Top
Menü

Newsletter 11.2020

China News
Inside mdb
Must Read

Sehr geehrte Damen und Herren,

schon lange war das Bild des Westens von China nicht mehr so schlecht wie heute – 71 Prozent der Deutschen sehen laut Pew Research Center die Volksrepublik negativ. Zeitgleich meldet Ipsos, dass sich 93 Prozent der Chinesen als glücklich bezeichnen. Damit sind sie glücklicher als je zuvor, liegen im Glücks-Ranking ganz vorn und weit über dem weltweiten Durchschnitt von mageren 63 Prozent. Wo Eigen- und Außenwahrnehmung so krass auseinanderfallen, ist Kommunikation bitter nötig. Wir sollten weniger übereinander sprechen, sondern mehr miteinander und aktiv Gelegenheiten zur persönlichen Begegnung schaffen. Dass das auch virtuell möglich ist, zeigt die jüngste Business Innovation Platform China aus NRW, bei der sich deutsche und chinesische Manager beim Speeddating digital beschnuppern konnten.

Bleiben Sie gesund!
Ihre Astrid Oldekop

AOAstrid Oldekop
Chefredakteurin
China Business Forum
cbf@mdb-consult.com

China News

Es boomt und boomt und boomt

Onlineshopping4

Der 11. November ist Chinas Single‘s Day und weltweit umsatzstärkster Online-Shopping-Tag. Im vergangenen Jahr setzte Alibaba an diesem einen Tag 38,4 Milliarden Dollar um – mehr als Amazon im gesamten vorangegangenen Quartal. Auch an diesem 11.11. werden wieder hohe Wachstumsraten erwartet, in einem Land, in dem Corona die ohnehin schon starke Online-Nutzung noch einmal beflügelt hat. Dieser Boom dürfte auch kaum durch die aktuellen Proteste einiger Lieferanten gegen schlechte Arbeitsbedingungen gebremst werden.
Nun hat GTAI die Zahlen zum Boom vorgelegt. Von Januar bis August 2020 kletterten die Umsätze im Online-Handel um 25 Prozent. Bereit 2019 waren sie um 20 Prozent gestiegen summierten sich auf 1,5 Billionen US-Dollar, während Chinas traditioneller Einzelhandel im selben Zeitraum nur um fünf Prozent zulegte.
Die großen E-Commerce-Trends laut GTAI: Lebensmittel werden zunehmend im Internet bestellt. Die Platzhirsche TMall und JD.com teilen sich den E-Commerce-Markt auf und erreichen zusammen einen Marktanteil von 88 Prozent. Der Online-Handel wuchs sowohl im B2B- als auch im C2C-Geschäft. Und Chinas grenzüberschreitender Online-Handel wird 2020 um voraussichtlich 20 Prozent steigen.
Für deutsche Anbieter von Konsumgütern, Waren und Dienstleistungen bedeutet das, dass es nicht ausreicht, Produkte einfach auf einer der großen E-Commerce-Plattformen anzubieten, rät GTAI. Da diese Hunderttausende von Artikeln führen, gehen einzelne Produkte schnell unter. Daher sei eine gezielt ausgerichtete Marketingstrategie wichtig, bei der der Vertrauensvorschuss für Produkte „Made in Germany“ genutzt werden könne. Der Online-Absatzkanal müsse dem eigenen Markenimage gerecht werden.
Quellen: GTAI, ispo, SupChina, Foto: Pexels/Miroshnichenko

