ist vielleicht noch nicht in der Lage, sich Prada-Handtaschen zu leisten, aber sie können sich mit Sicherheit Lebensmittel und Gebäck von Prada leisten. Es macht also Sinn, dass globale Marken dem Beispiel von Prada folgen.“
Quelle: SupChina, Foto: Andreas Tank

China News

Körbeweise gute Ratschläge

930 Ratschläge gibt die EU-Handelskammer in China zur Verbesserung des Geschäftsumfeldes für europäische Unternehmen vor Ort. Die chinesische Handelskammer in der EU revanchiert sich mit 70 Empfehlungen für Europa.

Trotz großer Schwierigkeiten aufgrund von Pandemie und zunehmenden geopolitischen Spannungen haben sich die europäischen Unternehmen in China insgesamt gut geschlagen und sind weiterhin fest auf dem Markt engagiert, ist das Fazit des jährlichen Positionspapiers der Europäischen Handelskammer in China. Obwohl es weiterhin Geschäftsmöglichkeiten gibt, mehren sich die Anzeichen dafür, dass sich China nach innen wendet: So habe der aktuelle Fünfjahresplan das Ziel, die Eigenständigkeit zu erhöhen und in Teilen der Wirtschaft sogar Autarkie zu erreichen. Diese Anzeichen seien ein Grund zur Sorge für europäische Unternehmen in China. Denn sie seien unsicher, inwieweit sie überhaupt noch zum künftigen Wachstum Chinas beitragen können, einige fürchteten sogar den Marktaustritt. Zudem bestünden nun Zweifel am Wachstumskurs Chinas. „Wir sind besorgt, dass Chinas Wirtschaft unterdurchschnittlich performen wird, wenn das Land von den mutigen Reformen abrückt und einen eher insularen Ansatz verfolgt“, fasste Kammer-Präsident Jörg Wuttke zusammen. „Unsere Mitgliedsunternehmen spielen eine zentrale Rolle in Chinas Wirtschaft. Unsere 930 konstruktiven Empfehlungen zielen darauf ab, ein optimales Geschäftsumfeld zu entwickeln, das es China ermöglicht, sein wirtschaftliches Potenzial voll auszuschöpfen.“

Chinesische Unternehmen in Europa zeigen sich zuversichtlich, was den Handel angeht, allerdings mit Vorbehalt. Das ist das Ergebnis des jährlichen Berichts der chinesischen Handelskammer in der EU. Die befragten Unternehmen fürchten einen negativen Einfluss auf ihr Geschäft durch geplante EU-Regularien und fordern weniger Restriktionen beim 5G-Ausbau. Trotz der Unsicherheiten durch die Pandemie konnten chinesische Unternehmen hierzulande ein bescheidenes Wachstum verzeichnen. Seit 2020 ist China der wichtigste Warenhandelspartner der EU; der Güterzugverkehr zwischen China und Europa ist 2020 um 50 Prozent gestiegen. Der Bericht warnt vor einer zunehmend negativen Stimmung in der EU, wenn es darum geht, die Geschäfte für chinesische Unternehmen zu erleichtern. Er gibt 70 Empfehlungen zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen China und der EU, wurde von der chinesischen Handelskammer und Roland Berger veröffentlicht und ist die dritte Ausgabe dieser Art seit der Kammergründung 2019 in Brüssel.

Quellen: EUHK, CCCEU

 

