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Newsletter 03.2023

China News
Inside mdb
Must Read

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir müssen reden, verschüttete Gesprächskanäle öffnen, neue Dialogformate aufbauen. Lieber einmal mehr als einmal zu wenig, auch wenn es mühsam ist. Respektvoll, klar positioniert, interessensgeleitet. Denn es führt kein Weg am Dialog mit China vorbei. Wir sind zu eng miteinander verflochten und Unternehmen wie BASF, VW oder Airbus investieren weiter.
Für diesen Dialog benötigen wir China-Kompetenz auf allen Ebenen, die zurzeit in Deutschland leider eher abzunehmen scheint. Je mehr China in den USA als Rivale gesehen werde, desto mehr werde dort in China-Kompetenz investiert, stellt die Sinologin Marina Rudyak fest. In Deutschland sei jedoch das Gegenteil der Fall: „Je mehr China hierzulande als Rivale gesehen wird, desto weniger will man von China wissen.“ Denn wenn wir über China-Lokalisierung, Risikominimierung oder Diversifizierung sprechen, reicht es nicht, wenn wir nur aus unserer Perspektive heraus argumentieren. Wir müssen auch darüber nachdenken, wie unsere Schlagworte in China aufgenommen werden. Es ist nutzlos, in schönen Dreiklängen zu schwelgen - Partner, Wettbewerber, Systemrivale – wenn wir uns keine Gedanken darüber machen, ob das Gegenüber dabei überhaupt mitspielt, ob China beispielsweise noch bereit ist, Partner beim Umweltschutz zu sein, wenn es sich in anderen Bereichen als Paria fühlt.

Eine kurzweilige Lektüre wünscht

Ihre Astrid Oldekop
ao CR 5Astrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

Endlich reisen

Die reisefreudigen Chinesen sind wieder unterwegs, sie bleiben allerdings lieber im eigenen Land. An den Maifeiertagen wurden 274 Millionen Inlandsreisen in China gezählt, das sind sogar mehr als im selben Zeitraum 2019, vor Corona. Bei diesen Inlandsreisen gaben die Menschen rund 20 Milliarden Euro aus. Viele entschieden ihr Reiseziel spontan. Nachdem ein Video über die mit gegrilltem Fleisch gefüllten Pfannkuchen, eine Spezialität der Stadt Zibo (Foto), viral ging, wurde die Stadt in Shandong von Reisenden regelrecht überflutet. Nun hoffen auch andere Provinzstädte auf plötzlichen Ruhm durch Internet-Videos.
Obwohl im Mai auch die Zahl der Auslandsreisen gegenüber dem Frühlingsfest gestiegen ist, ist die große Reisewelle chinesischer Touristen in anderen Ländern bisher ausgeblieben. Thailand und die Malediven gehörten zu den aktuellen Lieblingszielen, meldet das Online-Reiseportal Tuniu, Europa war kaum gefragt.
Chinesische Touristen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im Jahr 2019 gaben sie nach Schätzungen der Citibank rund 180 Milliarden Euro im Ausland aus. 2019 zählte das Statistische Bundesamt 1,5 Millionen Besucher aus China in Deutschland, 2022 waren es lediglich knapp 180.000.
Auch Deutsche können nun wieder einfacher nach China reisen. Für sie ist die Einreise mit Corona- Schnelltest möglich, doch erst zaghaft wagen sich die ersten Touristen wieder in das Land.