Anzeige

Banner NRWGlobalBusiness ChinaBusinessForum medium

China News

Pharmakonzerne gehen neue Wege

Pharma neuFür multinationale Pharma-Unternehmen in China werden Einzelhandels-Apotheken und E-Commerce immer wichtiger, das ist das Ergebnis einer Studie der Strategie- und M&A-Beratung InterChina. Bisher verschreiben Chinas Ärzte in den öffentlichen Krankenhäusern Medikamente, die dann von Krankenhausapotheken ausgegeben werden. Doch da die regulatorische Kontrolle verschärft, der Einkauf zentralisiert und die Verschreibung systematisiert wurden, verschreiben sie zunehmend preisgünstige, lokal beschaffte Generika. Multinationale Arzneimittelkonzerne, die auf Umsätze mit patentfreien Markenmedikamenten angewiesen sind, verlieren Marktanteile. Daher wenden sie sich nun verstärkt Einzelhandelsapotheken-, E-Commerce-Plattformen sowie privaten und Internet-Krankenhäusern zu. Niedergelassene Ärzte spielen in China kaum eine Rolle, der Großteil der medizinischen Versorgung läuft über Krankenhäuser.
Bekannte Markenarzneimittel besitzen in China große Anziehungskraft. In Einzelhandels-Apotheken können Patienten selbst wählen und auch etwas dazu zahlen. Alle großen Apothekenketten bauen gerade Online-Plattformen auf, und Anbieter wie JD.com und Alibaba investieren in den Markt. Der E-Commerce-Markt für Medikamente werde exponentiell wachsen, heißt es in der Studie. Chinas Internet-Krankenhäuser werden von ambulanten Patienten mit stabilen Bedingungen genutzt. Sie erhalten ein ärztliches Rezept und kaufen das Medikament im Einzelhandel oder in Online-Apotheken.
Quelle: InterChina, Grafik: mdb

Anzeige

Banner InterChina 2001

China News

China stärkt deutsche Autobauer

Daimler 2

Die Corona-Pandemie hat der Autoindustrie tiefrote Zahlen beschert: Der Umsatz der großen Automobilkonzerne brach weltweit im zweiten Quartal dramatisch ein, bei manchen Herstellern um über die Hälfte. Deutsche Konzerne, die jedes zweite Auto nach China verkauften, waren weniger betroffen. So wurde der chinesische Absatzmarkt zum wichtigsten Stützpfeiler der Autobranche, meldet eine Studie der Wirtschaftsprüfung EY. Der Anteil Chinas am weltweiten Absatz der deutschen Autobauer kletterte von 33 auf 51 Prozent. Im dritten Quartal sind die Auto-Verkäufe in China noch weiter gestiegen, und zwar um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allein im September wurden dort zwei Millionen Autos verkauft, allen voran E-Mobile und Plug-in-Hybride. FAW-Volkswagen ist nun Marktführer bei Passagierfahrzeugen, Audi profitiert vom Luxusauto-Boom. Diesen positiven Trend verstärkt haben nach Ansicht der Webseite Automobilindustrie Vogel zwei Faktoren: Händler-Rabatte anlässlich des „Goldenen September der Autoindustrie“ sowie die Tatsache, dass Corona viele Menschen dazu gebracht hat, auf das Auto umzusteigen.

Quellen: EY, Automobil-Industrie Vogel, Foto: Daimler

 

„Die Welt hat noch nie so viel Wohlstand in nur einem Jahr geschaffen gesehen. Chinas Unternehmer haben viel besser gearbeitet als erwartet - trotz Covid-19.“

Rupert Hoogewerf, Hurun Report
Quelle: CNBC

China News

Meilenstein der Elektrifizierung

Audi 2

Audi und FAW gründen in China ein neues Unternehmen, in dem sie ab 2024 mehrere voll-elektrische Audi-Modelle auf Basis der gemeinsam mit Porsche entwickelte Premium Platform Electric (PPE) herstellen werden. Die Absichtserklärung wurde im Rahmen der Deutsch-Chinesischen Automobilkonferenz im Oktober unterschrieben. „Diese Entscheidung unterstreicht die strategische Bedeutung des chinesischen Marktes. Damit treiben wir Innovationen vor Ort aktiv voran“, erklärte Audi-Chef Markus Duesmann.
Schon jetzt sind die beiden Hersteller gemeinsam in diesem Segment aktiv und produzieren den elektrischen Q2L e-tron sowie den Plug-in-Hybrid A6L TFSIe. Zudem wird der bisher importierte Audi e-tron seit September in Changchun produziert. In den kommenden Jahren will Audi weitere vollelektrische Modelle der e-tron Familie in China anbieten oder lokalisieren.
Von Januar bis September 2020 hat Audi 512.081 Fahrzeuge in China ausgeliefert, das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Trotz der coronabedingten Produktionsunterbrechungen erzielte das Unternehmen damit das beste Ergebnis seiner über 30-jährigen Geschichte in China. Bis 2025 soll jedes dritte von Audi in China verkaufte Auto ein E-Mobil sein.
Quelle und Foto: Audi

 

