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Newsletter 04.2020

China News
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Sehr geehrte Damen und Herren,

meine chinesischen Freunde und Geschäftspartner saßen über sieben Wochen lang zu Hause. Sie arbeiteten im Wohnzimmer am Computer, nahmen sich Zeit für aufwändiges Kochen gesunder Gerichte, drehten Kurzvideos über ihre Hobbys oder gaben Online-Taichi-Unterricht. Es gab Kritik. Aber nicht an den Quarantäne-Maßnahmen. Denn in China weiß jeder, dass er seinen Teil dazu beitragen kann, die Gesellschaft zu schützen. Das Land war nach drei überstandenen Virenkrisen mental und organisatorisch besser auf Corona vorbereitet: SARS, Vogelgrippe und jüngst auch die Schweinegrippe haben es frühzeitig gezwungen, über Epidemien nachzudenken. In dieser außergewöhnlichen Zeit müssen wir von den Menschen in China lernen: Bleiben Sie zu Hause. Schützen Sie sich und andere.

Bleiben Sie gesund!

Ihre Astrid Oldekop

 

AOAstrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

Wenn 1,4 Milliarden Konsumenten zu Hause bleiben

Tank

Das Corona-Virus hat in China zu starken Umsatzeinbußen im Offline-Geschäft geführt. Viele Marken mindern ihre Verluste, indem sie innovative digitale Wege gehen, schreibt der China-Marketing-Experte Andreas Tank. So erzielte die Modegruppe Bestseller, zu der Marken wie Jack & Jones und Vero Moda zählen, Anfang Februar dreimal mehr Umsätze online als in ihren 7.000 Geschäften. Kurierdienste avancieren zur Aorta der Krise, meint Tank. Die großen Plattformen aber auch Ketten wie Godiva, Costa Coffee oder der Weinhändler Cheers werben mit: „Bleibt zu Hause – wir liefern!“ Lindt China hat den Kurieren den diesjährigen Valentinstag gewidmet und 23.000 Lindor-Kugeln an sie verteilt. Ist eine Lieferung unterwegs, erhalten Konsumenten eine Bestätigung, dass die Fieberkontrolle des Fahrers ein negatives Ergebnis hatte.
Auch onlinebasierte Video- und Nachrichtendienste und Handyspiele verzeichnen starke Zuwächse. Über die digitale Gesundheitsplattform „JD Internet Krankenhaus“ beraten 30.000 Ärzte aller Fachgebiete in 32 Provinzen rund um die Uhr. 
Weil die Kinos geschlossen sind, feiern Filme Onlinepremieren, wem der Gang zur Diskothek fehlt, kann über Livestream zuhause mittanzen. Gegen die Langeweile haben sich Marken wie Ikea positioniert. Das Möbelhaus gibt Tipps für den Tagesablauf im Heimbüro über das Spielen und Backen mit dem Kind bis hin zu Aufräumen, Kochen oder Gymnastik. Anregungen für die körperliche Fitness kommunizieren Technogym und Snickers. Gesunde und sichere Ernährung ist eines der großen Themen. Konsumenten haben Kochen und Backen wiederentdeckt. Hier profiliert sich unter anderem Thermomix mit Rezeptvorschlägen, hierunter sogar eine selbstgebackene Atemschutzmaske. Hygienetipps für Privatpersonen gibt es auf der WeChat-Fanseite der Marke Frosch.

Quellen: China Marketing Blog, Horizont, Foto: Andreas Tank

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Grün, gelb, rot: Handy zeigt Gesundheitszustand