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China News

Hamburg wird Cosco-Knoten

2 CoscoMHamburg wird Cosco-Knoten
Cosco Shipping Ports hat eine Minderheitsbeteiligung von 35 Prozent am Hamburger Containerterminal CTT in Tollerort erworben. Die Partnerschaft schafft langfristige Planungs- und Beschäftigungssicherheit für die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und macht Tollerort zu Coscos „bevorzugtem Umschlagpunkt” in Europa, an dem Ladungsströme konzentriert werden. „Der CTT ist eine wichtige Säule der Logistik in Europa und hat sehr gute Entwicklungsperspektiven“, fasste Zhang Dayu für Cosco zusammen. „Die maritime Welt ist starken Veränderungen ausgesetzt. Langjährige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen, wie sie die HHLA seit 40 Jahren im Warenverkehr mit China pflegt, sind deshalb besonders wichtig“, ergänzte HHLA-Chefin Angela Titzrath.
Am CTT werden unter anderem zwei Fernost-Dienste, ein Mittelmeer-Verkehr und ein Ostsee-Feeder-Dienst von Cosco abgefertigt. Ungeachtet der vereinbarten Minderheitsbeteiligung will der Terminal weiterhin für alle Reedereikunden offen sein. Der CTT ist einer von drei Containerterminals der HHLA im Hamburger Hafen. Die Anlage verfügt über vier Liegeplätze und 14 Containerbrücken. Hier werden unter anderem die größten Containerschiffe von Cosco abgefertigt. Der Terminal-eigene Bahnhof sorgt für die Anbindung an das europäische Hinterland.
Der Hamburger Hafen ist der wichtigste logistische Knotenpunkt für den maritimen und den kontinentalen Warenverkehr zwischen China und Europa. Fast jeder dritte Container, der in Hamburg über die Kaikante geht, stammt aus China oder ist für den chinesischen Markt bestimmt.
Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Thies Rätzke

China News

Börsennotierte Unternehmen begehrt

3 2110 GrafikMultinationale Unternehmen in China überlegen zunehmend, börsennotierte chinesische Unternehmen zu kaufen, hat die Strategie- und M&A-Beratung InterChina beobachtet. In einer Studie gaben über 80 Prozent der befragten Firmen an, dass solche Akquisitionen bis 2030 Teil ihrer Strategie werden sollen. Gerade sinkende Bewertungen und das Ende von Sperrfristen werden das Interesse an börsennotierten Unternehmen erhöhen, prognostiziert InterChina. Im neuen China könnte die Übernahme von börsennotierten Unternehmen daher eine der wenigen Möglichkeiten für internationale Unternehmen sein, Branchenführer zu bleiben, lokaler zu werden und echte Relevanz zu erlangen.
Obwohl die Beratung bereits mehrere Projekte mit börsennotierten Unternehmen begleitet hat, schreibt Managing Partner Eduardo Morcillo: „In diesem frühen Stadium ist es schwer zu sagen, ob multinationale Übernahmen chinesischer börsennotierter Unternehmen zur Regel werden.“ Es sei möglich, dass Projekte aufgrund von Bewertungsproblemen oder komplexen aufsichtsrechtlichen oder aktienrechtlichen Fragen nicht zustande kommen. Dennoch werde es erfolgreiche Transaktionen geben, die zu einem echten Umdenken für Investoren führen könnten.
Quelle: InterChina, Grafik: mdb

1,75 Millionen

Menschen waren von den Oktober-Überschwemmungen in Shanxi betroffen. 15 starben, 120.000 wurden evakuiert, 17.000 Gebäude stürzten ein und 60 Kohle-Minen schlossen.
Quellen: SCMP, FAZ

China News

Intelligentes Fahren in China-Speed

6 contiDas Technologieunternehmen Continental und Horizon Robotics, einer der weltweit führenden Anbieter von Edge-Computing-Plattformen für künstliche Intelligenz, haben die Gründung eines Joint Ventures vereinbart, das im Shanghaier Jiading Bezirk angesiedelt sein soll. Das Unternehmen wird integrierte Hard- und Software-Lösungen für Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren entwickeln und soll 200 Mitarbeiter haben. Continental wird Mehrheitsgesellschafter. Intelligentes Fahren, das durch fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren ermöglicht wird, hat laut Continental großes Wachstumspotenzial. Es sei wichtig, dass schnell entwickelt werde. Ziel des Joint Ventures ist es, die Prozessoren und Algorithmen von Horizon Robotics in Smart Cameras und Steuergeräte für Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren von Continental zu integrieren sowie Horizon Robotics eine globale Reichweite und Produktionsbasis für seine Technologie zu geben. Das Unternehmen wird sowohl den chinesischen Markt als auch internationale OEMs weltweit bedienen. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits seit Jahren zusammen.
„Wir haben großen Respekt vor dem Fokus und der Geschwindigkeit, mit der unser Partner Horizon Robotics KI-Technologie im Automobilbereich vorantreibt. Dieser Innovationsansatz ist genau das, was der Markt braucht“, sagte Frank Petznick, Leiter des Geschäftseinheit Fahrerassistenzsysteme bei Continental.
Quelle und Foto Continental