China News

Huawei expandiert in der Schweiz

Schweiz neuDer Telekomausstatter Huawei plant, in der Schweiz die Zahl seiner Mitarbeiter bis Ende nächsten Jahres von 300 auf 550 steigern – und damit fast zu verdoppeln. 190 Personen, das ist der Großteil der neuen Mitarbeiter, sollen in Forschung und Entwicklung arbeiten. Damit würde die R&D-Abteilung auf 250 Personen anwachsen. Die neuen Mitarbeiter werden in Dübendorf bei Zürich und St. Sulpice bei Lausanne tätig sein.
In der Schweiz hat Huawei trotz Corona zugelegt und ist im ersten Halbjahr in der Geschäftskundensparte um 40 Prozent gewachsen. Das Privatkunden-Geschäft ging wegen der verlorenen Google-Lizenz leicht zurück. 2018 hatte das Unternehmen nach Angaben von Nau.ch einen Marktanteil von 13 Prozent bei den Mobiltelefonen in der Schweiz. Huawei ist seit 2008 in der Alpenrepublik ansässig.
Quellen: nau.ch, Computerwoche, Foto: Pixabay

8,12

Tonnen CO2 wurden pro Kopf in China 2019 ausgestoßen. In Europa sind es 6,47 Tonnen, in den USA 15,52 Tonnen. Die Volksrepublik will vor 2060 CO2-neutral werden.

Quelle: China Rundschau

China News

Fawer übernimmt Traditionsunternehmen

Gevelsberg

Das nordrhein-westfälische Traditionsunternehmen Altenloh, Brinck & Co. mit 185-jähriger Geschichte hat mit der Spax-Universalschraube Maßstäbe in der Welt der Verbindungstechnik gesetzt. Es produziert für nahezu alle großen Auto-Hersteller wie Audi, Bentley, BMW, Citroen, Fiat, Lamborghini, Mercedes-Benz. Nun ist die Tochter ABC Umformtechnik des Zulieferers aus Gevelsberg vom chinesischen Automobilzulieferer Fawer aus Changchun übernommen worden. „Damit ist für uns die Chance verbunden, den Standort und die Arbeitsplätze in Gevelsberg langfristig zu sichern“, kommentiert Betriebsratsvorsitzender Thomas Staar den Kauf gegenüber der Webseite der IG Metall.
ABC Umformungstechnik hat 312 Beschäftigte. Die Übernahme wird in zwei Schritten erfolgen und wird laut der Webseite Investmentplattform China 12,5 Millionen Euro kosten.
Der chinesische Käufer Fawer hat 7.500 Mitarbeiter und entwickelt Autoersatzteile für Klimatisierungs-, Fahrwerk-, Brems-, Getriebe-, Lenk-, Elektronik-, Sicherheits- sowie Motorsysteme für China, Nordamerika und Europa. Der Deal in Gevelsberg ist die erste Akquisition von Fawer in Deutschland.
Quellen: IG Metall, Investment Plattform China, Foto: Von Ulomek-foto de - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

 

China News

Korruption, Inflation und saubere Teller

essen 3

Seit August läuft in China die Kampagne „sauberer Teller“ gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln. Diese begrenzt die Anzahl der in Restaurants bestellten Gerichte für alle. Ein Bericht der Washington Post, der nach dem Kampagnen-Start an der Ernährungssicherheit in China zweifelte, führte zu wütenden Kommentaren in Chinas Sozialen Medien. Dort hieß es, die Maßnahmen seien moralisch begründet und nicht das Ergebnis einer beginnenden Krise.
Tatsächlich hat Präsident Xi jedoch die Bürger ermahnt, sich ein „Krisengefühl“ in Bezug auf die Ernährungssicherheit zu erhalten. Chinas Lebensmittelpreise sind dieses Jahr aufgrund von Naturkatastrophen immer wieder um über zehn Prozent gestiegen, erinnert die FP. Zudem schwankte der Preis für Schweinefleisch nach Ausbruch der afrikanischen Schweinepest im vergangenen Jahr heftig. Zusätzlich vernichteten die verheerenden Überschwemmungen in Südchina auf 13 Millionen Hektar angebaute Nahrungsmittel.
Bereits seit Xis Machtantritt 2013 werden die ausschweifenden Bankette von Beamten durch Anti-Korruptionskampagnen begrenzt. Aktuelle Maßnahmen zielen in eine ähnliche Richtung: Sie verbieten es Beamten, unter der Woche Alkohol zu trinken - auch außerhalb des Dienstes.
Quelle: FP, Foto: mdb

 