Quellen: China Daily, China today, Merkur, Screenshot: mdb/WB
 

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China News

Zwischen Engagement und Risiko-Minimierung

2023 wird ein gutes Jahr für das China-Geschäft multinationaler Unternehmen, prognostizierte Jan Borgonjon, Gründer und Präsident der Strategie- und M&A-Beratung InterChina Ende April beim hybriden „China Business Outlook 2023“ in Wien. Mittel- und langfristig würden allerdings Themen wie Innen- und Geopolitik sowie der Wettbewerb durch lokale Player das Geschäft für Multinationale erschweren. Die Mehrheit der Multinationalen in China rechnet damit, den Wettbewerbsvorteil aufgrund ihrer Herkunft in naher Zukunft zu verlieren. Deshalb müssten Unternehmen sich jetzt klar werden über ihre Positionierung und ihr weiteres Engagement im Land. Dazu müssten sie folgende Fragen beantworten: Operieren wir in einem offenen oder einem zugangsbeschränkten Bereich Chinas? Wie werden oder bleiben wir in China relevant? Schaffen wir diese Relevanz aus eigener Kraft oder müssen wir vor Ort über Zukäufe wachsen? Wie werden wir als Unternehmen in China „chinesischer“ – ohne die Kontrolle über unsere Aktivitäten zu verlieren? Wie minimieren wir das China-Risiko? Wie gestalten wir die Kommunikation zwischen Headquarter und China-Tochter und welches Governance-Modell ermöglicht es uns, China nahe zu sein, und trotzdem unsere Unternehmens-DNA zu bewahren? „In einem Land wie China, kann man als Unternehmen nicht klein sein“, resümierte Jan Borgonjon. Deshalb wählten Unternehmen vermehrt den Weg über Zukäufe vor Ort.
Die Grundlage des InterChina-Berichts zu den China-Geschäftsperspektiven bilden 250 Interviews mit China-CEOs multinationaler Unternehmen sowie die Erkenntnisse aus den zahlreichen Strategie- und M&A-Projekten der Strategie- und M&A-Beratung.
Quelle: InterChina

China News

Airbus verdoppelt Tianjin-Produktion

Der europäische Flugzeugbauer Airbus öffnet eine zweite Fertigungsstraße in China für die Produktion des seines meistverkauften Jets und verdoppelt damit die Produktion von Flugzeugen der A320-Familie in China. Die neue Montagelinie soll 2025 in Betrieb gehen. Airbus will so besser von Flugzeugbestellungen in einem der weltgrößten Luftfahrtmärkte profitieren. In Tianjin will das Unternehmen Flugzeuge für den chinesischen Markt und andere Kunden in der Region bauen, zitiert der Spiegel Airbus-Chef Guillaume Faury. Der Rahmenvertrag über die Werkserweiterung wurde im Beisein des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Staatspräsident Xi unterzeichnet.
Seit 2008 baut Airbus in Tianjin Flugzeuge, bisher wurden dort über 600 Maschinen vom Typ A320 fertiggestellt. Derzeit werden monatlich vier Maschinen produziert; im Laufe des Jahres sollen es sechs pro Monat werden. Zurzeit verfügt Airbus über neun Fertigungsstraßen: eine in China, vier in Hamburg, zwei in Toulouse und zwei in den USA.

Quellen: Spiegel, Aerotelegraph, Airbus; Foto: Airbus

China News

Keine Jobs für junge Menschen

Trotz der leichten Erholung auf dem chinesischen Arbeitsmarkt steigt Chinas Jugendarbeitslosigkeit weiter. Im März lag die Arbeitslosenquote unter 16- bis 24-Jährigen bei 19,6 Prozent, das sind 1,5 Prozent mehr als im Vormonat. In diesem Jahr werden weitere 11,58 Millionen Hochschul-Absolventen auf den Arbeitsmarkt drängen. Doch dort treffen sie auf die Absolventen des Vorjahres, von denen knapp die Hälfte noch immer keinen Job hat. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit zeigt ein strukturelles Problem des Ausbildungssystems in China, denn viele Menschen mit Uni-Abschluss werden an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes vorbei ausgebildet: Während in den technischen Berufen Fachkräftemangel herrscht, sind viele Absolventen noch immer auf Jobsuche. Das führt zu Unzufriedenheit und könnte die Stabilität des chinesischen Wirtschaftswachstums gefährden.
Auch das jüngste Maßnahmenpaket der chinesischen Regierung kann die aktuelle Schieflage bestenfalls abfedern, das grundlegende Problem bleibt allerdings bestehen. Ende April hatte der Staatsrat angekündigt, Unternehmen mit einer Beschäftigungszulage zu unterstützen, wenn sie arbeitssuchende Absolventen innerhalb von zwei Jahren nach ihrem Abschluss oder als arbeitslos gemeldete Personen im Alter von 16 bis 24 Jahren für länger als ein Jahr einstellen. Zusätzlich forderte die chinesische Regierung die Absolventen auf, in Grundschulen oder in den westlichen Regionen Chinas zu arbeiten.
Quellen: Xinhua, China, Chinahirn, Foto: jeffjuit/Pixabay

8

Stunden pro Woche lesen Chinesen im Durchschnitt, nur die Menschen in Indien und Thailand lesen mehr.
Quelle: UCL, WEF