China News

50 Millionen Nutzer ohne Plattform

4 linkedin 2Das zu Microsoft gehörende Soziale Netzwerk LinkedIn hat seine Aktivitäten in China eingestellt und will sie durch die Jobplattform InJobs ohne Kommentar- oder Sharing-Funktionen ersetzen. Seit 2014 war LinkedIn die größte Verbindung zwischen den chinesischen und globalen Sozialen Medien, eines der wenigen geöffneten Tore der chinesischen Firewall. Hauptgrund für die Schließung war mangelnder Erfolg des Netzwerks, kommentiert China.table. Nach Angaben von LinkedIn haben eine „zunehmend herausfordernde Geschäftsumgebung und höhere Compliance-Anforderungen in China“ zu dem Schritt geführt. Die Schließung sei erfolgt, „um den chinesischen Nutzern besser zu dienen“, erklärt die chinesische Version der Plattform lapidar.
Die Gründe für die Schließung sind vielfältig, erklärt die Webseite SupChina: Zum einen habe die Zensur zugenommen, zum anderen habe Chinas neues Datenschutzgesetz zu hohen Kosten geführt. LinkedIn habe – trotz 50 Millionen chinesischer Nutzer - zu wenig Gewinn im Land gemacht, mutmaßt die Webseite. Lokale Plattformen wie Maimai seien wesentlich größer und aktiver. Außerhalb von China sei LinkedIn jahrelang dafür kritisiert worden, dass sie sich der chinesischen Zensur gebeugt habe, was zu schlechter PR geführt habe. „Letztendlich geht es um Geld, nicht um Moral“, kommentiert SupChina. In einem Umfeld, in dem die Kosten wegen der neuen chinesischen Gesetze explodieren und der Druck durch lokale Wettbewerber immens hoch ist, seien die Geschäftserwartungen nicht so verlockend wie in anderen Ländern.
Quellen: SupChina, China.table, SCMP, Trivium, Screenshot: mdb / LinkedIn

„Langfristig sind die strengsten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung nicht durchführbar und werden eine große Belastung für China darstellen.“

Chinas Top-Virologe Zhong Nanshan.
Quelle: Trivium

China News

Windkraft für die Asien-Pazifik-Region

5 FlenderDer Getriebehersteller Flender aus Bocholt erweitert seine Produktionskapazitäten für mechanische und elektrische Windkraftanlagen-Antriebskomponenten in Tianjin und investiert in eine 16.000 Quadratmeter große Produktionshalle für das Wind-Geschäft unter der Marke Winergy. Mit dem Investment trägt Flender dem künftigen Bedarf an mechanischen und elektrischen Antriebskomponenten für Windkraftanlagen sowohl auf dem chinesischen Markt als auch weltweit Rechnung.
Das neue Produktionsgebäude wird ausgelegt sein auf die Montage von voll-integrierten Antriebssträngen und dem mittelschnellen Winergy HybridDrive, der Getriebe und Generator zu einer Antriebseinheit verbindet. Nach Fertigstellung Ende 2022 sollen jährlich mehr als 1.000 HybridDrive-Einheiten das Flender Werk in Tianjin verlassen, das dann eines der weltweit größten und modernsten Werke für mittelschnelle Antriebssysteme in der Windbranche sein wird.
Die Erweiterung der Produktionskapazitäten ist Teil von Flenders strategischen Lokalisierungsplänen für den chinesischen Markt, die auch die Bereiche Technologie, Produktportfolio, Lieferketten und Recruiting umfassen. Der Standort Tianjin war 1996 von Flender gegründet worden und ist mit 260.000 Quadratmetern Fläche und über 2.000 Mitarbeitern Technologie- und Produktions-Hub für die Asia-Pazifik-Region.
Quelle und Foto: Flender