Bei der Bekämpfung des Coronavirus setzen die chinesischen Behörden Überwachungs-Technologien und freiwillige Registrierungen ein, um gezielt Stadtbezirke oder Regionen abzuriegeln, schreibt der Tagesspiegel. Mit Handy-Apps wie Alipay oder WeChat können Interaktionen verfolgt, Kontakte nachvollzogen und Menschen gewarnt werden, wenn sie in Kontakt mit einem Infizierten gekommen sind. Gemeinsam mit dem Nationalen Informationszentrum haben die Technologie-Unternehmen Alibaba und Tencent einen digitalen „Gesundheitscode-Standard“ entwickelt, heißt es im DCW-China-Telegramm. Dieser könne Gesundheitsmeldeformulare, Reisebescheinigungen oder befristete Einreisegenehmigungen ersetzen. Shenzhen hat diesen Gesundheitskodex bereits vollständig umgesetzt, weitere Städte sollen folgen. Darüber hinaus können die Nutzer einer Alibaba-App in Hangzhou Fragen zu Reisen und Symptome beantworten. Daraufhin erhalten sie einen farbigen QR-Code, der ihren Gesundheitszustand darstellt. Grün zeigt den in der Stadt verteilten Kontrollstellen an, dass man sich noch frei bewegen kann. Gelb besagt, dass man sieben Tage, und Rot, dass man zwei Wochen in Quarantäne sollte.
In der Provinz Zhejiang nutzen mehr als 50 Millionen Menschen diese App, das sind über 98 Prozent der Bevölkerung, heißt es im Tagesspiegel. Das Alibaba-System werde an Bahnhöfen, entlang von Hauptstraßen und anderen Reisekontrollpunkten eingesetzt, heißt es in chinesischen Medien. In 200 Städten werde es bereits angewendet und solle so bald wie möglich landesweit gelten. Tencent will ein ähnliches QR-Code-basiertes Tracking-System einführen.

Quellen: Tagesspiegel, DCW-China-Telegramm

 

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Saubere Luft und blauer Himmel

Die Belastung mit Stickstoffdioxid ist in China Anfang des Jahres um zehn bis zu 30 Prozent zurückgegangen, verglichen mit den Vorjahren. Das zeigt die Auswertung der Daten der US-Raumfahrtbehörde Nasa und der Europäischen Weltraumorganisation Esa. Die Grafik vergleicht die NO2-Werte in der Luft in den gleichen Zeiträumen 2019 und 2020. „Es gibt Hinweise darauf, dass die Änderung zumindest teilweise mit der wirtschaftlichen Abkühlung nach dem Ausbruch des Coronavirus zusammenhängt“, sagten Wissenschaftler gegenüber dem Spiegel. Gerade in der Nähe von Wuhan zeigten Satellitenbilder einen Rückgang der NO2-Belastung, die sich allmählich im ganzen Land ausweitete. Zeitgleich zum Ausbruch des Coronavirus fanden in China die Neujahrsfeiern statt, an denen Fabriken und Unternehmen schließen. Auch zu dieser Zeit ist regelmäßig ein Rückgang der NO2-Werte zu beobachten. Die Nasa-Forscher gehen jedoch davon aus, dass der Rückgang mehr als ein Feiertagseffekt oder eine wetterbedingte Variation ist: „Im Jahr 2020 waren die NO2-Werte in Ost- und Zentralchina signifikant niedriger als normalerweise für diesen Zeitraum beobachtet.“

Quellen: Spiegel, Sonnenseite, Grafik: Nasa

„Der Flickenteppich widersprüchlicher Vorschriften, die der Kampf gegen Covid-19 entstehen ließ, hat Hunderte verschiedene Machtbereiche hervorgebracht, die es nahezu unmöglich machen, Waren oder Menschen in China zu bewegen.“

Jörg Wuttke, Präsident der EU-Handelskammer in China.
Quelle: Zeit

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Unternehmensgründung in Deutschland

Der Weg zur erfolgreichen Unternehmensgründung in Deutschland ist für Chinesen mit vielen Hindernissen behaftet. Neben strukturellen Fragestellungen in der Gründungsphase besteht auch eine Vielzahl administrativer Hürden. Das ganztägige Seminar „Unternehmensgründung in Deutschland“ will chinesischen Investoren und Existenzgründern  Hilfestellungen bei ihren Geschäftsaktivitäten in Deutschland anbieten und findet am 26. Mai im Zeughaus in Neuss statt. Veranstalter sind NRW.Invest, die Stadt Neuss, die WFG Rhein­Kreis Neuss sowie die DCW. Das Seminar richtet sich an chinesische Investoren und Unternehmensgründer. Vertreter aus dem Beratungs- und Dienstleistungsbereich können jeweils in Begleitung eines chinesischen Mandanten oder Kunden aus der Zielgruppe teilnehmen. Das Seminar wird ins Deutsche und Chinesische gedolmetscht.