China News

Chinesen bauen auf Batterien

Bei den Europa-Investitionen chinesischer Unternehmen liegen Batterien ganz vorn. Europa ist wichtiger Bestandteil von Chinas globaler Expansion von Elektrofahrzeugen, meldet eine Studie von Merics und der Rhodium Group. Chinas Investitionsverhalten in Europa hat sich verändert: Angetrieben von den Batteriefabriken dominieren nun die Greenfield-Investitionen die chinesischen Investitionsaktivitäten. Im vergangenen Jahr stellten sie mit 4,5 Milliarden Euro insgesamt 57 Prozent der gesamten Auslandsdirektinvestitionen Chinas in Europa dar. Erstmals seit 2008 überholten Greenfield-Projekte die Investitionen über Unternehmenszukäufe. Bei den Greenfield-Investitionen gründen Unternehmen Tochtergesellschaften im Ausland und bauen den Betrieb von Grund auf neu auf. Die Unternehmenszukäufe fielen 2022 auf 3,4 Milliarden Euro zurück, das ist der niedrigste Stand seit 2011.
Der Anstieg der Greenfield-Investitionen ist auf einige Großprojekte zurückzuführen, die sich fast ausschließlich auf den Automobilsektor konzentrierten, denn chinesische Batteriegiganten – darunter SVolt (Foto), CATL und Envision AESC– bauen Batteriewerke in Deutschland, Ungarn, Großbritannien und Frankreich. Diese vier Länder waren im vergangenen Jahr die Hauptempfänger chinesischer Investitionen in Europa und machten 88 Prozent der gesamten ausländischen Direktinvestitionen Chinas aus.
Insgesamt gehen die chinesischen Investitionen in der EU und im Vereinigten Königreich allerdings weiter zurück und sind im vergangenen Jahr auf 7,9 Milliarden Euro gefallen, was einem Rückgang von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet und was dem Niveau von 2013 entspricht.
In Nordrhein-Westfalen kamen Investoren aus Greater China auf Platz zwei der ausländischen Direktinvestitionen, meldet NRW.Global Business. Mit 68 Projekten, mit denen sie rund 2.600 Jobs geschaffen haben, liegen sie ungefähr so hoch wie im Vorjahr, das bereits einen deutlichen Rückgang an chinesischen Direktinvestitionen verzeichnete.
Quellen: Merics, NRW.Global Business, Foto: SVolt

China News

Deutsche Autobauer in Katerstimmung

Zwei Trends waren auf der Shanghai Auto Show unübersehbar: Chinesische Hersteller gehen ins Ausland, und internationale Autohersteller in China lokalisieren und entwickeln zunehmend Produkte und Technologien in China für China – den weltgrößten Automarkt.
Dort hatten die deutschen Autohersteller im vergangenen Jahr mit 4,4 Millionen verkauften Autos zwar noch immer 19,1 Prozent Marktanteil, dennoch herrscht in der Branche Katerstimmung. Denn im boomenden E-Mobil-Bereich haben die Deutschen nur wenig zu sagen, ihr Marktanteil liegt bei mageren fünf Prozent – zu wenig Modelle, zu lange Entwicklungszeiten, zu teuer. Kein deutsches Modell schafft es unter die Top10 der meistverkauften E-Mobile Chinas, schreibt der Spiegel. Nur Tesla kam als einziger ausländischer Hersteller unter die Top10.
Nun bläst Volkswagen zur Gegenoffensive: Das Unternehmen will eine Milliarde Euro in den Aufbau eines neuen Entwicklungs-, Innovations- und Beschaffungszentrums für vollvernetzte Elektroautos in Hefei investieren. Damit wollen die Wolfsburger schneller auf die Wünsche der chinesischen Kunden reagieren und Entwicklungszeiten um ein Drittel senken. Die Gründung sei wichtiger Meilenstein in VWs „In China, für China“-Strategie, hieß es im Unternehmen. Zu dieser Strategie gehöre unter anderem die strategische Partnerschaft mit Horizon Robotics, einem Anbieter von Hard- und Softwarelösungen für automatisiertes Fahren in China.
In China selbst wurden im ersten Quartal 2023 insgesamt 549.000 New Energy Vehicles verkauft, zumeist E-Mobile: BYD (207.080), Tesla (76.663) und GAC Aion (40.016) führen die Liste an.
Beim Export jubeln chinesische Experten bereits und prognostizieren, dass China in diesem Jahr China Exportweltmeister der Automobilbranche wird und Japan überholt. Dabei rechnen sie Pkw und Nutzfahrzeuge zusammen. Bereits 2022 war das Land nach diesen Berechnungen der zweitgrößte Fahrzeug-Exporteur – nach Japan und vor Deutschland. Allein im ersten Quartal 2023 wurden über 990.000 Fahrzeuge ins Ausland verkauft, jedes Fünfte davon war ein Nutzfahrzeug. Zählt man allerdings nur die verkauften Pkw, lag China 2022 noch auf dem dritten Platz.
Quellen: Xinhua, China.Table, The China Project, VW, Spiegel, Foto: VW