„Es wäre eine falsche Entscheidung zu sagen, wir sind zu abhängig von China. Da würden uns so viele Chancen entgehen.“

Daimler-Chef Ola Källenius
Quelle: ZDF

Inside mbd

Pandemie als Innovationstreiber

BIP 1Trotz Schwierigkeiten mit den Lieferketten und verschobener persönlicher Treffen ist die Corona-Pandemie ein Innovationstreiber. Das war das Fazit der Business Innovation Platform China, die Ende Oktober auf Einladung von NRW.Global Business und der Business Metropole Ruhr stattfand. Astrid Oldekop moderierte die Veranstaltung im TV-Studio des Düsseldorfer ISS Domes. „Durch chinesische Unternehmen sind in NRW 10.000 Arbeitsplätze entstanden“, freute sich NRW.Global Business Geschäftsführerin Petra Wassner. Das Ruhrgebiet als Deutschlands größte Stadt mit über fünf Millionen Menschen stehe vor den gleichen Herausforderungen bei den Themen Smart City, Mobilität und Logistik wie die Metropolen Chinas, ergänzte Rasmus Beck, Geschäftsführer der Business Metropole Ruhr. Mit dabei waren auch NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart sowie CHKD-Chef Duan Wei. Zum Thema „Innovation in Industrie und Handel in der (Post-) Corona-Zeit“ diskutierten Sany-CEO Martin Knoetgen, Jens Dallendörfer von Wilo sowie Zhang Chengyu, der Leiter des XCMG Research Centers in Krefeld mit Astrid Oldekop. Im zweiten Teil hatten Unternehmensvertreter aus China und Deutschland die Gelegenheit, neue Kontakte und Kooperationen beim digitalen Speeddating auf der Matchmaker.ruhr-Plattform zu knüpfen.
Screenshot: mdb

Inside mdb

Alle Termine auf einen Blick

Die Zahl der China-Webinare und Infoveranstaltungen im Netz ist riesig. Durch das bestimmende Online-Format werden Veranstaltungen einem breiten Publikum zugänglich, die zuvor lokal begrenzt waren. Nur in China sind aktuell Präsenzveranstaltungen möglich. Der China Business Kalender bietet einen klaren Überblick über die relevanten Termine für die deutschsprachige China Business Community. Alle Termine können mit einem Klick in den eigenen Kalender übertragen werden. Ist Ihr Termin noch nicht aufgenommen? Dann schreiben Sie uns.
Screenshot: mdb

Inside mdb

Marktzugang für Automobilprodukte

CCIC 1Sicherheitsgurte, Reifen, Sicherheitsglas, Scheinwerfer, komplette Autos, Motorräder sowie Fahrzeugteile benötigen ein CCC-Siegel, wenn sie nach China importiert werden sollen. Welche Anforderungen bei der Zertifizierung gestellt werden, wie die Testverfahren aussehen und was zu beachten ist, darum ging es Anfang November bei einem Webinar auf Einladung des Arbeitskreis Wirtschaft der GDCF Düsseldorf. Astrid Oldekop, die den Arbeitskreis ehrenamtlich leitet, moderierte die Veranstaltung. Mit dabei waren: Malte Zur vom virtuellen Testlabor testxchange sowie Wang Xiaojian von Auditing of China Compulsory Certification and Quality Management System.
Screenshot: mdb

Inside mdb

China Outlook 2021

Kalender2021

2020 ist ein Meilenstein für China, ein Jahr, aus dem das Land gestärkt, selbstbewusst und mit positivem Wachstum hervorgehen wird, prognostiziert die Strategie- und M&A-Beratung InterChina Partners, die Kooperationspartner dieses Newsletters ist. Welche Verschiebungen sich daraus für die Volksrepublik und die globale Wirtschaft ergeben und welche Rolle Chinas neues „Dual Circulation Model” spielt, darum geht es in einem Online-Seminar am 1. Dezember und einer Präsenzveranstaltung in Shanghai am 25. November, zu der InterChina Partners einladen.

Der „China Outlook 2021“ untersucht den wachsenden Einfluss der Regierung auf die Geschäftstätigkeit und die Reaktionsmöglichkeiten von Unternehmen. Er zeigt auf, wie global tätige Unternehmen sich um Verständnis darum bemühen, was „being local“ in China bedeutet und wie dieses erreicht werden kann bei gleichzeitiger Beibehaltung globaler Prioritäten. In vielen Sektoren Chinas entstehen zurzeit explosionsartig wachsende, disruptive Unternehmen, die nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance als Kunden und Partner sein können. Der „China Outlook 2021“ wird am 25. November in Shanghai sowie am 1. Dezember online vorgestellt. Weitere Infos hier.