Weitere Informationen: DCW
Foto: NRW.Invest

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Huawei plant Fabrik in Frankreich

Der chinesische Mobilfunk-Ausrüster Huawei will eine Produktionsstätte zur Herstellung von Mobilfunkausrüstung für 4G und 5G in Frankreich aufbauen. Es wäre die erste Huawei-Fabrik außerhalb Chinas, schreibt der Spiegel. Die meisten der in diesem Werk hergestellten Produkte werden für den europäischen Markt bestimmt sein. Das Unternehmen will zunächst 200 Millionen Euro investieren. 500 Mitarbeiter sollen Basisstationen für Mobilfunknetze produzieren, kündigte Verwaltungsratschef Liang Hua an: „Von diesem Standort aus werden wir den gesamten europäischen Markt bedienen, nicht nur den französischen.“ Das weitgehend automatisierte Werk solle Technik für heute gängige LTE-Netze sowie den schnellen 5G-Datenfunk herstellen, zunächst beispielsweise Antennen. Frankreich ist wie viele europäische Länder auch gegenüber Huawei zwiegespalten, heißt es beim Spiegel. Macrons Regierung hat mitgeteilt, sie würde grundsätzlich Anbieter aus Europa wie die finnische Nokia und die schwedische Ericsson bevorzugen, wolle Huawei aber eine faire Chance geben. Huawei ist seit zwanzig Jahren in Europa präsent und hat 23 Forschungs- und Entwicklungszentren eingerichtet. Das Unternehmen beschäftigt in Europa 12.000 Mitarbeiter.

Quellen: Huawei, Spiegel, Foto: Pixabay

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Tencent baut Standort Frankfurt massiv aus

Der chinesische Internetgigant Tencent eröffnet sein europäisches Cloud-Büro in Frankfurt und will bis zu 3.000 Arbeitsplätze schaffen, schreibt die Webseite Investment Plattform China / Deutschland. Tencent, zu der die Super-App WeChat gehört, wurde 1998 in Shenzhen gegründet und ist das größte Internetunternehmen Chinas. 2017 begann das Unternehmen,  Rechenzentren auch außerhalb Chinas betreiben, unter anderem auch in Frankfurt. Nun wollen die Chinesen den Standort deutlich ausbauen und drei Milliarden Euro investieren. Den deutschen Markt hat der Konzern als einen der vielversprechendsten für seine Cloud-Dienstleistungen ausgemacht, denn die unvermeidliche Digitalisierung werde die Nachfrage nach IT-Dienstleistungen weiter vorantreiben, erklärte Tencent-Europachef Shiwei Li dem Handelsblatt. Zugleich erwirbt der Online-Riese eine Minderheitsbeteiligung an dem deutschen Entwicklerstudio Yager aus Berlin, das sich von der Zusammenarbeit Wachstum auf den internationalen Gaming-Märkten erhofft.

Quellen: Investment Plattform China/Deutschland, Handelsblatt, DCW-China-Telegramm, Foto: flickr/Marco Verch

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der 15 UN-Organisationen werden von Chinesen geleitet: die Internationale Fernmeldeunion, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation, die UN-Organisation für industrielle Entwicklung und die Welternährungsorganisation.

Quellen: Merics, Washington Post

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China nach Corona

 Auch wenn derzeit in China noch der Schutz der Bevölkerung im Vordergrund steht, müssen internationale Unternehmen sich jetzt auf die Zeit nach der Covid-19-Epidemie vorbereiten, schreibt die auf China fokussierte Strategie- und M&A-Beratungsgesellschaft InterChina Partners und legt einen Aktionsplan für diese Unternehmen vor. Mit der weltweiten Verbreitung des Virus werde sich die Aufmerksamkeit der einzelnen Länder in den kommenden Monaten noch auf den Schutz der Heimatmärkte richten. Trotzdem könne der chinesische Markt eine Quelle des Auftriebs sein. Daher sollten internationale Unternehmen unter Hochdruck ihre Geschäftstätigkeit in China wieder aufnehmen. Die Beratung erwartet, dass die M&A-Aktivitäten in China stark ansteigen und der bereits eingeleitete Konsolidierungstrend beschleunigt wird. Gleichzeitig werde die Arbeitslosigkeit steigen, was Peking zu Deregulierungen und Privatisierungen veranlassen werde. Davon profitieren werden folgende Sektoren: Automobil, Chemie, Baugewerbe, Finanzwesen, Gesundheitswesen und Industrie. Internationale Unternehmen aus diesen Sektoren sollten die politischen Entwicklungen genau beobachten und sich auf einen verbesserten Marktzugang vorbereiten.