„Man sitzt entweder mit am Tisch oder findet sich auf der Speisekarte wieder.“

Jörg Wuttke, Präsident EUHK
Quelle: China.table, Chinastrategie 2023

Inside mdb

China Business Kalender

Cybersecurity, Medizintechnik, Pragmatismus und Werte – das sind nur einige der Themen der kommenden China-Veranstaltungen für die deutschsprachige Wirtschaft. Dazu kommen Führungs- und interkulturelle Themen. Noch dominieren viele Webinare die China-Veranstaltungen, doch immer mehr Termine finden in Präsenz statt. Der China Business Kalender listet alle für die China-Business Community relevanten Veranstaltungen übersichtlich auf, Termine der unterschiedlichsten Veranstalter können direkt in den eigenen Kalender übernommen werden.
Ist Ihr Termin noch nicht aufgenommen? Dann schreiben Sie uns an kalender@mdb-consult.com

Inside mdb

China nach Corona

China nach Covid war Thema eines Vortrags, den Astrid Oldekop, Chefredakteurin dieses Newsletters, beim Rotary-Club Meerbusch-Büderich hielt. 2022 sind für China viele Gewissheiten zerbrochen, das Jahr war ein Schreckensjahr für die chinesische Regierung mit Corona-Protesten, steigender Jugendarbeitslosigkeit, schwachem Binnenmarkt, Immobilienkrise und zunehmender Entkopplung von den USA. 2023 zeige sich, dass das Vertrauen der ausländischen Wirtschaft in die Stabilität der chinesischen Geschäftswelt verloren gegangen sei und das China-Geschäft nun vor unbekannten Risiken stehe, folgerte Astrid Oldekop. Multinationale Unternehmen reagieren darauf mit verstärkter Lokalisierung und fahren eine „In China for China“-Strategie.

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In 37 von insgesamt 44 Schlüsseltechnologien ist China laut einer Studie führend. Ganz vorne liegt das Land bei Hochleistungs- und Quantenrechnern, Chips, Impfstoffen, Kleinsatelliten, Raketen und Spracherkennung.
Quelle: Heise

Must Read

Aufstieg einer Supermacht

Der Wirtschaftsjournalist und frühere China-Korrespondent Felix Lee hat seine Familiengeschichte aufgeschrieben, die eng mit der Erfolgsstory des VW-Konzerns in China verwoben ist und den Aufstieg Chinas zur neuen Supermacht nachzeichnet. „China, mein Vater und ich“ ist ein lesenswertes, unterhaltsames Buch, das in Anekdoten die vergangenen 40 Jahre deutsch-chinesischer Beziehungen beschreibt. Es beginnt mit einer surrealen Begegnung im April 1978. Damals ist Wenpo Lee Anfang vierzig und Leiter der Forschungsabteilung bei Volkswagen in Wolfsburg. Hinter ihm liegt ein langer Weg: Als Kind floh er aus China nach Taiwan, lebte dort auf der Straße, bis ihn ein Lehrerehepaar aufnahm und er schließlich zum Studium nach Deutschland ging. Mit China hatte er abgeschlossen – bis zu dem Tag, an dem eine chinesische Delegation vor dem VW-Werk steht. In der Folge wird Wenpo Lee zu einem der Architekten des China-Geschäfts von VW und trägt damit maßgeblich zum Aufstieg des Landes zur Wirtschaftsmacht bei. Anhand der Geschichte seiner Familie erzählt Felix Lee die rasante Entwicklung Chinas noch einmal neu: Pointiert, facettenreich, voller Anekdoten – und mit dem kritischen Blick eines Wirtschaftsjournalisten. Felix Lee war China-Korrespondent der taz und arbeitet nun als Redakteur bei China.table.
Foto: mdb

„Entweder wir betreiben Welthandel – auch mit China – oder Deutschland wird im Welthandel eine Nebenrolle spielen.“