China News

Zukunftsbranchen gemeinsam gestalten

7 NRWGBChinas Wirtschaft ist eine der innovativsten weltweit, so der Global Innovation Index. Die Zusammenarbeit zwischen Nordrhein-Westfalen und China bei Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, Elektromobilität, Smart Logistics, Smart Manufacturing und Biotechnologie bietet enorme Chancen. Um das gemeinsame Innovationspotenzial stärker zu nutzen, fand Ende Oktober der „Innovation Summit NRW-China 2021“ mit praxisnahen Paneldiskussionen und Anwendungsbeispielen statt. „China und Nordrhein-Westfalen verbindet traditionell eine enge Wirtschaftspartnerschaft und ein intensiver Dialog. In Zeiten globaler Herausforderungen sind bewährte internationale Netzwerke wichtiger denn je“, sagte Felix Neugart, Geschäftsführer von NRW.Global Business. „Diesen Dialog möchten wir mit dem Innovation Summit NRW-China stärken.“ Der Innovation Summit NRW-China 2021 wurde vom NRW-Wirtschaftsministerium zusammen mit NRW.Global Business organisiert. Bei der virtuellen Veranstaltung tauschten sich Experten aus Wirtschaft, Politik und Forschung aus Nordrhein-Westfalen und China drei Tage lang zu aktuellen Innovationsthemen aus. Zudem fanden Gespräche mit Alumni der NRW-China-Stipendiatenprogramme mit den Partnerprovinzen Jiangsu und Shanxi statt.
37.000 Chinesen sind in NRW beheimatet. Das ist ein Viertel aller in Deutschland lebenden Chinesen. Darüber hinaus bestehen mit den Provinzen Shanxi, Jiangsu und Sichuan drei langjährige Partnerschaften auf Landesebene sowie zwölf Partnerschaften zwischen chinesischen und nordrhein-westfälischen Städten.
Quelle und Foto: NRW.Global Business, NRW

10-9-5

In Chinas Tech-Unternehmen sind lange Arbeitszeiten weiter die Regel. Nun hat 10-9-5, Arbeit von 10 bis 21 Uhr an fünf Wochentagen, das bisherige 996 abgelöst.
Quelle: Internet-Umfrage, zitiert von SupChina

China News

Wieviel China steckt in Paris?

8 ParisWenig asiatische Gesichter, keine unabhängigen chinesischen Modemarken - das ist das Fazit, das Jing Daily nach den Pariser Modenwochen zieht. Die Webseite analysiert die Präsenz von China auf den Pariser Schauen sowie den Einfluss der einzelnen Labels im chinesischen Markt anhand von Kennzahlen. Untersucht wurden die asiatische Präsenz auf dem Laufsteg sowie das digitale Engagement der Modemarken in den chinesischen sozialen Medien. Während unabhängige Labels aus China nicht vertreten waren, sorgte die von Hermès unterstützte Marke Shang Xia (Foto) nach der Ernennung des Modezaren Yang Li für Aufsehen. Das chinesische Model Cong He lief über den Laufsteg und trat bei acht weiteren Schauen auf, darunter Miu Miu, Givenchy und Fendi. „Insgesamt gab es einen deutlichen Mangel an asiatischen Gesichtern mit durchschnittlich drei Auftritten pro Schau“, fasst Jing Daily zusammen.
Quelle: Jing Daily, Screenshot: mdb/Instagram