Das Papier „Covid-19: Action Points For Industrial Players In China” lesen Sie hier.
Quelle: InterChina Partners

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Lippenstiftabsatz leidet unter Maskenpflicht

„Die Augen müssen stärker betont werden“, ist der Ratschlag eines Schminktutorials der Online-Einkaufsplattform Taobao. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie treiben in China seltsame Blüten. Denn die Pflicht zum Tragen einer Atemschutzmaske hat dazu geführt, dass der Absatz von Make-up-Produkten für die Augen rasant in die Höhe geschnellt,  der Verkauf von Lippenstiften dagegen dramatisch eingebrochen ist, meldet die Webseite German.china.org. Anfang Februar empfahl der männliche Beauty-Blogger Li Jiaqi, der in normalen Zeiten 300 Lippenstifte täglich testet, nur noch drei Kosmetikprodukte: eines für Augen Make-up, zwei für die Grundierung, aber keinen Lippenstift. Chinas Einzelhändler klagen in den sozialen Medien darüber, dass Lippenstifte schwer zu verkaufen seien und kündigten an, nun verstärkt auf Produkte für die Augen zu achten. Nach Angaben der E-Commerce-Plattform Pinduoduo stieg die Zahl der Suchanfragen nach Produkten wie Lidschatten und Augenbrauenstiften gegenüber dem Vorjahr um 290 Prozent. Lidschatten belegte Platz drei in der Pingduoduo-Rangliste der beliebtesten Produkte für Arbeitnehmer.

Quelle: German.china.org, China Daily, Foto: Pxhere

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China-Pakete werden drastisch teurer

Die Deutsche Post darf für Päckchen aus China mehr Geld verlangen. In diesem Jahr könnten die Gebühren bereits um knapp ein Drittel steigen. Onlinekunden werden den Preisanstieg zu spüren bekommen, meint BR24. Hintergrund ist ein Beschluss des 145 Jahre alten Weltpostvereins. Dieser legt fest, wie viel die Post zwischen zwei Staaten jeweils an Porto verlangen darf. Entwicklungsländer bekommen günstigere Konditionen – auch für China galt bisher dieser Sonderstatus. Das nutzten chinesische Händler, um etwa USB-Sticks, Kabel oder andere technische Kleinstsendungen nahezu kostenlos nach Deutschland zu verschicken, meldet BR24. Europäische Händler sahen darin unlauteren Wettbewerb. Die Drohung der USA, aus dem Verein auszutreten, brachte die Mitglieder des Weltpostvereins an den Verhandlungstisch. Das Ergebnis: Nun können die Länder mehr Geld für Sendungen aus China verlangen. In Deutschland wird dies nach Angaben des Wirtschaftsministeriums bereits in diesem Jahr dazu führen, dass Preise für den Paketversand um 27 Prozent höher liegen als 2019. Das Porto kann schrittweise noch weiter angehoben werden. Die Obergrenze für die Portoerhöhungen liegt allerdings bei 70 Prozent des Inlandsportos.