1.247

Frachtzüge verkehrten im Juli zwischen China und Europa - 62 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Quelle: China Daily

Must Read

Lobbying auf Chinesisch

Lobbying neuWas sind die Geheimnisse des Lobbyings in China? Wie können Unternehmen Technologienormen in der energieeffizienten Bauindustrie beeinflussen? Susann Lüdtke ging diesen Fragen in 250 Interviews mit Vertretern von Industrie, Wissenschaft und Parteistaat in Peking, Shanghai und Guangzhou auf den Grund. Zwischen 2013 und 2015 führte sie darüber hinaus vier detaillierte Fallstudien durch. Entstanden ist ein Phasen-Modell, das die für Unternehmen nützlichsten Lobbyingziele, -strategien und -ressourcen aufzeigt. Der Fokus des Buches liegt auf den Möglichkeiten der Einflussnahme in China. Es gibt konkrete Empfehlungen zum Unternehmenslobbying und liefert Instrumente, um Lobbying-Erfolge zu beurteilen. Die Erkenntnisse können teilweise auch auf Lobbying in anderen technologieintensiven Branchen sowie auf staatliche Entscheidungsprozesse in China übertragen werden.

Susann Lüdtke: The Secret of Lobbying in China. Nomos Verlagsgesellschaft. 2020. 84 €

Must Read

TikTok, die Aufmerksamkeits-Fabrik

TikTik neuWas 2012 in einer heruntergekommenen Pekinger Vier-Zimmer-Wohnung begann, ist heute Chinas erster wirklich globaler Internet-Gigant mit einem Wert von über 100 Milliarden Dollar - der Konzern ByteDance. Matthew Brennan ist tiefer Kenner des chinesischen Internets und hat ein Buch über ByteDance und TikTok geschrieben, das von der TechCrunch-Journalistin Rita Liao herausgegeben wurde. In „Attention Factory“ schreibt er in einer kreativen Mischung aus Storytelling und Analyse über den Aufstieg und Fall von Vine und Musical.ly, den Unternehmensgründer Zhang Yiming, die ursprüngliche China-Version von TikTok – Douyin, Kurzvideo-Memes, Empfehlungsmaschinen, Content-Operationen und Growth-Hacking
Grafik: mdb

Matthew Brennan: Attention Factory: The Story of TikTok and China's ByteDance. 2020. 18 USD.

Must Read

Tanz und Gesang zum Begräbnis

HellMoneyLaute Musik, bunte Stoffe, Tanz, Gesang und brennende Papierpferde: Damit werden in China auf dem Land Verstorbene verabschiedet. Auf dem Land sind Erdbestattungen in farbenfroh geschmückten Särgen noch möglich, in den Städten herrscht dagegen akuter Platzmangel auf den Friedhöfen, Preise für Grabstätten können die von Immobilien übersteigen. Den Hinterbliebenen wird daher nahegelegt, die Toten zu verbrennen und die Asche zu verstreuen. Hinterbliebenen, die davon ein Video drehen, winkt eine Prämie. Der Tod ihres Schwiegervaters war für die Sinologin Maja Linnemann Anlass, zu recherchieren, wie die Menschen in der Volksrepublik heute mit Sterben und Tod umgehen. Wie verabschiedet man sich von den Verstorbenen? Wie sehen die Bestattungsrituale in Städten und auf dem Land aus? Woher kommen die Bräuche und Rituale? Was geschieht mit den sterblichen Überresten der zehn Millionen Menschen, die in China jährlich sterben? Wie sehen die Orte der letzten Ruhe aus? Wer verdient mit dem Tod sein Geld? Das Buch beruht auf Recherchen und auf eigenen Erlebnissen von Maja Linnemann. Im Rahmen der Buchmesse digital hat sie es hier vorgestellt.
Foto: David Boté Estrada / Flickr

Maja Linnemann: Letzte Dinge. Tod und Bestattungskultur in China. Drachenhaus Verlag. 24 Euro.

 

80%

der Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs in Chinas Umweltpilotzonen sollen ab 2021 mit sauberer Energie fahren.