China News

Wer vom neuen IPR-Schutz profitiert

9 IPR Pexels

China verstärkt den Schutz geistigen Eigentums, um die Interessen der heimischen chinesischen Unternehmen zu schützen, schreibt der Thinktank Merics. Die Leitlinien des Zentralkomitees der KPC und des Staatsrates sehen den Aufbau eines „starken Landes für geistige Eigentumsrechte“ bis 2025 vor, in dem die Wertschöpfung der patentintensiven Industrien 13 Prozent des BIP ausmacht und der jährliche Handel mit Lizenzgebühren für geistiges Eigentum 350 Milliarden Yuan beträgt. Angestrebt wird die Anmeldung von zwölf hochwertigen Erfindungspatenten pro 10.000 Menschen und die Förderung von Unternehmen, die geistige Eigentumsrechte wie Patente und Marken produzieren. Gleichzeitig soll das Rechtssystem für geistiges Eigentum verbessert werden, insbesondere in Bereichen wie Big Data, KI und Gentechnologie, und der Schadenersatz bei Verstößen gegen geistiges Eigentum erhöht werden.
„Früher war ein geringer Schutz der geistigen Eigentums im Interesse Chinas, um den Technologietransfer zu erleichtern“, kommentiert Merics. „Jetzt zeigen die Bemühungen zur Verbesserung die gestiegenen technologischen Fähigkeiten und das Bestreben, Innovation als wichtigen Motor des chinesischen Wirtschaftswachstums zu stärken. In bestimmten Sektoren wie Telekommunikation oder Künstliche Intelligenz produzieren chinesische Unternehmen bereits hochwertige Patente.“
Auch für multinationale Unternehmen wird das geistige Eigentum in China dadurch weiter gestärkt. Dies könnte multinationale Unternehmen dazu ermutigen, ihre Hightech-Produktion und Forschung und Entwicklung nach China zu verlagern, vermutet Merics. Dennoch bestünden erhebliche Unzulänglichkeiten, da China das Gesetz nach seinen eigenen Bedingungen anwende und es zu einem Instrument der chinesischen Politik mache. „Mit einem Rechtssystem, das chinesische Unternehmen begünstigt werden mehr chinesische Unternehmen gegen ausländische Unternehmen vorgehen“, prognostizieren die Autoren. Chinesische Unternehmen gingen zunehmend in die Offensive und verklagten ausländische Konkurrenten wegen der Verletzung ihrer geistigen Eigentumsrechte. Darüber hinaus hätten chinesische Gerichte begonnen, einstweilige Verfügungen gegen Klagen zu erlassen, um ausländische Unternehmen daran zu hindern, im Ausland gerichtlich vorzugehen.
Quelle: Merics, Foto: Pexels

„Das Geheimnis des wirtschaftlichen Erfolgs Chinas besteht in seiner Lernfähigkeit – und diese sagt mehr über Chinas Aussichten aus als darüber, wo das Land technologisch steht.“

Zhang Jun, Fudan-Universität, Shanghai
Quelle: China.Table

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Mentoring für den China-Einstieg

11 MentoringFür 2022 schreibt der Arbeitskreis Wirtschaft der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf erneut zwei einjährige Mentee-Plätze aus. Angesprochen werden vor allem Studierende und Auszubildende in NRW, die sich entweder in der Ausbildung oder beim Übergang vom Studium in den Beruf befinden und die sich eingehend mit deutsch-chinesischen Wirtschafts- oder Gesellschaftsthemen befassen und ihre weitere berufliche Zukunft im deutsch-chinesischen Umfeld planen. Astrid Oldekop leitet den Arbeitskreis Wirtschaft ehrenamtlich.
Ziel des Förderprogrammes ist es, den Mentees den Einstieg in das deutsch-chinesische Wirtschaftsumfeld zu erleichtern und ihnen den Zugang zu fachrelevanten Netzwerken zu ermöglichen. Im Mittelpunkt der einjährigen Förderung steht die praxisnahe Vermittlung von Kontakten und Wissen durch begleitende Mentoren mit ausgesprochener Erfahrung im deutsch-chinesischen Wirtschaftsumfeld. Wenn die Rahmenbedingungen es zulassen, können die Mentees Erfahrungen bei der Unterstützung von Projekten in China sammeln.
Der generationenübergreifende regelmäßige Austausch mit den Mentoren soll es den Mentees ermöglichen, ihre Kenntnisse zu erweitern, neue Ideen zu diskutieren, Netzwerke zu knüpfen und die nächsten Schritte ihrer Karriere zu planen. Durch die Mentoren sollen sich für die beiden Mentees weitere Türen zu themenbezogenen Konferenzen, Hospitanzen, Praktika öffnen. Auch bei der Karriereplanung, einer konkreten Bewerbung bei Unternehmen oder einer eigenen Unternehmensgründung kann das Mentoring durch Experten wertvolle Unterstützung leisten.
Bewerbungsdetails hier
Foto: Thinkstock