Quelle: BR

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Globale Hilfsbereitschaft

Aid

In der Corona-Krise zeigt sich, wie ernst ausländische Unternehmen ihre soziale Verantwortung im Gastland nehmen. Noch vor kurzem schickten deutsche Unternehmen wie Bayer und Webasto Spenden nach Hubei. Nun fließen die Hilfslieferungen in die andere Richtung: Jack Ma und Alibaba schicken gerade zwei Millionen Atemschutzmasken und weitere medizinische Hilfsmittel wie Testkits nach Europa. Die ersten Lieferungen landeten in Belgien, Sitz der elektronischen Welthandelsplattform, die Alibaba führt. Und Chinas Regierung hat medizinisches Personal und Hilfsgüter auf den Weg nach Italien gebracht: Zugesagt sind 10.000 Beatmungsgeräte, zwei Millionen Atemschutzmasken und 20.000 Schutzanzüge. 
Zuvor hatte der oberbayerische Automobilzulieferer Webasto dem Volkskrankenhaus im Wuhaner Stadtbezirk Caidian, in dem auch eine Webasto-Fabrik liegt, medizinische Güter im Wert von einer Million Yuan gespendet – unter anderem 10.000 medizinische Atemschutzmasken. Der Leverkusener Chemiekonzern Bayer spendete Medikamente und Geld im Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro für die Region um Wuhan an das chinesische Rote Kreuz, das gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden die Verwendung der Hilfsleistungen zur Prävention, Diagnose, Behandlung und Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus gewährleistet. Die Technologie-Riesen Microsoft, IBM und Intel bieten in China kostenlose Dienstleistungen und Produkte für Heimarbeit an.

Quellen: t3nGerman.cri.cn, Shine, Bayer, WE Forum, Foto: Jack Ma Foundation

100.000

Enten will China zur Bekämpfung der Heuschreckenplage nach Pakistan schicken. Pro Tag kann eine Ente 200 Heuschrecken fressen.

Quelle: FAZ

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Deutsch-chinesisches Mentoring-Programm

Ein Mentoring-Programm für Menschen, die ihre Zukunft im deutsch-chinesischen Wirtschaftsumfeld sehen und an der Schwelle zwischen Studium oder Ausbildung und Berufsleben stehen, schreibt die GDCF Düsseldorf jährlich aus. Dabei stehen die Vermittlung von Kontakten, Wissen sowie Karriereberatung im Vordergrund. Zum Frühlingsfest sind die GDCF Young Talents 2020 gekürt worden: Ein Jahr lang wird die Chinesin Zhao Hui vom Unternehmensberater und Industrie 4.0-Experten Hans-Joachim Sauthoff betreut. Seit 2003 lebt Zhao Hui in Deutschland. Mithilfe des Mentoring-Programms möchte sie mittelständische Unternehmen kennenlernen, deutsch-chinesische Kooperationsbarrieren analysieren und lösen. Jendrik Niebuhr, Masterstudent im Studiengang „Contemporary East Asian Studies“ der Universität Duisburg-Essen ist Mentee von Swen Bartezky Geschäftsführer von Golden Bridge International. Das Young Talents Programm ist eine Initiative des GDCF Arbeitskreis Wirtschaft, der von Astrid Oldekop ehrenamtlich geleitet wird.

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Übernahmen durch Chinesen gab es 2019 in Deutschland. Das waren vier mehr als 2018, der Transaktionswert war mit 4,6 Milliarden Dollar allerdings nicht einmal halb so hoch.

Quelle: EY

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Coronavirus Stand-up-Comedy

Welche Kreativität freigesetzt wird, wenn sich über eine Milliarde Menschen zu Hause langweilen, zeigt der in China lebende amerikanische Stand-up-Comedian Jesse Appell auf Youtube. Nach seinem Heimaturlaub zum Frühlingsfest konnte Appell nicht mehr zurück nach China reisen und veranstaltete englisch-chinesische Charity-Events an der Northeastern University in Boston, bei denen er chinesische Internetvideos kommentierte. Damit sammelte er 10.000 Dollar für Wuhan. Appell kam vor sieben Jahren mit einem Fulbright-Stipendium nach China. Dort studierte er das traditionelle chinesische komödiantische Genre Xiangsheng, das stark auf Dialoge setzt. In China gibt er regelmäßig zweisprachige TV- und Live-Aufführungen und ist für seine lustigen Internetvideos bekannt. „Normalerweise sehen wir keine lustigen Darstellungen von Chinesen, doch die Menschen in China sind sehr lustig“, sagte Appell gegenüber der Webseite Wbur. „Zurzeit haben normale Menschen in Amerika keine Möglichkeit zu sehen, wie das Leben für normale Menschen in China aussieht und umgekehrt.“

 

Jesse Appell: Fun in Quarantine! Coronavirus Charity Standup Show. Online-Video.  