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende Hamburger Hafen und Logistik AG
Quelle: China.table, Chinastrategie 2023

Must Read

Bremerhavener rappt in Shenzhen

Der gebürtiger Bremerhavener Tim Oelrich nennt sich China-Rapper mit Migrationshintergrund. Unter dem Künstlernamen Scor Aoxi rappt der in Shenzhen lebende 33-Jährige auf Chinesisch, ist auf chinesischen und westlichen Internet-Kanälen präsent und verbindet so als einer der ganz wenigen die Welt der chinesischen und westlichen Social Media. In Berlin lernte er im Selbststudium Chinesisch. Vor zehn Jahren kam er nach China, gab aber bald den Job in einer Marketingabteilung auf und zog in Shenzhen in ein winziges Zimmer in einer Wanderarbeiter-Wohnung. Den ersten viralen Hit hatte er 2020, mitten in der Corona-Zeit. Zu Berühmtheit gelangte er durch die Teilnahme an der TV-Castingshow Rap4You. „Der Durchbruch kam mit einem Diss-Track über einen russischen TikToker, der in China lebt“, zitiert ihn der Focus. Über sein Leben in Shenzhen berichtet Scor auf seinem deutschsprachigen TikTok-Kanal. Bei Arte Tracks spricht er über Zensurmaßnahmen wie Shadow-Bans verschiedener Plattformen wie Bilibili oder Douyin, die bei unliebsamen Inhalten die Reichweite der Videos einschränken.
Bei allen Aktionen versucht Scor, Welten zu verbinden, sogar bei seinen Tattoos: Eines stellt den Kampf seines chinesischen Sternzeichens Schlange mit seinem deutschen Sternzeichen Skorpion dar.
Quellen: Youtube, Focus, Screenshot: mdb/Scor

Scor: Deutsche China Vlogs, Album Scorleone, @scor.rapper. Verschiedene Kanäle auf Social Media.

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neue Studienfächer gibt es an Chinas Hochschulen, darunter Zukunfts-Robotik, E-Verkehrstechnik, Ländliche Verwaltung, Data Science, Biomaterialien, Nationalpark-Bau sowie Bildung für Familien und für autistische Kinder.
Quellen: Chinapolitan, Xinhua

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Chinas zahlreiche Chatbots

ChatGPT ist seit dem fulminösen Start in aller Munde. In China arbeiten zahlreiche Untrnehmen an eigenen KI-Chatbots. Noch ist unklar, wer das Rennen macht und was überhaupt möglich ist. Denn laut Medienberichten wollen Chinas Aufsichtsbehörden, dass Unternehmen wie Tencent und Alibaba auf ChatGPT-ähnliche Dienste verzichten. Tech in Asia hat eine Übersicht der aufstrebenden chinesischen Konkurrenten von OpenAI erstellt.
Baidu: Der Google-Konkurrent hat Ernie (Enhanced Representation through Knowledge Integration) 2019 vorgestellt und im März eine neue, allerdings enttäuschende Version päsentiert.
Alibaba: Der E-Commerce-Gigant testet einen KI-Chatbot zur „Lösung von Problemen mit Gewinn und Spaß“. Startpunkt ist nicht bekannt.
Tencent arbeitet an einem ChatGPT-ähnlichen Programm arbeitet, veröffentlicht aber keine Infos dazu.
Xiaoice: Das KI-Forschungsteam des US-amerikanischen Technologieriesen Microsoft in China begann im Februar mit dem Testen seines eigenen KI-gestützten Chatbots X-CoTA.
NetEase: Die Bildungstochter des Gaming-Riesen Youdao arbeitet an einem eigenen ChatGPT-ähnlichen Bot, der in Youdao-Bildungsangebote integriert werden könnte.
Kunlun Tech: bietet mehrere KI-generierte Inhaltsalgorithmen für verschiedene Anwendungsfälle: SkyPaint, SkyMusic, SkyText und SkyCode. SkyText ist ein ChatGPT-ähnliches Angebot, das Dialoge, Übersetzungen und Inhalte ermöglicht.
ByteDance: Die TikTok-Mutter soll einen ChatGPT-ähnlichen Bot entwickelt haben zur technischen Unterstützung für Pico, einen VR-Headset-Hersteller im Konzern.
Kuaishou: Die Video-Streaming-Plattform will den E-Commerce mit Texterstellung und Konversationssystemen unterstützen.
Qihoo 360 Search: Die Suchmaschine will eine ChatGPT-ähnliche Technologie für den internen Gebrauch präsentieren.
Qi-AnXin-Technology entwickelt einen ChatGPT-ähnlichen-Bot zur Untetstützung interner Sicherheitsprodukte.
Foto: Buenarroti/Pixabay

Miguel Cordon, Tech in Asia: Here are China’s bets on the AI chatbot race. Online-Text.