Inside mdb

Voller Terminplan

10 KalenderSo voll war der China Business Kalender schon lange nicht mehr: Fast sieht es aus, als wollten die Veranstalter alle ausgefallenen China-Wirtschafts-Events der vergangenen eineinhalb Jahre in diesem Herbst nachholen. Es gibt jede Menge China-bezogene Seminare, Konferenzen, Webinare, Trainings und Vorträge zu Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit, Forschung, Lieferketten und vielem mehr.
Ist Ihr Termin noch nicht aufgenommen? Dann schreiben Sie uns

55

wilde Amur-Tiger leben im Nordosten Chinas. Vor 20 Jahren gab es gerade mal sieben Exemplare in China.
Quelle: WSJ

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Kür der hässlichsten Gebäude

12 GebaeudeEin Wettbewerb kürt die hässlichsten Gebäude Chinas, 87 bizarre Entwürfe sind im Rennen, unter ihnen eine Kirche in Form einer Geige, eine gläserne „Willkommen in der Hölle-Brücke“, die zwei Berge miteinander verbindet sowie ein Hotel in Form einer riesigen Babuschka-Puppe, meldet der Guardian. Seit elf Jahren ruft die chinesische Architektur-Website archcy.com gemeinsam mit den besten Architekturbüros Chinas zum Wettbewerb auf, der die Menschen „zum Nachdenken über die Schönheit und Hässlichkeit der Architektur anregen und die soziale Verantwortung der Architekten fördern“ soll.
China ist zum Experimentierfeld für ehrgeizige einheimische und internationale Architekten geworden, allerdings mit gemischten Ergebnissen, kommentiert der Guardian. Das vom niederländischen Architekten Rem Koolhaas entworfene CCTV-Gebäude in Peking bezeichnen Chinesen oft als Unterhose, da es wie ein Paar Beine aussieht. In einem unvollendeten Themenpark in Hebei befindet sich ein skurriles Ost-trifft-West-Gebäude, dessen eine Hälfte wie der chinesische Himmelstempel und die andere wie der US-amerikanische Capitol Hill aussieht. Unser Bild zeigt das Tianzi Hotel in Langfang, Hebei, das die Götter des Reichtums, Glücks und langen Lebens darstellt.
In diesem Jahr findet der Wettbewerb zu einer Zeit statt, in der die Zentralregierung immer mehr Vorschriften für die Architektur erlässt. Im April verbot die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission den Bau von „hässlichen Gebäuden“. Pekings Wirtschaftsplaner fordern die Lokalregierungen auf, dafür zu sorgen, dass Gebäude „angemessen, wirtschaftlich, grün und angenehm für das Auge“ sind, ohne jedoch zu spezifizieren, was hässliche Architektur ist.
Screenshot: mdb / Atlas Obscura
The Guardian: China’s ugliest buildings: contest to celebrate unsightly architecture begins. Online-Text.

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Abstürzende Drohnen

13 Drohnen

Zur Feier des chinesischen Nationalfeiertags war in einem Einkaufszentrum in Zhengzhou, Hunan, eine Lichtschau geplant, doch es hagelte Drohnen auf Besucher und Autos, schreibt die Webseite SupChina. Videos in den Sozialen Medien zeigen, wie Drohnen vom Himmel fielen und Menschen Schutz suchten. Die Show hatte mit einem blau leuchtenden Drohnen-Schwarm begonnen, der den Namen des Einkaufszentrums in den Himmel schrieb. Nach wenigen Minuten lösten sich Dutzende von Drohnen aus der Formation und stürzten auf die rund 5.000 Besucher. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt, kommentiert Beijing News.

Eine Drohnen-Lichtschau gilt als umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Feuerwerk und ist derzeit in China äußerst beliebt.  Unternehmen und Kommunalverwaltungen setzen sie für Werbekampagnen und Feiern ein. Bereits im Januar stürzte während der Proben für eine von einem Einkaufszentrum in Chongqing organisierte Vorstellung eine Flotte von fast 100 Drohnen aufgrund einer technischen Panne in ein Gebäude.

Screenshot: mdb/Weibo

SupChina: Drones all from the sky during failed performance in Zhengzhou. Online-Text.