 

Quelle: Wbur, Screenshot: mdb/Youtube

Must Read

Mr. Bean in Quarantäne

Der britische Schauspieler Nigel Dixon ist in China als Mr. Bean-Doppelgänger bekannt seit er 2017 in einer TV-Show aufgetreten ist. Als das Coronavirus ausbrach, besuchte der 53-Jährige gerade seine Freunde in Wuhan. Dixon blieb in der Stadt, begab sich  in Quarantäne und dreht seitdem unter dem Titel „Mr. Pea“ Kurzvideos in Anlehnung an Rowan Atkinsons Mr. Bean-Episoden. Dafür lieben ihn chinesische Internet-Nutzer, westlichen Medien sehen in seinen Videos chinesische Propaganda. „Ich werde weiter aussagekräftige, lustige Videos machen, die die Gemeinschaft in China unterstützen“, sagt er in einem Video, das sich schnell auf chinesischen Internetplattformen verbreitete. „Es macht mich krank, von Ländern zu hören, die China beschuldigen“, sagt er dort weiter. „Gott sei Dank hat die chinesische Regierung die mutige Entscheidung getroffen, die Stadt abzuriegeln, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.“ Seine Videos sind auf dem Youtube-Kanal von New China TV zu sehen, einem TV-Kanal, der mit Chinas staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua verbunden ist.

Nigel Dixon: Mr Bean in Wuhan? British man tells of life under coronavirus quarantine. Youtube.

Quellen: Daily Mail, New York Post, Screenshot: mdb/Youtube

Must Read

Chinas Corona-Stilblüten

„Wenn Sie sich heute in der Öffentlichkeit aufhalten, wird im nächsten Jahr Gras auf Ihrem Grab wachsen.“ Spruchbänder sind ein wichtiges Element des chinesischen politischen und kulturellen Lebens. Auch die Coronakrise hat eine Vielzahl an seltsamen, befremdlichen und manchmal auch urkomischen Texten hervorgebracht. Die Webseite Supchina hat nun eine Auswahl davon zusammen gestellt. „Atemschutzmaske oder Beatmungsgerät – Sie haben die Wahl.“ „Wenn Sie krank nach Hause reisen, werden Ihre Eltern nicht zufrieden sein. Wer  Mama und Papa ansteckt beweist, dass er kein Gewissen hat.“ „Eine Mahlzeit auszulassen schadet dem Zusammenhalt in der Familie nicht.“ (Foto) „Diejenigen, die ihr Fieber nicht melden, verstecken sich als Klassenfeinde im Volk.“ „Bleiben Sie zu Hause, um eine Infektion zu verhindern. Weisen Sie Ihre Schwiegereltern ab, wenn diese zu Besuch kommen.“ „Sparen Sie Pfennige, wenn Sie keine Maske tragen. Geben Sie ein Vermögen für die Behandlung auf dem Krankenbett aus.“ „Besucht Euch nicht zum Frühlingsfest. Wer kommt, ist Dein Feind. Öffnet Euren Feinden nicht die Tür.“ „Der Besuch von Freunden und Verwandten ist gegenseitiges Gemetzel - Feiern ist die Suche nach dem Tod.“ „Jeder, den Du auf der Straße triffst, ist ein wilder Geist, der Dein Leben begehrt.“ „Selbst die chinesischen Götter müssen Masken tragen. Die Epidemie ist kein Witz.“

Jiayun Feng: All the hilariously aggressive coronavirus propaganda banners found in China. Supchina. Online-Publikation.