 

1.411.750.000

Menschen lebten Ende 2022 in China.
Quelle: National Bureau of Statistics in China

Must Read

Ganz einfach Chinesisch

Um Tipps und Tricks beim Chinesisch-Lernen geht es im Podcast „You can learn Chinese“ von Jared Turner and John Pasden. Die beiden Gründer der Webseite und des Verlags Mandarin Companion erzählen von ihren Lernerfahrungen. In einer Folge setzen sie sich damit auseinander, dass ihre Persönlichkeit sich zu ändern scheint, wenn sie Chinesisch sprechen und wie das ihre Gefühle und Handlungen verändert. Dazu kommen Interviews wie beispielsweise mit einem libyschen Sprachstudenten, der in Shanghai einen Neuanfang sucht.
Nach seinem Japanisch-Studium in den USA studierte John Pasden angewandte Linguistik auf Chinesisch in Shanghai. Heute ist er Chefredakteur bei Mandarin Companion, dem Verlag, der chinesische Literatur in vereinfachten Versionen herausgibt. Jared Turner ist Geschäftsführer des Verlags und lebt in den USA:
Screenshot: mdb

Jared Turner, John Pasden: You can learn Chinese. Podcast.

„Je mehr China in den USA als Rivale gesehen wird, desto mehr wird dort in China-Kompetenz investiert. Je mehr China in Deutschland als Rivale gesehen wird, desto weniger will man hier von China wissen.“

Marina Rudyak, Uni Heidelberg
Quelle: China.table, Chinastrategie 2023

Must Read

Gar nicht so abhängig

Deutschland ist weniger von China abhängig als allgemein angenommen, das ist das Ergebnis einer Studie von Bertelsmann Stiftung, IW, Merics und BDI. Gesamtwirtschaftlich spielten die Gewinne aus China eine geringere Rolle als die aus der EU, heißt es. Denn aus den Investitionen deutscher Unternehmen in China flossen zwischen 2017 und 2021 jährlich Gewinne in Höhe von sieben bis elf Milliarden Euro nach Deutschland zurück. Damit ist China im internationalen Vergleich wichtig und liegt mit zwölf bis 16 Prozent der Gewinnrückflüsse aus dem gesamten Ausland in etwa gleichauf mit den USA. Die Bedeutung der Gewinnrückflüsse aus der EU ist allerdings mit durschnittlich 56 Prozent erheblich höher.
Bei Direktinvestitionen im Ausland und den Gewinnrückflüssen weiterhin spiele China für die deutsche Wirtschaft eine untergeordnete Rolle, schreiben die Autoren. Wie beim Handel ist auch in dieser Hinsicht die deutsche Verflechtung mit dem europäischen Binnenmarkt am wichtigsten.
Die Investitionen in China werden zum weit überwiegenden Teil von Unternehmen aus der produzierenden deutschen Industrie getätigt: Im Jahr 2020 entfielen 69 Prozent der deutschen China-Investitionen auf die Industrie.
Im Vergleich zu anderen Märkten sind Investitionen in China besonders lukrativ: Knapp sieben Prozent der bestehenden deutschen Direktinvestitionen entfallen auf China, aber etwa zwölf bis 16 Prozent der Gewinnrückflüsse aus Direktinvestitionen stammen aus China. Für den BDI ist die Studie ein Signal der Entwarnung in der Diskussion um eine zu große China-Abhängigkeit: „Die Investitionen der Industrie in den vergangenen vier Jahren in China finanzieren sich in der Summe aus den dort erzielten Gewinnen. Kapital fließt also nicht im großen Stil von Deutschland nach China“, so Friedolin Strack vom BDI.
Quelle: Bertelsmann, Foto: Pixabay
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/souveraenes-europa/projektnachrichten/deutschland-deutlich-weniger-von-unternehmensgewinnen-aus-china-abhaengig-als-angenommen

IW, Merics, BDI, Bertelsmann Stiftung: Gewinne deutscher Investoren in China – eine erste empirische Bestandsaufnahme. Studie.

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