Quelle: Staatsrat China

Must Read

Handlungsspielraum von NGOs

Gemeinnützige Stiftungen, die von chinesischen Unternehmern gegründet wurden, haben in der Coronavirus-Pandemie Tonnen von medizinischem Schutzmaterial gespendet. Die prominente Rolle von NGOs in Chinas Gesundheitsdiplomatie mag für viele überraschend sein, vermuten die Experten von Merics in einer Buchkritik. Doch Chinas Zivilgesellschaft sei ein wichtiger Faktor geworden, professionell, selbstbewusst und kreativ geworden. Die Akteure haben sich seit dem Beginn in den achtziger Jahren stark verändert. Private Stiftungen spielen eine immer wichtigere Rolle in China und im Ausland, sind bislang jedoch wenig erforscht. Nun untersucht ein Buch von Katja Levy und Knut Benjamin Pissler Chinas gemeinnützige Stiftungen und deren Handlungsspielraum. Die Autoren konzentrieren sich auf die 7.000 offiziell registrierten Stiftungen, die nur einen Bruchteil der etwa 810.000 gesellschaftlichen Organisationen Chinas ausmachen. Damit geben sie aufschlussreiche Einblicke in die Entwicklung der chinesischen Zivilgesellschaft. Das Buch verbindet Interviews mit detaillierten Analysen des rechtlichen und politischen Rahmens, in dem NGOs sich bewegen. Es stellt anschaulich dar, wie der chinesische Parteistaat NGOs in seine Agenda einbindet und versucht, die Arbeit der Organisationen zu lenken, indem er bestimmte Tätigkeitsbereiche und die Kontrolle durch staatliche Organisationen vorschreibt. Zu einer Buchvorstellung am 10. Dezember geht es hier.

Katja Levy, Knut Benjamin Pissler: Charity with Chinese Characteristics. Chinese Charitable Foundations between the Party-state and Society, Elgar Publishing, 120 GBP.

Must Read

Virtuelle europäisch-chinesische Spaziergänge

CitymakerWie Menschen in der Stadt und auf dem Land leben, das untersucht seit fünf Jahren das Projekt Citymakers China-Europe. Zum Jubiläum sind im Rahmen des Projekts „virtuelle Citymaker Spaziergänge“ 24 Videos über Metropolen wie Wuhan, Shanghai, Berlin oder Hamburg entstanden. Die Filme setzen sich mit dem Leben in der Stadt auseinander und thematisieren Fragen der Menschen in Metropolen – ganz gleich, ob sie in China oder Europa leben. Einige entstammen einer Kooperation mit dem Bosch Alumni-Netzwerk und dem Goethe-Institut China. Die Citymakers – die Stadtmacher - sind 2015 als Kooperation der Robert Bosch Stiftung und der Agentur Constellations entstanden.
Screenshot: mdb

Citymaker: Virtual Walks Project 2020. Webseite.

Must Read

Roter Tsunami mit China-Speed

Welle neuBald könnte die Welt aus zwei Formen des Internets bestehen - einer amerikanischen und einer chinesischen. Diese Aufteilung werde einen so radikalen Einfluss auf das Marketing haben, dass bestehende Lehrmeinungen völlig neu justiert werden müssen, schreiben Heiko Stutzinger und Mark Wächter in ihrem Aufsatz über die Auswirkungen der digitalen Entwicklungen Chinas auf das Marketing hierzulande. Sie nennen das Jahr 2020 das Jahr des „roten Tsunamis“, der mit China-Speed naht, erklären, wie Chinas Mobile First Society funktioniert und gehen der Frage nach, welchen Einfluss chinesische Technologien, China-Marketing und China-Speed weltweit auf Unternehmens-Strategien und Markenführung haben. Der Aufsatz ist Bestandteil der zweiten Auflage des Buches „Marketing Weiterdenken“.
Foto: Pexels

Heiko M. Stutzinger, Mark Wächter: Red Tsunami – How China's Mobile First Society challenges marketing. Auszug aus: Bruhn, Burmann, Kirchgeorg (Hrsg.): Marketing Weiterdenken. Springer. 2. Auflage 2020.

Newsletter Archiv

Kontakt

Medienbüro
Düsseldorf | Beijing
Astrid Oldekop

China Business
Kalender

14.05. New York: Serica Women's Gala
15.05. Online: Market-oriented Reforms