Screenshot: mdb/Supchina

Must Read

Leitfaden der chinesischen Medien

Medien stehen im Zentrum des aktuellen Streits zwischen China und den USA. Mitte Februar haben die USA fünf chinesische Medienunternehmen als Auslandsvertretungen eingestuft, mit dem Argument, sie würden von der chinesischen Regierung kontrolliert: Xinhua, CGTN, China Radio, China Daily und People’s Daily. „Es stimmt nicht, dass alle chinesischen Medien dem Staat gegenüber Rechenschaft ablegen oder immer Propaganda produzieren“, schreibt die Autorin Jin Ding auf der US-Webseite Supchina. „Um echte Nachrichten zu erkennen, müssen wir versuchen zu verstehen, wie der chinesische Staat seine Medienindustrie reguliert und wie bestimmte Akteure Wege finden, um die Beschränkungen zu umgehen.“ Der Leitfaden der chinesischen Medien auf der Webseite Supchina gibt  Empfehlungen für die Lektüre. So solle man in China darauf achten, wo ein Nachrichtenereignis stattfinde. „Wenn es beispielsweise in Wuhan stattfindet, kann man den Medien in Wuhan normalerweise nicht trauen, weil diese am ehesten Gefahr laufen, für die Berichterstattung bestraft zu werden. Man sollte darauf achten, welche Regierungsebene die Regulierung der Nachrichtenagenturen direkt überwacht.“ Handele es sich um eine Stadtregierung, so sollten  sich die Leser Provinzzeitungen zuwenden.

Jin Ding: A guide to navigating Chinese media. Supchina. Online-Publikation.

Foto: Wikimedia/m2545

Must Read

Mühevolle Geschäfte mit China in Afrika

Obwohl chinesische Projekte in Afrika längst das Interesse deutscher Unternehmen geweckt haben, sind tatsächliche Geschäfte mit Chinesen in Afrika die Ausnahme. In der deutschen Wirtschaft herrsche Ratlosigkeit, schreibt Ulrich Binkert von GTAI. Wie chinesische Bauunternehmen in Afrika ticken, wie sie ihre Ausrüstungen und Materialien beschaffen und wie deutsche Unternehmen mit ihnen ins Geschäft kommen können, diese Fragen beantwortet eine aktuelle GTAI-Studie. Die Autoren haben chinesische Einkaufsmanager und Unternehmenschefs in Kenia befragt. Vertreter westlicher Anbieter in Afrika seien allerdings oft frustriert, da es fast unmöglich sei, den Chinesen dort etwas zu verkaufen. Erfolgsbeispiele zeigten aber, dass es Absatzchancen gäbe, denn chinesische Beschaffungsmanager wünschten sich ein breiteres, auch nicht­ chinesisches Angebot. Bekämen sie kurze Lieferzeiten und guten Service geboten und stimmten die anderen Verkaufsfaktoren, würden sie gerne auch Produkte westlicher Hersteller nutzen, heißt es. Dafür allerdings müssten Anbieter aus Deutschland stärker präsent sein und Klinken putzen, heißt es in der Studie.

GTAI: China baut in Afrika. Online-Studie.

Foto: Pixabay

Must Read

Shenzhen: Weltwirtschaft von morgen

Die Hightech-Metropole Shenzhen ist eine Stadt der Superlative: die am schnellsten wachsende Metropole der Welt, die jüngste, offenste, reichste und teuerste Stadt Chinas. Ob Elektromobilität, Gentechnik oder Künstliche Intelligenz – bei den wichtigen Zukunftstechnologien werden hier die Trends gesetzt. Der China-Experte Wolfgang Hirn beschreibt in seinem aktuellen Buch die Stadt und entwirft gleichzeitig das Bild der Urbanität von morgen. Die Weltwirtschaft bekomme mit Shenzhen ein neues Gravitationszentrum, die neue Maßeinheit heiße Shenzhen-Speed, schreibt Hirn. „Beim Thema Start-ups und Innovationen denken viele nach wie vor an das Silicon Valley. Doch es ist Zeit, die Richtung zu wechseln“, sagt Hirn. „Wer wissen will, wie – im Guten wie im Bösen – die Welt von morgen aussehen könnte, muss nach Shenzhen fahren.“ In der Megacity am Perlflussdelta könne man sehen, wie man den Nahverkehr einer Millionen­stadt auf Elektromobilität umrüste, wie Roboter zunehmend den Alltag beherrschten, wie Zu­tritt zunehmend per Gesichtserkennung geregelt werde oder wie Drohnen Verkehrssünder verfolgten.

Wolfgang Hirn: Shenzhen. Die Weltwirtschaft von morgen. Campus Verlag. 25 Euro.

Foto: flickr/Yida Xu

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