 

35 Millionen

Um diese Anzahl wir die Zahl der Beschäftigten bis 2026 in China sinken. Der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter ist seit 2011 bereits um 40 Millionen zurückgegangen und macht heute 62,3 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
Quelle: SCMP

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Surreales von Taobao

14 TaobaoEine Frau mittleren Alters, die extravagante blaue Schmetterlingsflügel trägt; ein Truthahn als Haustier, der an der Leine spazieren geht; eine goldglänzende Toilette - das Ungewöhnliche und Absurde fasziniert den in Peking lebenden niederländischen Fotojournalisten Ruben Lundgren. Jahrelang hat er bizarre Produktbilder von Taobao, Chinas größter E-Commerce-Plattform, gesammelt. Im Interview mit der Webseite Sixth Tone beschreibt Lundgren seine Besessenheit von der Taobao-Fotografie und die Herausforderungen, denen er als Fotojournalist in China begegnet ist. Millionen von Unternehmen bieten auf Taobao ungewöhnliche Produkte - von toten Mücken bis zu Tiefseeschiffen. „Das Angebot auf Taobao ist sehr kreativ, da es oft mit minimalen Mitteln erstellt wird“, sagte Lundgren gegenüber Sixth Tone. „Viele Anbieter machen Handy-Fotos und nehmen ihre Familienmitglieder oder Kollegen als Modelle.“ Seit Jahren sammelt Lundgren zusammen mit einem Freund die Taobao-Fotos. 2020 veröffentlichten sie eine Auswahl ihrer 111 Lieblingsbilder als Stickeralbum. Das Werk ist eine Hommage an das Genre der „nützlichen Fotografie“, die zeigt, wie Verkäufer witzige und künstlerische Wege finden, um die überraschenden Produkte zu fotografieren, heißt es.
Screenshot: mdb/Sixth Tone
Shi Yangkun, Qi Ya: My Obsession With the Surreal Photography on Taobao. Sixth Tone. Online-Text.

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Gesundheitsmarkt boomt

15 GesundheitChinas Gesundheitsmarkt ist einer der größten weltweit. Der Markt für Arzneimittel und Biopharmazeutika wächst aufgrund der ungebremsten Nachfrage stetig. Deutsche Produkte sind in China gefragt, was hiesigen Herstellern gute Geschäftsmöglichkeiten eröffnet. Gleichzeitig ist der chinesische Markt stark reguliert. Komplexe Registrierungs- und Zulassungsverfahren, strikte Regelungen zur Preissetzung und zum Vertrieb erschweren den Einstieg. Eine Studie von GTAI zu Chinas Markt für Arzneimittel und medizinischer Biotechnologie beschreibt die wichtigsten Aspekte des Marktzugangs, führt in die Geschäftskultur Chinas ein, gibt Empfehlungen für die erfolgreiche Marktbearbeitung und informiert zu zentralen lokalen Partnern.
Foto: Pixabay/Juanwa
GTAI: Gesundheitsmarkt China. Arzneimittel und medizinische Biotechnologie. Studie

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Digitale Megatrends für die Welt

16 MegatrendsDie Zukunft der Digitalwelt liegt in China. Was dort passiert hat Auswirkungen weltweit, schreibt die Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey und listet sechs Megatrends in einer Studie auf. Chinas E-Commerce-Umsatz macht dort mit jährlich 1,7 Billionen Dollar bereits 30 Prozent des gesamten Einzelhandels aus. In vielen Bereichen wie Omnichannel-Einzelhandel, soziale Medien, On-Demand-Dienste, Mobilität, Finanztechnologie, Gesundheitstechnologie entwickelt China viele „China-first“-Innovationen. Diese sechs Megatrends werden laut McKinsey die Zukunft der digitalen Innovation prägen: der Einzelhandel wird integriert, Dienstleistungen werden virtuell, Mobilität wird neu gedacht, das soziale Leben wird digital, Lieferketten werden digitalisiert, Städte werden zu Smart Cities.
Foto: Pexels / Tima Miroshnichenko
McKinsey: The Future of Digital Innovation in China. Megatrends shaping one of the world’s fastest evolving digital ecosystems. Online-Studie.

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14.05. New York: Serica Women's Gala
15.05. Online: Market-oriented Reforms